かわら版

(Kawaraban)

 

Monatsblatt der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin e.V.

 

 

 

 

 

 

Oktober 2013   10

 


Editorial

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde der DJG Berlin,

 

zunächst beglückwünschen wir unsere Freunde in Tokio bzw. Japan zur Auswahl des Ausrichtungsortes der Sommer-Olympiade im Jahr 2020. Im zweiten Anlauf hat es nun also geklappt und man hat den Eindruck, dass die Bevölkerung dahinter steht.

 

Unser Veranstaltungsprogramm im September war überschaubar und vor allem gekennzeichnet vom Beginn der Sprachkurse und des Tanzkurses. Besonders eindrucksvoll war der spannende Reisebericht von Herrn Dr. Haasch durch das unwegsame aber an Naturschönheiten und Kunstwerken reiche Tôhoku, bei dem der Seminarraum bis auf den letzten Platz gefüllt war.

 

Für den Rest des Jahres haben wir uns noch einiges vorgenommen. Es beginnt mit einem Vortrag  über das Haiku aus Anlass des 250. Geburtstages des Haiku-Dichters Kobayashi Issa. Schon der Ankündigungstext im Kawaraban macht richtig Lust auf diesen Vortrag. Ähnlich ist es mit den folgenden Programmpunkten, die so vielfältig sind, dass für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte, darunter Vorträge über die deutsch-japanische medizinische Zusammenarbeit und die Japansammlung von Franz Marc. Erstmals  werden wir  Benshi erleben, eine heutzutage sehr seltene Kunst.

 

Schon jetzt bitte ich Sie aber auch die Termine unseres 5. Manga-Wettbewerbs (Preisverleihung und Ausstellungseröffnung) und unserer üblichen Jahresendveranstaltungen wie z.B. Adventskonzert und Adventskaffee mit gemeinsamem Theaterbesuch vorzumerken.

 

Herzlich

     

 

                                                                   Titelbild: Die Bratscherin Mariko Hara (s. Seite 11)

Impressum:

 Herausgeber: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V.

 Präsident: Kurt Görger                         

 Anschrift: Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin, Tel: (030) 3199 1888, Fax: (030) 3199 1889

 Bürozeiten: Mo, Do und Fr von 9-13 Uhr, Di von 13 – 17 Uhr

 E-Mail: djg-berlin@t-online.de          Web: www.djg-berlin.de

 Redaktion: Katrin-Susanne Schmidt (Geschäftsführerin)

 Web-Master: Jan Thomsen, Markus Willner         Japanische Übersetzungen: Tomoko Kato-Nolden

 Postbank   Berlin                       

BLZ 100 100 10

Kto-Nr.  5512-103


Vortrag                                                                                                

 

 

Frau Professorin Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit

zum Thema

Frösche und Bildschirmflimmern“

- zum 250. Geburtstag des Haiku-Dichters Kobayashi Issa –

 

Wenn es neben Kameras und Transistoren, Automobilen und Spielkonsolen etwas gibt, das in weiten Teilen der Welt untrennbar mit dem Land Japan assoziiert wird, so ist es die japanische Gedichtform Haiku. Das Haiku ist, mit anderen Worten, vielleicht vergleichbar nur noch den ebenfalls seit dem späten 19. Jahrhundert im westlichen Ausland begeistert rezipierten Holzschnitten, das bedeutendste japanische Exportgut im Bereich der Kultur – bedeutend in dem Sinne, dass es in vielen Ländern das bekannteste, im allgemeinen Bildungsschatz verankerte, japanische Kulturgenre darstellt und damit auch das Bild Japans entscheidend mitbestimmt. Auch wenn in jüngster Zeit die japanische Populärkultur mit Manga und Anime diesen Eindruck zu überlagern scheint, behauptet sich das Haiku allem Anschein nach auch weiterhin als im Alltag vieler Kulturen verankerte japanische Kunstform.

Was haben Gärten, Kurzgedichte und ein 250. Geburtstag miteinander zu tun? Der Vortrag soll diesen Zusammenhang auf kurzweilige Weise erläutern. Gefeiert wird ein bekannter japanischer Haiku-Dichter, Kobayashi Issa, der am 15. Juni 1763 in der japanischen Provinz, nahe am Japanischen Meer, geboren wurde, in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und dessen Leben bis zu seinem Tod im Alter von 62 Jahren von viel Leid bestimmt war. Dennoch zählt er zu den „Großen Vier“ der japanischen Haiku-Dichtkunst und hat gerade auch wegen seiner heiteren Gelassenheit und seines Humors eine große Anhängerschaft in Japan und anderswo. Spricht Issa auch heute noch zu uns? Kann er uns anrühren?

 

Zugleich soll es aber auch darum gehen zu zeigen, was ein Haiku ist und was es sein kann. Wie erklärt sich die Attraktivität dieser kurzen Form, die Tatsache, dass sie auch heute noch in Japan viele Millionen praktizierender Anhänger hat? Ja mehr noch, das Haiku hat sich globalisiert und ist auch hierzulande bei Literatur- und Lyrikliebhabern bekannt. Wie war, wie ist das möglich? – Anhand zahlreicher Beispiele aus dem Japanischen – und eines Seitenblicks auf das künstlerische Potential der Form im Deutschen am Beispiel von Durs Grünbein – bieten sich überraschende Einblicke: Haiku auf dem Gipfel der Kunst, Haiku als polizeiliche Ermahnung, als Werbespruch und als Lebensbewältigung. Und das alles vor dem Hintergrund der Frage, wie universal diese Form ist und welches Naturverständnis  („Garten“!) sich mit ihr verbindet.

 

Im Anschluss an den ca. 40minütigen Vortrag bietet sich Gelegenheit zum Fragen und zum Gedankenaustausch.

 

Zur Referentin: Irmela Hijiya-Kirschnereit, Professorin für Japanologie (Literatur- und Kulturwissenschaft) und Direktorin der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für Literaturwissenschaftliche Studien an der Freien Universität Berlin. Zuvor Professuren an den Universitäten Hitotsubashi (Tokyo) und Trier. Von 1996 bis 2004 Direktorin des Deutschen Instituts für Japanstudien (DIJ) in Tokyo.

 

Termin:               Dienstag, den 8. Oktober 2013 um 18.30 Uhr

Ort:                     Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin,

                            Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin

Anmeldung:        Bitte im Büro der DJG. (djg-berlin@t-online.de  oder Tel. 3199 1888)

                                    - eine Bestätigung der Anmeldung erfolgt nicht - 


Vortrag

 

 

Neue Entwicklungen zur Diagnose und Therapie von unheilbaren Krankheiten: die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Yokohama

 Vortrag von

Frau Professor Dr. Roza Maria Kamp, Beuth-Hochschule  für Technik Berlin

 

 

„Zum ersten Mal bin ich nach Japan im Jahre1992 aufgebrochen und habe dort die Tsukuba Science City auf Einladung von Prof. Hirano besucht und anschließend an einer internationalen Konferenz in Otsu am Biwa-See  teilgenommen. 1997 hat mich Prof. Hirano nach Kihara in das Institute for Biological Sciences als Gastprofessorin im Rahmen des JSPS-Programms  „invited guests“ eingeladen,  wo er 1993 berufen wurde. Danach folgte ein weiterer Japan-Besuch 1994 wieder an das Kihara Institut als Gastprofessorin, diesmal von der DAAD gefördert. 

 

Im  Jahr 2005 haben wir eine gemeinsame Konferenz  unter dem Titel „Medical Proteomics“ in Rahmen des „Deutschlandjahres in Japan“ in Yokohama organisiert. Die Konferenz wurde vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Yokohama Universität und einigen japanischen Firmen finanziert. Mein nächster Besuch in Japan war 2009 an der Graduate School for Nanobiosciences in Tsurumi und Fukuura Campus der Yokohama City University, wo ich neben Vorträgen auch an gemeinsamer, medizinisch orientierter Forschung mitgearbeitet habe. Seit 2011 ist Prof. Hirano Direktor am Advanced Medical Research Center an der Yokohama City University.

Letztes Jahr im Frühling war ich in Japan im Rahmen des “Bridge-Programms” des JSPS-Clubs, um die alten Kooperationen mit Japan zu intensivieren und neue Kontakte zu knüpfen. Aus diesem Grund habe ich nicht nur meinen alten Kooperationspartner Prof. Hirano besucht, sondern auch die Kobe Universität, das internationale Kobe College und die Fukuoka Universität. Im September 2013 bin ich zu einer internationalen Konferenz mit 1400 Teilnehmern in Yokohama eingeladen worden.

 

Die Forschung mit Prof. Hirano und meinem Labor beschäftigt sich mit der Diagnose und Therapie von verschiedenen Krankheiten, wie z.B. Krebs, Duchenne Muskeldystrophie oder Allergien. Unsere gemeinsame Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf die Entwicklungen von neuen Methoden, die eine universelle, genaue, schnelle Diagnose und Therapie vor allem von unheilbaren Krankheiten ermöglichen. Als Schwerpunkt unserer gemeinsamen Forschung haben wir Analysen von Proteinmodifikationen gewählt, die zur Zeit noch nicht erforscht sind, aber dafür bekannt sind, dass sie eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Krankheiten spielen und für die Entwicklung von neuen Therapien besonders wichtig sind. Um diese zukunftsorientierte Forschung in Japan zu intensivieren, wurde sogar ein neues Institut im Fukuura-Campus der Yokohama City University gebaut und im Frühling 2013 geöffnet.  Die Zusammenarbeit zwischen unseren Universitäten dient dem wissenschaftlichen Austausch, vor allem von jungen Wissenschaftlern.

In einer mit vielen Bildern vorgesehenen Präsentation  möchte ich in allgemein wissenschaftlicher Sprache unsere Labore, Mitarbeiter und die Forschung vorstellen.“

 

 

Termin:     Dienstag, den 5. November 2013 um 18.30 Uhr

Ort:            Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Saargemünder Str. 2, 14195  

Anmeldung:    Bitte im Büro der DJG Berlin (djg-berlin@t-online.de  oder Tel. 3199 1888)

 

 

Vortrag

 

 

Die Maler des Blauen Reiter und die Japansammlung von Franz Marc

Vortrag von Dr. Claudia Delank

 

 

Seit der spektakulären Entdeckung der Japan-Sammlung von Franz Marc und der Ausstellung „Die Maler des Blauen Reiter und Japan“ im Schlossmuseum Murnau 2011 kann die Rezeption der japanischen Kunst im Werk Franz Marcs und der Künstler des Blauen Reiter nachvollzogen werden.  Darüber hinaus sind die Quellen der japanischen Bilder im Almanach des Blauen Reiter, der 1912 von Wassily Kandinsky und Franz Marc herausgegeben wurde, endlich identifiziert.

 

Während die Impressionisten nach Wegen suchten, den Naturalismus und die Historienmalerei zu überwinden, nutzten die Expressionisten die Vereinfachung der künstlerischen Ausdrucksmittel nach japanischen Vorbildern, vor allem um starke Emotionen und Erlebtes auszudrücken. Dabei verhalf die japanische Kunst auch ihnen zu einem entscheidenden Schritt in ihrer Suche nach einer veränderten visuellen Sprache. Wie viele europäische Künstler sammelten auch die Maler des Blauen Reiter die leicht erschwinglichen Blätter japanischer Holzschnitte und ließen sich von ihnen inspirieren. Neben Franz Marc haben auch  Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Alexej  Jawlensky, Marianne von Werefkin,  August Macke und andere sich vor dem ersten Weltkrieg mit japanischer Kunst auseinandergesetzt.

 

Der „Japonismus“ ist wie die heutige japanische Popkultur ein transkulturelles Phänomen. In seiner klassischen Phase  haben einzelne Künstler durch die japanische Kunst und vor allem durch die Farbholzschnitte (ukiyo-e) starke Impulse erhalten, die über eine thematische oder kompositionelle Adaption hinausgingen: Die Auseinandersetzung mit der japanischen Kunst entzündete einen kreativen Prozess und führte zur Entwicklung neuer künstlerischer Formen. Die künstlerische Rezeption wurde damit nicht nur zu einem Agens bei der Entstehung der modernen Kunst, sondern bezeugt eine kulturelle Grenzüberschreitung.

 

Frau Dr. Claudia Delank studierte Anlistik, Kunstgeschichte und Japanologie an den Universitäten Tübingen, Köln und Cambridge; 1981 Promotion. 1982–1985 Lektorin an der Tōhoku Universität, Sendai Japan, 1986–2011 Lehraufträge für japanische Kunstgeschichte in an der Universität zu Köln, der Friedrich Wilhelm Universität Bonn, der Freien Universität Berlin und der Kunstakademie Düsseldorf. Zahlreiche Publikationen zur Rezeption der japanischen Kunst in Europa. 2005 erste Preisträgerin der Society for the Study of Japonisme, Tôkyô.  2011 Kuratierung der Ausstellung “Die Maler des Blauen Reiter und Japan” im Schloßmuseum Murnau. Freie Kuratorin, Autorin und Galeristin in Berlin. Von der Industrie- und Handelskammer Berlin öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige  für Alte und Zeitgenössische ostasiatische Kunst.

 

 

Zeit:           Dienstag, den 12. November 2013, 18.30 Uhr

Ort:          Museum für Asiatische Kunst, Diensteingang Takustr. 40

Anmeldung:        djg-berlin@tonline.de, Tel. 31 991888

 

 


Gagaku-Konzert

 

 

Gagaku – Klänge aus 1300 Jahren

Musik und Tanz des japanischen Kaiserhofs

Gastspiel des Ensembles Ono Gagaku-kai (Tokyo) in Berlin

 

 

 

Macintosh HD:Users:manabe:なお:音楽:演奏会:共演者プロフィール:Ono-Gagaku:OnoGagaku M1.jpgMit Gagaku wird eine der ältesten Traditionen von Musik und Tanz in Japan bezeichnet, die seit rund 1300 Jahren am Kaiserhof, aber auch an Shintô-Schreinen und buddhistischen Tempeln gepflegt wird. Die Ono Gagaku-kai gilt als eines der renommiertesten Gagaku-Ensembles außerhalb des Kaiserhofs. Seine 20 Mitglieder haben das Spiel der alten Instrumente, der Flöten, Oboen, Mundorgeln, Zithern, Lauten, Trommeln und Gongs sowie die Ausführung der zeremoniellen Tänze mit prachtvollen Kostümen bei den kaiserlichen Gagaku-Meistern erlernt. Einer von ihnen, der ehemalige Musikmeister des Hoforchesters, Hideaki Bunno, wirkt sogar als „Gast“ bei den Konzerten der Ono Gagaku-kai mit.

 

Das Ensemble unternimmt im November 2013 eine Europa-Tournee, die nach Auftritten in Moskau und St. Petersburg auch nach Deutschland und Österreich führt. Nach dem eindrucksvollen Konzert eines kleinen Gagaku-Ensembles im Juli 2013 im Kulturhaus Karlshorst in Berlin-Lichtenberg bietet der Auftritt der Ono Gagaku-kai am 19. November in der Passionskirche Kreuzberg die Gelegenheit, Gagaku mit vollem Orchester samt Tänzen zu erleben. Auf dem Programm stehen neben instrumentalen Kompositionen zwei der bekanntesten Tänze des Gagaku-Repertoires, das symbolische Stück Engiraku und der dramatische Solotanz Ryô-ô, bei dem der Darsteller eine spektakuläre Kopf-maske trägt. Sie sollten sich den Termin der ungewöhnlichen Aufführung schon jetzt vormerken!

 

Veranstalter:          Ono Gagaku-kai Tokyo

mit Unterstützung der Botschaft von Japan,

           der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin e.V. und

                              des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin

Gefördert von Bunkachô – Agency for Cultural Affairs Government of Japan

 

 

 

Termin:  Dienstag, 19. November 2013 um 20.00 Uhr

Ort:         Passionskirche Kreuzberg, Marheinekeplatz 1, 10961 Berlin

Eintritt:  20,- €, ermäßigt 15,- €  (Karten an der Abendkasse)

 

                Bei Vorlage des DJG Mitgliedsausweises: 15,- €    

 


Vorankündigung

 

 

Preisverleihung Manga-Wettbewerb der DJG

 

 

 

 

 

Textfeld:  Der 5. Manga-Wettbewerb der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin (vom 2.5. – 30.9.2013) geht in diesen Tagen zu Ende. Wir sind gespannt, wie viele Beiträge diesmal eingehen werden. Als Besonderheit bei dem diesjährigen Wettbewerb ist die Zusammenarbeit mit der DJG Passau zu erwähnen, die derzeit ihr 30-jähriges Jubiläum feiert.

 

Unser Manga-Projekt-Team hat sich bereits auf die Vorsortierung der Beiträge vorbereitet und auch der Termin der Jury-Sitzung liegt bereits fest. Alle Förderer des Manga-Wettbewerbs sind berechtigt, Vertreter in die Jury zu entsenden.

 

Wir dürfen schon jetzt alle Mitglieder und Freunde der DJG Berlin und die vielen Manga-Interessenten auf folgende Termine hinweisen: 

 

 

PREISVERLEIHUNG

am Samstag, dem 30. November 2013 um 16.00 Uhr

und

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

im Anschluss an die Preisverleihung

 

jeweils im

Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin,

Lansstr. 8, 14195 Berlin

 

 

Interessenten sind alle herzlich eingeladen!

 

 

Da an diesem Wochenende der jährliche „Markt der Kontinente (Asien)“ stattfinden wird, gehen wir von zahlreichen Besuchern aus. Als Ehrengast dürfen wir Herrn Staatssekretär Rackles von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft begrüßen.


 

Adventskaffee und gemeinsamer Theater-Besuch

 

 

Adventskaffee der DJG und gemeinsamer Besuch im Renaissance Theater: „Der ideale Mann“  Regie: Torsten Fischer

 

 

Es ist zwar noch reichlich Zeit- aber wir wollen Sie bereits rechtzeitig über unsere Planungen zum Jahreswechsel informieren. In diesem Jahr  gibt es nach dem Adventskaffee in der Cafeteria des Renaissance-Theaters die Möglichkeit, das Stück „Der ideale Mann“, eine Bearbeitung von Elfriede Jelinek des Klassikers  „Der ideale Gatte“ (Oscar Wilde) anzuschauen.

 

Der populäre Politiker Sir Robert Chiltern, gut aussehend, glaubwürdig und vermögend, steht kurz vor dem Aufstieg ins Kabinett. Seine Blitzkarriere und seinen Reichtum verdankt Sir Robert einem Insidergeschäft, getätigt zu Beginn seiner Karriere. Dies weiß nur Mrs. Chevely, die ihn nun erpresst.  

 

Gegen seine Überzeugung soll er im Parlament für ein dubioses Projekt stimmen, in das Mrs. Cheveley investiert hat. Plötzlich steht Sir Robert vor der unschönen Entscheidung: Rücktritt oder Selbstverrat.

 

Elfriede Jelinek gelingt es, mit ihrer Neufassung von Oscar Wildes böser Politik-Komödie die Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts in England in unsere heutige Zeit zu transferieren. Sie verteilt genügend Seitenhiebe auf unsere unmittelbare Gegenwart, dass Ähnlichkeiten zu lebenden Personen durchaus beabsichtig sind.

 

Ort:             Renaissance-Theater Berlin, Knesebeckstr. 100 / Hardenbergstr.

Zeit:            Samstag, den 7.12.2013 um 15.30 Uhr Adventskaffee (8,- €)

                                                                  20.00 Uhr Vorstellung „Der ideale Mann“

Bestellung: mit Angabe der Kategorie bitte bis 26.11.2013 unter

                    djg-berlin@t-online.de oder Tel.: 3199 1888  

 

Kategorie

Normalpreis

DJG-Preis

am 07.12.2013

Verfügbare Karten

Preisgruppe I

34 €

23,80 €

5

Preisgruppe II

29 €

20,30 €

6

Preisgruppe III

25 €

17,50 €

24

 

Da die Vorstellung an diesem Tag bereits sehr gebucht ist, sind  im Moment die in der echten Spalte genannten Karten für uns geblockt. Das bedeutet, dass sich eine schnelle Entscheidung bei Kartenwunsch sicher auszahlt. Sie können auch Karten bestellen, wenn Sie nicht am Adventskaffee teilnehmen.

 

 

Vorankündigung einer besonderen Veranstaltung

 

 

BENSHI

 

 

 

Benshi - Künstler begleiten Vorführungen, in dem sie die Handlung und die Dialoge der Charaktere schildern und unerwartete Wendungen und eigene Interpretationen wiedergeben. Textfeld:  Katsudo Benshi, oder auch nur Benshi, ist eine Kunst, die vor allem in den 20er und 30er Jahren eine große Popularität in Japan hatte. Die Menschen gingen damals nicht ins Kino, um einen bestimmten Film zu sehen, sondern um die Kunst des Benshi genießen zu können.

 

Da Benshi - Künstler angesehene Persönlichkeiten waren und sich großer Beliebtheit erfreuten, hatten sie einen großen Einfluss auf den Stil des Stummfilms. Durch ihre Popularität konnten sie nicht nur der Einführung des Tonfilms und der Zensur entgegenwirken, sondern auch bei Interpretationen der Filme mitwirken.

 

Nach der Einführung des Tonfilms verschwanden die meisten Künstler von der Bildfläche. Nur eine kleine Anzahl von ihnen übte Benshi weiter aus und gab diese Kunst an  die nächste Generation weiter. Einer der heute noch aktiven Benshi-Künstler ist Ichiro Kataoka. Er  absolvierte sein Studium am College of Art der Nihon Universitiy und ging nach seinem Studium 2002 bei der Benshi-Meisterin Midori Sawato in die Lehre. Ichiro Kataoka ist der bekannteste Benshi-Künstler seiner Zeit und hat ein großes Repertoire an vielen verschiedenen Stilen. Er bezieht sich nicht nur auf die traditionelle Musikbegleitung, sondern baut in seine Performance auch experimentelle und Elektromusik ein.

 

Die Veranstaltung am 17.12. ist ein ganz besonderes Ereignis, denn Benshi-Künstler sind nur sehr selten in Europa live zu erleben.

 

 

 

Termin:               Dienstag, den 17. Dezember 2013 um 18.30 Uhr

Ort:                     Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin,

                            Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin

Anmeldung:        Bitte im Büro der DJG. (djg-berlin@t-online.de  oder Tel. 3199 1888)

                                    - eine Bestätigung der Anmeldung erfolgt nicht - 


Auszeichnung

 

 

Preis des japanischen Außenministers an Dr. Hiroomi Fukuzawa

 

 

Bei einer feierlichen Zeremonie wurde am 3. September dieses Jahres vom Botschafter Japans in Deutschland S.E. Takeshi Nakane der Preis des japanischen Außenministers an unser Mitglied Herrn Dr. Hiroomi Fukuzawa verliehen. Damit wird sein Engagement für Völkerverständigung und Freundschaft zwischen Deutschland und Japan gewürdigt. Hiroomi Fukuzawa hatte bei seiner Ankunft  in Stuttgart im Jahre 1967 einen zwei-bis dreijährigen Studienaufenthalt geplant- so hatte er es damals seiner Mutter versprochen. Daraus sind inzwischen 46 Jahre geworden. Nach dem Philosophie- Studium in Stuttgart und München wechselte Herr Fukuzawa an die FU Berlin, an der er auch als Dozent für Japanisch von 1976-2008 unterrichtete.

 

Neben seiner Lehrtätigkeit und der Herausgabe des Lehrbuches „Japanisch Intensiv I, II und III“ gemeinsam mit Herrn Foljanty war er im Laufe seines Berlin-Aufenthaltes auch an verschiedenen kulturellen Projekten maßgeblich beteiligt. So arbeitete er viele Jahre in der Sektion „Internationales Forum des Jungen Film“ bei der Berlinale  bei der Auswahl von Filmen und der Betreuung von Filmemachern mit, er organisierte 1985 den Aufenthalt von zehn japanischen Dichtern in Deutschland mit dem bekannten Autor Inoue Yasushi an der Spitze und betreute den Nobelpreisträger Oe Kenzaburo bei seinem Berlin-Aufenthalt 1999/2000. Seine Workshops für japanische Kettendichtung (Kokusai Renshi) in Berlin und Frankfurt zogen solche bekannten Dichter wie Ooka Makato und Tanikawa Shuntarô an und wurden auch in Japan mit  großer Aufmerksamkeit verfolgt. Seine Arbeit bei der großen „Hokusai –Ausstellung“ im Martin-Gropius-Bau vor zwei Jahren regte ihn zur Übersetzung des 1904 erschienen Buches „Hokusai“ von Friedrich Perzynski  an.

 

Nach der Dreifach-Katastrophe vom 11. März 2011 überlegte Dr. Fukuzawa mit Gleichgesinnten, wie den Opfern vor Ort möglichst schnell und unbürokratisch geholfen werden könnte und so kam es zur Gründung des Vereins „Kizuna in Berlin e.V.“, dessen Versitzender er wurde. Mitglieder des Vereins waren bereits viermal in Japan, um in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten Aufräumungsarbeiten zu leisten und beim Aufbau zu helfen. Einer der Mitbegründer des Vereins, unser Mitglied Dr. Frank Brose, hat über diese Reisen bereits mehrfach im „Kawaraban“ berichtet.

Wir gratulieren Dr. Fukuzawa zu dieser Auszeichnung und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute!                                                            (Foto: Botschaft von Japan, R.V. Bühlow)

 

Konzert

 

                          

Konzert: Mariko Hara und Sam Haywood

              präsentiert von Freundeskreis Tsunami-Waisen KIBOU e.V.

 

 

Das sechste Konzert der Benefizkonzertreihe zugunsten des TOHOKU-Kinderdorfes mit namhaften japanischen und internationalen Künstlern des Freundeskreises KIBOU findet am 21. Oktober in der St. Matthäus Kirche statt.

 

Der KIBOU- Verein wurde nach der Tsunami-Katastrophe gegründet, um den Kindern, die ihre Eltern und Verwandten verloren haben, ein neues zu Hause geben zu können.

 

Mariko Hara (Viola) und Sam Haywood (Klavier) werden unter anderem Stücke von Bach, Händel, Chopin, Schumann und Reger aufführen.

 

Mariko Hara wurde 1984 in Tokio geboren, wo sie im Alter von fünf Jahren ersten Geigenunterricht an der Toho Musikschule erhielt. 2005 wechselte Mariko zur Viola, nachdem sie die Bratscherin Nobuko Imai kennenlernte. Bei ihr, sowie bei Antoine Tamestit und Steven Isserlis vervollkommnete sie ihre Ausbildung. Im März 2013 erschien Mariko Haras Debüt-SACD „Fantasie” beim Label ARS Produktion. Zahlreiche Rundfunkanstalten sendeten die neue Aufnahme mit begeisterten Kommentaren und die internationale Fachpresse überschlug sich mit Superlativen – wie zum Beispiel im deutschsprachigen Raum: „Brilliante Bratsche: Egal, ob Schumann, Brahms oder Hindemith, alles, da: Emotionen, Klangfarben, Wille zu Ausdruck und Gestaltung" schrieb das Schweizer Magazin „Musik & Theater“ im Juni 2013.

 

Sam Haywood ist ein junger britischer Pianist, der neben Soloauftritten z.B. auch als Komponist arbeitet und die Funktion des Künstlerischen Direktors des Solent Musikfestivals innehat.  Er ist ein gefragter Kammermusiker und spielte in Duo-Besetzung  häufig mit dem berühmten Geiger Joshua Bell.

 

Veranstaltungsort: St. Matthäus Kirche im Kulturforum Berlin

                               Matthäikirchplatz 1, 10785 Berlin

Zeit:                       Montag, 21. Oktober 2013 um 20 Uhr

Eintritt:                  20 €; ermäßigt 12 €

 


Werbung

 

Beschreibung: D:\D Zentours\Unternehmen\Anzeige\ANZEIGE_2012cut.jpg

 


Konzert

 

 

Konzert Japanisch-Deutsche Klänge

 

 

 

An diesem Tag kommt es zu einer besonderen Begegnung: Der Berliner Konzert Chor musiziert gemeinsam mit der Bach-Akademie der Meiji Gakuin University Tokyo und dem Ensemble Nagomi aus Berlin. Im Programm stehen Werke, die auf reizvolle Weise Berührungen zwischen der japanischen und der deutschen Musikkultur verkörpern und unsere Verbundenheit mit den japanischen Gästen zum Ausdruck bringen.

Kosaku Yamada (1886 – 1956) schrieb 1914 zum Abschluss seines Musikstudiums in Berlin nach Eduard Mörike „Die Herbstfeier“, bisher noch nie in Deutschland aufgeführt. Saburò Takata (1913 – 2000) schuf mit „Die Seele des Wassers“ das ebenfalls bei uns noch nicht aufgeführte, in Japan aber wohl eines der bekanntesten Chorwerke.


Beide Gastchöre wünschten sich das „Magnificat D-Dur“ BWV 243 von Johann Sebastian Bach und die Fantasie c-Moll op. 80 von Ludwig van Beethoven für den zweiten Teil des Konzertes.

Mitwirkende:

Bach-Akademie Meiji Gakuin University Tokyo, Leitung: Ryuichi Higuchi
Ensemble NAGOMI, Berlin, Leitung: Yukari Ishimoto
BERLINER KONZERT CHOR
BERLINER KONZERT ORCHESTERLeitung: Jan Olberg

 

Programm:         Koscak YAMADA (1886-1965) „Die Herbstfeier“

Saburo TAKATA (1913-2000) „Die Seele des Wassers“

Johann S. Bach(1685-1750) “ Magnifikat D-Dur, BWV 243”

Ludwig van Beethoven (1770-1827) “Chorfantasie”

 

Zeit:                    Sonntag, den 3.11.2013 um 11 Uhr

Ort:                     Konzerthaus Berlin (Großer Saal)

Kartenpreise:      12-30 Euro

Mitglieder der DJG Berlin können bereits vorab Karten zum ermässigten Preis bestellen  unter  https://www.chortickets.de/ oder Tel. 84 710 8989


Schloss Mitsuko und Bonsai-Garten

 

 

„Die einsame Farbe des Wassers – Wege zur Schlichtheit IX“

Ausstellungen im Schloss Mitsuko

 

 

In der Gruppenausstellung „Wege zur Schlichtheit IX“ präsentieren sich in jedem Jahr in dem Schloss Mitsuko Künstler aus der Region mit Malerei und Skulpturen. In diesem Jahr trägt die Ausstellungsserie den Namen „Die einsame Farbe des Wassers“.

In einem ehemaligen Gutshaus in Todendorf, Mecklenburg entstand 2001 das Deutsch-Japanische Kulturzentrum Schloss Mitsuko, das sich bald zu einem Veranstaltungs- und Ausstellungsort für traditionelle und zeitgenössische Kunst und Kultur in der Region entwickelte.

 

Die nächste Ausstellung, eine Haiku-Ausstellung, eröffnet im Schloss Mitsuko am 05.10.2013.

 

Veranstaltungsort:        Schloss Mitsuko

                                         Kastanienalle 21, 17168 Todendorf

Zeit:                                 Ausstellung vom 8.9. – 4.10.2013, Sa + So 13-17 Uhr

 

 

 

 

Veranstaltungen im Japanischen Bonsai-Garten in Ferch

 

 

Der Garten ist immer ein Besuch wert und nach einem Rundgang lädt der neue Zen-Garten zur Besinnung bei gleichzeitigem Genuss einer Tasse Tee ein.

 

26.10.-31.10., 10-18 Uhr: Lichterfest
                         
Lichter, Lampions, Steinlaternen, Fackeln und Feuerschalen verwandeln

                             die prächtig herbstlichen Gärten in ein Märchenland. Die japanische

                             Garten-, Bonsai- und Teekunst kann hier in einem ganz anderen Licht

                             genossen werden. Auftaktveranstaltung am 26.10., 13 Uhr: Teeverkostung

                             (nur mit Anmeldung unter 033209-208903)

 

07.12., 16-17.30 Uhr: Nebelteeabend
                        
Wie kam der Mensch überhaupt zum Tee? In diesem abwechslungsreichen

                             Streifzug durch die Geschichte des Tees, im gemütlichen Kreise, bei

                             kleinen Anekdoten und  künstlerischen Einlagen sowie mit kulinarischen

                             Köstlichkeiten aus Japan, tauchen Sie in die fernöstliche Welt ein.

 

 

Bonsaigarten, Tilo Gragert, 

Öffnungszeiten:  April bis Oktober, dienstags bis sonntags sowie an  

                            gesetzlichen Feiertagen jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr

Fercher Str. 61, 14548 Schwielowsee OT Ferch, Tel.: 033209-72161

Homepage: www.bonsai-haus        E-Mail: bonsai-haus@gmx.de

 


MMC-Convention

 

 

MMC 2013 in Berlin (Mega Manga Convention)

 

 

Die MMC Berlin (Mega Manga Convention) geht in die 6. Runde. In dem Veranstaltungs- und Kulturzentrum Fontanehaus wird Anime- und Mangabegeisterten die Möglichkeit gegeben sich zu amüsieren.

 

Die MMC bietet auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm. Neben einer Bühne mit verschiedenen Showacts und Livemusik gibt es einen Cosplaywettbewerb. Außerdem werden zahlreiche Workshops angeboten.

Für die Fans gibt es einen Fanbereich zum Kennenlernen, eine Zeichnerallee und einen Gamesroom, in dem an den Konsolen gespielt werden kann.

 

Und natürlich wird auch für ausreichend Essen gesorgt. Dabei gibt es nicht nur nationale Speisen, sondern auch internationale und japanische Küche wird geboten.  Special Guests aus Japan sind der Vocaloid Künstler FuwariP und der Mangaka Ryuta Amazume.

 

Termin:               04.10. – 06.10.2013

Ort:                     Fontanehaus, Wilhelmsruher Damm 142c, 13439 Berlin

Öffnunszeiten:    Freitag:       15.00 – 23.00 Uhr

                            Samstag:    10.00 – 23.00 Uhr

                            Sonntag:     10.00 – 18.00 Uhr

Eintritt:               Wochenendticket: 40 Euro

                            Tagesticket:                   20 Euro

BVG:                            S- und U-Bahnhof: Wittenau

                            Bus: Märkisches Zentrum; Märkische Zeile

 

 

 


Mori-Ogai-Gedenkstätte und Redewettbewerb

 

                                     

Redewettbewerb in der Botschaft von Japan

 

 

Zur Förderung des Japanisch-Lernens in Deutschland führt die Botschaft von Japan einen Redewettbewerb durch, bei dem es u.a. ein Flugticket nach Japan zu gewinnen gibt. Der Wettbewerb findet in zwei Stufen statt:

1. Stufe: Einreichung einer japanischen Rede in schriftlicher Form bis 12.10.2013

2. Stufe:  am 23.11.13 um 14 Uhr in Berlin, freie Rede (4-5 Min)

Alle Details zur Ausschreibung finden Sie unter:

 

http://www.de.emb-japan.go.jp/austausch/Ausschreibung.pdf

 

                                     

Prof. Dr. Haruko Sanada

spricht zum Thema

„Japanese philosopher INOUE Tetsujirô´s view of multi-linguism”

 

 

Prof. Sanada wird in ihrem auf Englisch gehaltenen Vortrag in der Mori-Ôgai-Gedenkstätte vor allem auf Inoues Tagebuch, Notizen und Kontakte aus seiner Deutschlandzeit 1884-1890 eingehen.

Tetsujirô Inoue (1856 – 1944) studierte Philosophie an der Universität Tokyo, später in Heidelberg, Leipzig und Berlin. Er war der erste japanische Lektor am 1887 gegründeten Seminar für Orientalische Sprachen der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Und er war derjenige, der Mori Rintarô (Ôgai) zu seiner „Faust“-Übersetzung ermutigte. Beide trafen sich in Leipzig und Berlin, um über Buddhismus und Christentum zu diskutieren bzw. darüber, nach welchem Mustern eine neue Verskunst in Japan etabliert werden könne. Im Vortrag wird es weiterhin darum gehen, wie sich Inoues Ansichten zum Multilingualismus entwickelten und wie er das Erlernen von Fremdsprachen sowie die Einführung und Stabilisierung neuer Begriffe in der modernen japanischen Sprache unterstützte.

Prof. Dr. Haruko Sanada ist seit 2010 Professorin an der Rissho Universität in Tokyo. Sie studierte und promovierte an der Gakushûin Universität (japanische Linguistik) und wirkte von 2005-2009 an der Saitama Gakuen Universität.

Ihr Forschungsgebiet ist die historische Linguistik des Japanischen von der Meiji Zeit bis heute, die Lexikologie sowie statistische Methoden in der Linguistik.

 

 

Termin:      Donnerstag, 31. Oktober 2013 um 18.00 Uhr

Ort:             Mori-Ôgai-Gedenkstätte, Luisenstraße 39, 10117 Berlin

 

 

 

Kleinanzeige

Japanische Musikstudentin (Kontrabass) sucht ab November 2013 für ca. 6 Monate Zimmer/Appartment in Berlin. Angebote bitte an unser Büro Tel. 31 99 1888 oder per Email an: terceira_arte@hotmail.com

 


Japanische Seite

 

講演  《 小林一茶の生誕250年にあたって 》

 

講師の Irmela Hijiya-Kirschnereit教授が一茶の人物・作風を中心に日本と海外の俳句についてお話くださいます。40分ほどの講演に続き、質疑応答があります。

 

とき : 108日(火) 1830

ところ: 日独センター,Saargemünder Str: 2,  14195  Berlin

BVG :  U3 Oskar-Helene-Heim,  Bus  X 10

申込み: DJG事務局まで。Tel.  030-3199 1888,  djg-berlin@t-online.de

 

 

コンサート 《津波被災孤児を支援・チャリティー・コンサート》

 

ヴィオラ奏者のMariko Hara とピアニストSam Haywood が2011年の津波で肉親を亡くした子供達のために演奏します。

 

とき : 102120

ところ:  St. Matthäus Kirche im Kulturform Berlin, Matthäikirchplatz 1, 10785

BVG  :  S/U Potsdamerplatz, Bus M48,85

チケット: 20 € (割引12€)

 

 

コンサート 《合同演奏会 ドイツと日本の響き》

 

Berlin Konzert Chor、明治学院大楽のバッハ・アカデミー、アンサンブル和という三つの合唱団による演奏会。曲目はバッハ、ベートーヴェン、山田耕作、高田三郎です。

 

とき : 11月3日(日)11時

ところ:  Konzerthaus Berlin (Großer Saal) 

チケット:12-30€ですがDJG会員は割引きとなります。

チケット予約はhttps://www.chortickets.de,  Tel: 030- 84 710 8989 までどうぞ。

 

 

講演     《 不治の病の診断と治療ー独日の共同研究 》

 

ベルリンのBeuth-Hochschule für Technik Roza Maria Kamp教授が横浜市立大学をはじめ

とする日本の研究機関と連携している医学研究についてお話くださいます。

 

とき  :  115日(火)1830

ところ日独センター

申込み:  DJG事務局まで

 

 

ライヴ  《 活動写真弁士の公演 》

 

日本でご活躍の弁士片岡一郎氏をお招きして、無声映画を上映いたします。

 

とき : 1217日(火) 1830

ところ: 日独センター

申込み: DJG事務局まで

 


Informationen

 

 

DJG-Ausstellung im Gutshaus Steglitz unter dem Titel „Berlin-Tokyo“

 

 

Im Herbst 2011 hat die DJG Berlin eine sehr gut besuchte Ausstellung im Gutshaus Steglitz (Wrangelschlösschen)  durchgeführt, an der 30 deutsche und japanische Künstler ihre Werke präsentierten. Vom 7. März - 16. März  2014 haben wir eine Neuauflage dieser Ausstellung geplant. Wir laden alle Mitglieder der DJG Berlin, die sich künstlerisch betätigen, dazu ein, sich an der Ausstellung zu beteiligen. Außerdem ist es unser Anliegen, in Berlin lebende japanische Künstler, die Mitglieder unserer Gesellschaft sind, zu präsentieren und Künstler aus unserer Partnerstadt Tokyo vorzustellen.

 

Dabei sollen Malerei, Grafik, Fotografie, Skulpturen, Keramik, Installationen und Ikebana gezeigt werden. Die Auswahl der Werke erfolgt Ende dieses Jahres. Bei Interesse an einer Teilnehme bitten wir um Ihre Bewerbungen bis zum  30.11.2013 unter Angabe folgender Informationen:     Name des Künstlers: /Titel des Werkes/ der Werke/Technik: Größe/Kurzer künstlerischer Werdegang (ca. 10 Zeilen)/ Kontakt: Email-Adresse/ Telefon/ Adresse des Künstlers.

 

 

Shinseido TokyoBerlinArtBox

 

präsentiert:

„Sota Sato: Wieder in Berlin“

 

BILD: Sota Sato,”In der U-Bahn -2013

 

 

 

Einzelausstellung von Sota Sato

 

 

Nach seinem Berlin-Besuch anlässlich der Galerie-Eröffnung im Oktober 2012 widmen wir Sota Sato dieses Mal eine Einzelausstellung. In einer Reihe neuer Arbeiten reflektiert der japanische Künstler auf seine subtile Art und Weise diese erste Auslandsreise und die Tücken des Erwachsenwerdens in seinem durch Tradition und Hypermoderne geprägten Heimatland.

 

Vernissage  | Fr 11.Okt.2013, 16-20 Uhr | Eintritt frei |

Ausstellung | 11.10. – 9.11.2013, Fr 12-20Uhr, Sa 12-18 Uhr und nach Vereinbarung | Eintritt frei |

Ort : Galerie Shinseido TokyoBerlinArtBox im Aufbauhaus (1.OG)

Prinzenstr. 85 D, 10969 Berlin, http://www.tokyoberlinartbox.com


 

Interview mit Professor Dr. Helmut Wagner

 

An dieser Stelle wollen wir in unregelmäßigen Abständen Interviews mit unseren älteren Mitgliedern veröffentlichen unter dem Motto: „Mitglieder interviewen ältere Mitglieder.“

Heute:   Interviewtes Mitglied: Herr Professor Dr. Helmut Wagner

               Interview von:           Herrn Bernhard F. Müller

Details anzeigen

 

Textfeld:  An dieser Stelle möchten wir ein weiteres Mitglied unserer Gesellschaft vorstellen. Herr Professor Dr. Helmut Wagner wird in diesem Jahr 84 Jahre alt und erfreut sich gemeinsam mit seiner Frau guter Gesundheit. Es geht eben nichts über die eigene Ärztin im Haus und von wegen “An apple a day keeps the doctor away“! Die Familie würde sich für diesen Rat bedanken. Im August 2013 hatte ich Gelegenheit, mit Herrn Prof. Wagner auf der Terrasse seines Hauses ein überaus aufschlussreiches Gespräch zu führen, das neben dem Blick auf Japan vor allem auch ein Stück Zeitgeschichte zutage förderte.

 

Helmut Wagner wurde 1929 in Rastenburg, Ostpreußen, dem heutigen Kętrzyn, geboren. Die Kreisstadt  liegt genau 100 km südöstlich von Königsberg, sie gehörte nicht zu Masuren, aber grenzte doch daran. Da der 20. Juli 1944 schon einige Zeit  zurückliegt, darf zum Zwecke der näheren Ortsbestimmung daran erinnert werden, dass die “Wolfsschanze“, in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges das Hauptquartier Hitlers, gerade einmal 8 km von seiner Heimatstadt entfernt lag.

 

Der Vater war 1941 in Russland gefallen. Der Familie gelang es, vor dem Heranrücken der Roten Armee in einem von einem französischen Kriegsgefangenen gesteuerten Lastwagen nach Thüringen zu fliehen. Dass im Juli/August 1945 ein Besatzungswechsel bevorstehen und das Land von den Amerikanern an die sowjetische 8. Gardearmee übergeben werden würde, ahnte damals noch niemand, auch Mutter Wagner mit ihren Kindern nicht. Sie waren über 1.000 km gefahren und sind dann doch von der Roten Armee eingeholt worden.

 

Ohne seine beruflichen Stationen vorwegnehmen zu wollen, wird beim Thema ostpreußische Heimat bereits das Beharrungsvermögen von Professor Wagner deutlich: Aufgrund seiner stets mit großem persönlichen Engagement aufrechterhaltenen Bindungen und Verbindungen wurde ihm in diesem Jahr die Ehrenbürgerschaft der Stadt Kętrzyn (Rastenburg) verliehen.

 

Im Jahr 1950 kam Helmut Wagner von Ottenhausen, einem kleinen Dorf in Thüringen, zum Studium der Geschichte und Politischen Wissenschaften nach West-Berlin, und wurde dort als einer der ersten Studenten immatrikuliert. Nach vier Jahren Studium und dem Diplom an der Hochschule für Politik unter dem Dach der FU Berlin wechselte Helmut Wagner nach  Tübingen, wo er an der Eberhard-Karls-Universität 1961 von Professor Theodor Eschenburg über das Thema “Die territoriale Gliederung Deutschlands in Länder seit der

Reichsgründung (1871-1956)“ promoviert wurde.


Interview mit Professor Dr. Helmut Wagner

 

Von dort führten ihn die akademischen Lehr- und Wanderjahre weiter an die Technische Universität Stuttgart, wo er Assistent von Professor Golo Mann wurde. 1963 erhielt Helmut Wagner ein UNESCO-Stipendium zum Studium an der Universität Warschau, das ihm Gelegenheit gab, Polnisch zu lernen. Hier lernte er den japanischen Politikwissenschaftler Akiyoshi Nakayama kennen, dessen Bibliographie eine ganze Reihe von Veröffentlichungen zu Polen und Europa aufweist.  Zwischen den beiden aus ganz verschiedenen Richtungen angereisten Stipendiaten entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft, die Helmut Wagner später auch in die Heimat von Professor Nakayama, nach Yamashina, einem Bezirk von Kyoto, führen sollte. Die Novelle “Erinnerung an Yamashina“ von Naoya Shiga hätte also gut von Helmut Wagner fortgeschrieben werden können.

 

Es folgte die Habilitation bei dem Berliner Politikwissenschaftler Professor Alexander Schwan, was nicht nur zu engen beruflichen Beziehungen zum Hause Schwan führte, sondern auch nach dem Tode von Alexander Schwan in freundschaftlicher Weise zu Gesine Schwan fortbestand, die anlässlich des 80. Geburtstag von Helmut Wagner im Clubhaus der FU – wir, die Mitglieder der DJG, kennen und schätzen diesen Ort einmal jährlich – die Festrede hielt.

 

Im Jahre 1971 erfolgte dann schließlich die Berufung auf den Lehrstuhl für “Politische Wissenschaft und Ideengeschichte“ an der FU Berlin, den er bis zu seiner Emeritierung 1995 innehatte.

 

(HW: Helmut Wagner, BM: Bernhard Müller)

 

BM: Lieber Herr Professor Wagner, wie geht es Ihnen? Wenn ich mich im Garten umblicke, sehe ich keine Hollywood-Schaukel!

 

HW: Nein, stehen oder schaukeln, also der Ruhestand und die Hollywood-Schaukel, sind meine Sache nicht. Ich lege Wert darauf, ständig in lebhafter Bewegung zu bleiben, und befinde mich in dem Sinne eher im “Unruhestand“, dass ich entsprechend meinen geistigen und körperlichen Möglichkeiten auch heute noch zu politischen Themen wie Europakrise, Europäische Union oder polnischen Fragen Stellung nehme. Darüber hinaus engagiere ich mich auch nach meiner Emeritierung in Maßen noch an der FU Berlin, indem ich Studenten und ihre Arbeiten betreue oder mich dafür einsetze, dass Stipendien an förderungswürdige Stipendiaten vergeben werden.

 

BM: Aus gut unterrichteten Kreisen weiß ich, dass Sie mit Ihrer Frau viel und gerne reisen. Umso mehr freut es mich, Sie in Zehlendorf anzutreffen!

 

HW: Ja, der Koffer ist neben meiner Frau und meinen Kindern der Lebensbegleiter schlechthin gewesen. Insofern haben Sie tatsächlich großes Glück. In diesem Jahr waren wir allerdings nicht in Japan, sondern auf Rhodos. Das Reisen fing mit einem “sabbatical“, also mit einem Freisemester, an, das die FU ihren Professoren alle drei Jahre gewährte; was

seinerzeit eine Ausnahme war. Diese Möglichkeit führte mich 1974 in die USA und 1977 das erste Mal nach Japan. Das Wintersemester 1977/78 verbrachte ich mit Frau, drei Kindern und einem deutschen Gehalt an der Städtischen Universität Kyoto, wo ich vor Ort wertvolle Hilfestellungen durch den zuvor erwähnten Professor Nakayama aus Yamashina erhielt. Die “Erinnerung an Yamashina“ hätte übrigens auch von unserem Ehrenpräsidenten Dr. Günther Haasch fortgeschrieben werden können, übernahm er doch seinerzeit eben jene Wohnung in Yamashina, die ich bewohnt hatte. So klein ist manchmal die Welt in der Fremde.


Interview mit Professor Dr. Helmut Wagner

 

BM: Ich gehe sicher richtig in der Annahme, dass Ihre Japan-Erkundungen nicht auf Kyoto beschränkt blieben?

 

HW: Richtig. Wir hatten die Möglichkeit, auf ausgedehnten Reisen das ganze Land von Hokkaido bis Kyushu kennenzulernen, und haben sie genutzt. Fragen Sie mich bitte nicht, wo es am schönsten war. Wir müssen angesichts des kundigen Leserkreises hier nicht auf Einzelheiten von Land und Leuten eingehen. Japan, das wir damals innerhalb eines halben Jahres erlebt haben, ist ein einmaliges Land mit wundervollen Landschaften und ganz besonders herzlichen Menschen. Diese Reiseerfahrung verstärkte sich nach meiner Emeritierung 1995 noch einmal, als ich 1996/97 Gelegenheit hatte, ein Jahr als Gastprofessor an der Nagoya Universität zu  lehren, wo ich auf Englisch Vorlesungen zum Thema Deutschland und Europa  hielt. Lassen Sie mich aber eines hinzufügen: Meine Hinwendung zu Japan erfolgte nie in der Weise, dass ich etwa die Sprache gelernt hätte oder ein Experte für Japan geworden wäre. Dafür war mein Aufenthalt in Japan zu kurz und mein Wissen zu gering. Bewundert habe ich Japan und tue es auch heute noch. Aber nie habe ich mich auf irgendeine Analyse eingelassen, welche die Geschichte und Politik des Landes betrifft. Dazu fühlte ich mich nicht befugt.

 

BM: Ich möchte nach Berlin zurück schwenken und noch einmal auf Ihre akademischen Anfänge kommen, nachdem Sie so große Lehrer wie Otto Heinrich von der Gablentz oder Golo Mann hatten. Haben diese Lehrer Sie geprägt?

 

HW: Natürlich. Von der Gablentz zählte zum Widerstandskreis des 20. Juli und war einer der Gründungsmitglieder der Berliner CDU. Als sein sog. “Hiwi“ war ich von seiner Persönlichkeit tief beeindruckt. Er hat die Verbindung einer konservativen Haltung mit einer religiösen Überzeugung nicht nur vertreten, sondern auch gelebt.  Noch heute habe ich freundschaftliche Beziehungen zu seiner Familie. Ich kannte seinen Sohn, den inzwischen verstorbenen Botschafter Otto von der Gablentz, gut. Und sein Enkel Georg von der Gablentz schaut jedes Mal zu uns herein, wenn er nach Berlin kommt. – Zu Golo Mann führte mich der Umstand, dass ich eine Rezension seines 1958 erschienenen Buches “Deutsche Geschichte des XIX. und XX. Jahrhunderts“ verfasste, die seine Aufmerksamkeit fand. In Stuttgart lernte ich dann in ihm einen Historiker und Freigeist kennen, der nach außen eher scheu und zurückhaltend auftrat, seinem Assistenten aber stets freie Hand ließ und ihn großzügig förderte. Ein freiheitsliebender, in sich gekehrter Mensch, nicht ohne Weltschmerz, das ist meine Erinnerung an Golo Mann.

 

BM: Sie wurden Anfang der 1970er Jahre Professor für Politische Wissenschaft an die FU Berlin. Die Studenten beklagten damals den “Muff von tausend Jahren unter den Talaren“. Hatten Sie sich faulen Eiern und Tomaten zu erwehren?

 

HW: Selbstverständlich habe ich gewaltsame Störungen von Vorlesungen miterlebt,  oft genug konnte der Lehrbetrieb nur mit Mühe in den Untergeschossen der Universität, sozusagen im Keller, aufrechterhalten werden. Über die politische Bewertung dieser Zeit kann man sicherlich streiten, aber rückblickend würde ich sagen, dass bedauerlicher Weise nicht nur der Muff, sondern auch viel substanzielle universitäre Traditionen auf der Strecke geblieben sind. Ich bekenne mich zu denen, die bei allem Reformeifer den Verlust von akademischen Werten und liberaler Gesinnung beklagt haben.

 

BM: Bevor wir wieder auf Japan zu sprechen kommen, möchte ich Sie als Experte für politische Einigungsfragen auf Korea ansprechen. Wie beurteilen Sie die Situation auf der koreanischen Halbinsel?


Interview mit Professor Dr. Helmut Wagner

 

HW: Ausgerechnet in Japan habe ich den seinerzeitigen Präsidenten der FU,  Professor  Dieter Heckelmann, getroffen, der mir aufgrund meiner Arbeiten nahelegte, mich um Südkorea zu kümmern. Davon zeugen zwei Konferenz-Bände, die ich mit Kollegen aus Seoul veröffentlichte. Sicherlich, eine gewisse Parallelität zur deutschen Wiedervereinigung drängt sich auf, und doch muss man sehen, dass die seinerzeitige “Sonnenscheinpolitik“ seitens Südkoreas gescheitert ist. Beide Länder müssten in einem Maße politische Anstrengungen unternehmen, um ihre Wiedervereinigung zu erreichen, die sich heute nicht einmal im Ansatz erkennen lassen. Auch wenn sich Anfang 1989 lediglich 7% aller Deutschen eine Wiedervereinigung des Landes zu ihren Lebzeiten vorstellen konnten, bleibe ich hinsichtlich einer vergleichbaren, überraschenden Entwicklung in Korea doch sehr skeptisch, schließe sie aber nicht aus.

 

BM: Was hat Sie 1980 bewogen, in die DJG einzutreten?

 

BM: Ich habe im Laufe meiner Lehrtätigkeit bestimmt an zehn Konferenzen in Japan teilgenommen. Sowohl mit dem Historiker Professor Masaki Miyake wie auch mit dem Juristen Professor Koichi Matsumoto, mit der Politologin Dr. Aya Kuzuya und der Germanistin Dr. Mizue Motoyoshi bin ich bis heute in enger Freundschaft verbunden. Über diese und andere persönliche Beziehungen hinaus bietet mir die DJG in Berlin die Gelegenheit, in Kontakt mit Japanern und ihren Berliner Sympathisanten zu bleiben. Das schätze ich ganz außerordentlich. Ich bin dankbar, dass es die DJG gibt.

 

BM: Gibt es für Sie einen ganz besonderen Ort in Japan?

 

HW: Da würde ich den Meditationsgarten des Ryoan-ji in Kyoto nennen wollen. Ich bin oft bei Frau Hiroko Yamaguchi, der Frau eines verstorbenen Kollegen, abgestiegen, die ganz in seiner Nähe wohnte, so dass ich ihn zu Fuß erreichen konnte.  Dieser Tempel und Garten hat mich magisch angezogen und nicht mehr losgelassen. (Anm. BM: Im Garten von Wagners gibt es neben der Steinlaterne auch einen kleinen Steingarten.)

 

BM: Gibt es einen japanischen “Weg“, eine Kunst oder einen Künstler, an den Sie ihr Herz verloren haben?

 

HW: Ich bin einmal eigens nach Nagano gefahren, um das dortige Museum des Landschafts- und Meeresmalers Kaii Higashiyama (1908-1999) zu besuchen. Seine im Nihonga-Stil gehaltenen Gemälde gefallen mir bis heute außerordentlich gut. Einige davon

hängen übrigens in der japanischen Botschaft in Berlin. Sie von Zeit zu Zeit wiederzusehen, ist für mich ein Hochgenuss.

 

BM: Könnten Sie sich vorstellen, in Japan zu leben?

 

HW: Nein, und das nicht nur wegen des für mich nur schwer zu ertragenden heißen Sommers. So sehr mich das Andersartige, das Exotische und das ausgezeichnete Essen auch immer angezogen haben, so gerne ich auch noch hinter die eine oder andere Maske blicken würde, für mich und meine Familie wäre ein dauerhaftes Leben in Japan wohl nicht das Richtige.

 

BM: Stellen Sie über die Zeit Veränderungen in Japan fest?

 

HW: Japan hat sich meiner Ansicht nach in den letzten fünfzig Jahren stark  verändert. Lassen Sie es mich an einem kleinen Beispiel veranschaulichen, woran ich dabei denke. Auf unserer letzten Japanreise im Jahr 2011 haben wir in einem Restaurant erlebt, dass eine junge Frau für eine Gruppe von jungen Leuten, die an einem Nebentisch saßen, die Rechnung bezahlt hat. Hätte sie früher nicht das Geld unter dem Tisch einem Mann zugesteckt und gesagt: Zahle Du bitte?

Interview mit Professor Dr. Helmut Wagner

 

BM: In dem legendären Fragebogen des FAZ-Magazins lautete die Schlussfrage stets: Was ist Ihr Motto?

 

HW: Gib nie auf! würde ich auf Anhieb sagen. Wir mussten im Leben viel aufgeben, denken Sie nur an unsere ostpreußische Heimat. Im nächsten Jahr will ich mit unseren Kindern und Enkeln dorthin fahren, um Ihnen zumindest eine Vorstellung, eine Ahnung, ein Gefühl von meiner Heimat zu vermitteln. Wie daraus zu ersehen ist, haben wir uns mit dem Unvermeidlichen abgefunden, sind aber gleichwohl bemüht, aus der gegebenen Situation jeweils das Bestmögliche zu machen. Das gilt auch für meine  politische Option. Ich bin dankbar, dass es Politiker gegeben hat und gibt, die sich der europäischen Einigung angenommen und sie befördert haben. Diese nicht zu gefährden, ist ein Antrieb, der mich auch heute noch wach hält. Davon zeugt mein vor einem Jahr erschienenes "Alterswerk". Es trägt den Titel "Vom Störenfried zum Bürgen - Die 'deutsche Frage' im europäischen Kontext".

 

BM: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Professor Wagner!

 

-------------------------------------------------------------------------------------

 

 

Textfeld:                              Aus Japan berichtet

An dieser Stelle veröffentlichen wir ausgewählte Berichte aus den Politikbereichen „Arbeit“ und „Gesundheit“ der Deutschen Botschaft in Tokio. Dem Verfasser, Herrn Claus Eilrich von der Deutschen Botschaft in Tokio, danken wir für seine Unterstützung.

 

36,2 Prozent in prekären Beschäftigungsverhältnissen

 

Nach Angaben des für Arbeitsstatistik zuständigen Innenministeriums nahm die Zahl der Arbeitnehmer in prekären Beschäftigungsverhältnissen (Teilarbeit, geringfügige Beschäftigung, befristete Verträge, Leiharbeit u.a.) im zweiten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahr um 1,06 auf 18,81 Millionen zu. Dies ist der höchste Stand seit der Erhebung dieser Statistik im Jahre 2002. Demgegenüber ging die Zahl der in dauerhaften Vollzeitarbeitsverhältnissen tätigen Arbeitnehmer um 530.000 Menschen zurück. Der Anteil der prekär Beschäftigten an den abhängig Beschäftigten (insgesamt 51,98 Millionen) stieg um 1,7 Punkte auf 36,2 Prozent.

 

Japans Bevölkerung schrumpft weiter

 

Ende März 2013 lag Japans Bevölkerungszahl bei ca. 126,4 Millionen Menschen (minus ca. 260.000); außerdem lebten rund 1,98 Millionen Ausländer in Japan. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung erhöhte sich auf 24,4 Prozent. Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) sank erstmals unter die Marke von 80 Millionen.

 

Arbeitslosigkeit sinkt auf 3,8 Prozent

 

Im Juli 2013 ging die Zahl der in Japan gemeldeten Arbeitslosen um 0,1 auf 3,8 Prozent zurück; bei den Frauen sank die Arbeitslosenquote auf 3,3 Prozent.  Insgesamt waren 2,51 Millionen Menschen (minus 30.000) arbeitslos gemeldet. Auf 100 Jobsuchende kamen 94 Stellenangebote (plus zwei Punkte).Vor allem im Handel und in den Bereichen Pflege und Gesundheit wurden neue Stellen angeboten.

 

Letzte Seite

 

Di

08.10.

18.30

Frösche und Bildschirmflimmern:  Zum 250. Geburtstag des Haiku-Dichters Kobayashi Issa“

Vortrag von Frau Professor Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit

JDZB

Di

05.11.

18.30

"Neue Entwicklungen zur Diagnose und Therapie von unheilbaren Krankheiten: die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Yokohama".

Referentin: Frau Professorin Kamp

JDZB

Di

12.11.

18.30

"Die Maler des Blauen Reiter und  die Japansammlung von Franz Marc" 

Referentin: Dr. Claudia Delank

MAK

Di

19.11.

20.00

Gagaku-Konzert  - siehe Vorankündigung

Passionskirche

Sa

30.11.

16.00

Preisverleihung 5. Manga-Wettbewerb der DJG Berlin“ und Eröffnung der Manga Ausstellung

Museum für Asiatische Kunst

Fr

06.12.

19.30

Adventskonzert des Chores der DJG

Ernst-Moritz-Arndt-Kirche

Sa

07.12.

 

15.30

20.00

Adventskaffee im Renaissance-Theater

Vorstellung „Der ideale Mann“

Renaissance- Theater

Di

17.12.

18.30

Benshi – Veranstaltung  - siehe Vorankündigung

JDZB

 

 

Wichtige Mitteilung

 

 

wie Sie wahrscheinlich bereits der Presse entnommen oder von Ihrer Bank erfahren haben, erfolgt zum 01.02 2014 die Umstellung des europäischen Zahlungsverkehrs auf das europaweit einheitliche SEPA-Verfahren (Single Euro Payment Area), welches auf Grund einer entsprechenden Verordnung des Europäischen Parlaments zu erfolgen hat. Ab diesem Zeitpunkt ist für den elektronischen Zahlungsverkehr (Überweisungen und Lastschriften) ausschließlich das SEPA-Format mit der internationalen Kontonummer IBAN und der internationalen Bankleitzahl BIC (SWIFT Code) vorgeschrieben.

 

Damit uns Ihre Mitgliedsbeiträge oder Spenden sowie sonstige Zahlungen auch weiterhin pünktlich erreichen, bitten wir Sie, bereits zum 01.01.2014  Ihre Zahlungen an uns per SEPA-Überweisung unter der folgenden Bankverbindung vorzunehmen bzw. Ihren Dauerauftrag entsprechend zu ergänzen:

 

Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V.

IBAN: DE91100100100005512103

BIC:    PBNKDEFF

 

Wir bedanken uns bereits im Voraus für Ihre Kooperation und Ihr Verständnis. Sollten Sie Fragen zu diesem Schreiben haben, können Sie uns gerne kontaktieren.

(Manfred G. Heydolph,  Schatzmeister)

---------------------------------------------

 

Die Stille hören

und von ihr umfangen sein

heißt Geborgenheit.

Haiku von Renate Huldschinsky