かわら版

(Kawaraban)

 

Monatsblatt der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin e.V.

 

 

 

 

 

Juli/August 2014   7/8

 


Editorial

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde der DJG Berlin,

 

trotz des etwas durchwachsenen Wetters war unser diesjähriges Sommerfest wieder ein großer Erfolg. Selbst Petrus hatte nach dem anfänglich starken Regenguss ein Einsehen und bescherte uns mit angenehmem Wetter. Allen, die sich aktiv eingebracht haben, danken wir sehr herzlich.

 

Unser Jubiläumsprogramm anlässlich der 20-jährigen Städtepartnerschaft wurde mit einem Beitrag zur wechselvollen Geschichte des Grundstücks der heutigen Botschaft fortgesetzt und kurzfristig haben wir uns an einem Tokio-Berlin-Art-Festival in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg unterstützend beteiligt. Ein großes Erlebnis mit vollem Haus war das vom JDZB mit unserer Kooperation organisierte Konzert mit Jôrury-Gesang aus dem Bunraku-Theater.

 

In den beiden von diesem Doppelheft umfassenden Monaten bieten wir Ihnen eine Vielzahl von Aktivitäten an, darunter allein drei Veranstaltungen, die dem Jubiläumsprogramm der Städtepartnerschaft Berlin-Tokio zuzurechnen sind. Es folgt eine Teeverkostung und im August freuen wir uns auf das schon traditionelle Jugendklavierkonzert in der Botschaft.

 

Das Kriegsgefangenenlager Bando und die 15 weiteren Lager in Japan entstanden als Folge des Ersten Weltkriegs, dessen Ausbruch sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt. Wir haben dies zum Anlass für ein Projekt genommen mit dem Titel „Alle Menschen werden Brüder – Deutsche Kriegsgefangene in Japan 1914 -1920“. Leider ist der Initiator dieses Projekts, Herr Hans K. Rode (Mitglied der DJGen Berlin und Trier) kürzlich völlig überraschend gestorben. Seine unermüdliche Vorarbeit war uns Verpflichtung, das Projekt in seinem Sinne zu Ende zu führen und uns bei ihm dafür und für seine bisherigen interessanten Vorträge zu bedanken.

 

Herzlich

 

 

Titelbild: Cosmea-Feld bei Sasebo (Kyushu),(Foto: Katrin.-S. Schmidt)

Impressum:

 Herausgeber: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V.

 Präsident: Kurt Görger                         

 Anschrift: Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin, Tel: (030) 3199 1888, Fax: (030) 3199 1889

 Bürozeiten: Mo, Do und Fr von 9-13 Uhr, Di von 13 – 17 Uhr

 E-Mail: djg-berlin@t-online.de          Web: www.djg-berlin.de

 Redaktion: Katrin-Susanne Schmidt (Geschäftsführerin)

 Web-Master: Jan Thomsen, Markus Willner           Japanische Übersetzungen: Tomoko Kato-Nolden

 Postbank   Berlin                       

BLZ 100 100 10

Kto-Nr.  5512-103


Vortrag

 

Vortragsveranstaltung

der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Freien Universität Berlin / Japanologie zum Thema

 

„Die Lokalisierung japanischer Videospiele am Beispiel von Bionic Commando Rearmed“

 

Referent: Florian Seidel

 

Japanische Videospiele erfreuen sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit – nicht nur im eigenen Land, sondern weltweit. Während amerikanische oder europäische Spiele in Deutschland notfalls auch auf Englisch veröffentlich werden können, ist eine Lokalisierung japanischer Spiele für den hiesigen Markt zwingend nötig. Dabei kann (oder besser: sollte) eine gute Lokalisierung mehr sein, als nur eine simple Übersetzung des Originaltextes; im Optimalfall erfolgt neben der sprachlichen auch eine kulturelle Anpassung der Spielinhalte.

 

Florian Seidel arbeitet, nach mehreren Jahren als Videospieljournalist und einem Studium der Japanischen Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum, seit 2006 als Übersetzer und Schlusskorrektor bei Capcom Japan in Osaka. In dieser Zeit hat er an über 50 Titeln mitgewirkt und über viele Wochen hinweg die deutsche Fassung von Bionic Commando Rearmed bearbeitet, an dessen Beispiel er aus erster Hand von seinen Erfahrungen berichten wird.

 

Worum geht es bei der Lokalisierung von Spielen und was unterscheidet sie von bloßen Übersetzungen? Was muss man vor Beginn eines Projekts bedenken? Welche Hilfsmittel stehen zur Verfügung? Warum werden manche Spiele bereits Monate vor dem Deutschlandstart schon in Japan veröffentlicht? Warum war das bei Bionic Commando Rearmed anders? Und wie lief die Lokalisierung in diesem Fall genau ab?

                    

 

Termin:        Dienstag, den 08. Juli 2014 um 18.00 Uhr

Ort:               Freie Universität Berlin, Raum L 113, Seminarzentrum                                                         Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin

Anfahrt:       U-Bhf. Thielplatz,

                        Busse M11 und X11 Haltestelle Habelschwerdter Allee/Ecke Hittorfstr.

                        Busse 110 und N3 Haltestelle Thielallee/Ecke Löhleinstr.

Teilnahme:   frei

Anmeldung: Erwünscht unter djg-berlin@t-online.de oder Tel. 3199-1888

                        Eine spontane Teilnahme ist möglich.

 

 

 

 

Vortrag

 

20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio

Wechselbeziehungen zweier Städte

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Das Große Kantō-Erdbeben aus deutscher Perspektive, Geschichte und Erinnerung

Von Frank Käser, FU

 

Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin

in Kooperation mit der Senatskanzlei Berlin

 

Textfeld:  Am 1. September 1923 ereignete sich um 11.58 Uhr ein gewaltiges Erdbeben in der japanischen Kantō-Region. Besonders betroffen waren die urbanen Zentren Tokio und Yokohama. Schnell um sich greifendes Feuer verwandelte die Metropole in ein einziges Inferno. Dem Erdbeben und dem Feuer fielen schätzungsweise 140000 Menschen zum Opfer. Im Jahre 2013 wurde durch Gedächtnisveranstaltungen sowohl in Tokio als auch in Yokohama aus Anlass der 90. Wiederkehr des Ereignisses an das Erdbeben erinnert.

Zum Zeitpunkt des Erdbebens war der gebürtige Berliner Wilhelm Solf (1862-1936) deutscher Botschafter in Japan. Briefe und Berichte von ihm und aus seinem Umfeld erlauben heute einen Blick auf das Ereignis vom 1. September 1923. Diese einzigartigen Selbstzeugnisse zeigen, wie deutsche Mitbürger das Erdbeben erlebten und überlebten und wie sich Deutschland an Hilfsmaßnahmen für das schwer getroffene Land beteiligten. In diesem Vortrag möchte ich das Große Kantō-Erdbeben aus deutscher Perspektive beleuchten und insbesondere auf die Erinnerungskultur des Erdbebens am Beispiel der zentralen Gedenkstätte in Tokio (Yokoamichō) eingehen.

 

 

 

 

Termin:               Mittwoch, den 14. Juli 2014 um 18.30 Uhr

Ort:                     Säulensaal des Berliner Rathauses, Rathausstraße 15,

                            10178 Berlin

Eintritt:               frei

Anmeldung:        erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw.
                            Tel. 3199-1888, auch spontane Teilnahme ist möglich

 

 


Veranstaltung der DJG

 

Tee-Verkostung mit Frau Misako Lelong-Nohsoh

 

Misako Lelong-Nohsoh hat im März 1985 an der Musashino-Universität ihr Musikstudium abgeschlossen und war nach der Graduation im Sinfonieorchester von Gunma als Bratschistin tätig. Im Herbst 1996 nahm sie ein Jahr lang eine Auszeit von ihrer Tätigkeit im Orchester, um in Berlin ein Auslandsstudium zu absolvieren. Danach setzte sie ihre Arbeit als professionelle Bratschistin bis August 2004 fort. 2007 folgte sie ihrem Ehemann nach Frankreich,  pendelte aber zwischen Frankreich und Japan häufig, um trotzdem ihre musikalische Tätigkeit in kammermusikalischen Ver-einigungen und in Regionalorchestern  fortzusetzen.

Seit ihrem Weggang aus Japan verstärkte sich mehr und mehr ihr Interesse an der japanischen Kultur, speziell war Misako von der japanischen Teekultur fasziniert und ging deshalb einer Ausbildung zur Tee-Expertin nach.  2012 hielt sie viermal eine Teeverkostung für das „Espace Daniel Sorano“ Center in Vincennes ab. Im Herbst 2012 gründete sie zusammen mit ihrem Ehemann den Verein "Le Thé vert, un Art de vivre".

 

Bei der Veranstaltung im Büro der DJG am 15.7. wird Misako Lelong, unterstützt durch ihren Ehemann Claude Lelong, über die Geschichte des Tees, die komplizierten Techniken der Teezubereitung (Wasserqualität, Temperatur, Infusion etc.) und die Verarbeitung von wertvollen Teesorten sprechen. Danach lädt sie zu einer Verkostung ein. Frau Lelong spricht Japanisch, die Erklärungen werden übersetzt.

 

Termin:               Dienstag, den 15. Juli 2014  um 17 Uhr

Ort:                     Büro der DJG, Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin

BVG:                            Ernst-Reuter-Platz               

Anmeldung:        bitte bis zum 12. Juli 2014 im Büro der DJG

                            Teilnahmegebühr:  5 Euro


Vortrag

 

20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin – Tokio

Wechselbeziehungen zweier Städte

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Berlin in Japan – Tokio in Deutschland:

Eine transmediale Spurensuche

Vortrag von Oliver Kühne, Wiss.Mitarbeiter der FU Berlin

 

Eine Veranstaltung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin

in Kooperation mit der Senatskanzlei Berlin

Textfeld:  Zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tokio möchte

sich der Referent auf eine Spurensuche begeben: Welche Bilder dominieren unsere Vorstellung von Tokio in Deutschland und wie sieht wiederum Berlin in der Imagination japanischer Medien aus und wo befinden sich historisch die Wurzeln dieser unbewusst kollektiven Bilder?

Es scheint, dass auf japanischer Seite bis heute das Bild Berlins von Mori Ōgai, und speziell jenes seines Romans "Maihime" (Die Tänzerin), zu dominieren scheint. Doch finden wir auch eine Takarazuka-Revue von 1995, die sich (unglaublicher Weise) um den Fall der Berliner Mauer dreht.

Auf deutscher Seite entdecken wir beim Schauen von Doris Dörries Filmen ein fremdes und bizarres Tokio, weit ab von klassischen Geisha- und Samurai-Orientalismen, doch wo identifizieren wir dort Spuren unbewusster Stereotypen und worauf gehen diese zurück? Wo wird uns diese Reise zu national verankerten Bildern dieser Metropolen in Deutschland und Japan führen? Mit welchem Ergebnis exotisieren wir uns jeweils gegenseitig?

 

 

Termin:        Dienstag, den 29. Juli 2014 um 18.30 Uhr

Ort:               Säulensaal des Berliner Rathauses,

                        Rathausstraße 15, 10178 Berlin

Eintritt:        frei

Anmeldung: erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw. Tel. 3199-1888.

                      Auch eine spontane Teilnahme ist möglich.

 


DJG-Konzert

 

9. Jugendklavierkonzert der DJG Berlin

 

itsuda midoriMidori Itsuda wurde 1988 in Kyoto geboren. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von acht Jahren. Sie studierte im Hauptfach Klavier am Doshisha Women’s College of Liberal Arts, das sie 2011 mit einem Bachelorabschluss verließ. In Ergänzung zu ihren Studien nahm sie an Soloklavier-, Kammermusik- und Liedgestaltungs-Meisterkursen teil.

Seit April 2012 studiert Midori Itsuda an der Hochschule für Musik Karlsruhe im Masterstudiengang Klavier in der Klasse von Prof. Kaya Han. Sie ist Preisträgerin mehrerer nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe und seit 2013 Stipentiatin in der Förderung von Live Music Now Oberrhein e.V.

 

 

 

Rie Ito

Rie Ito, die uns bereits letztes Jahr mit ihrem Besuch ehrte, wurde 1986 in Hokkaido geboren. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie bereits mit vier Jahren. Seit September 2010 studiert sie Klavier bei Professor Karl Barth am Konservatorium der Wiener Privatuniversität. Sie erhielt den zweiten Preis bei der Choukou International Music Competition und den vierten Preis beim Yokohama International Music Competition 2010. Sie hat am Third Japan J. S. Bach Music Concours teilgenommen und im Finale 2013 den ersten Platz belegt. Zusätzlich wurde ihr als besondere Auszeichnung der Sonderpreis für die beste Bach-Interpretation zuerkannt.

 

 

Termin:                        Freitag, den 08. August 2014

Veranstaltungsort:       Botschaft von Japan, Hiroshimastr. 6, 10785 Berlin

Zeit:                              18.30 Uhr

Eine namentliche Anmeldung (Vor- und Zuname) aller Teilnehmer unter djg-berlin@t-online.de oder Tel. 030 3109 1888 ist bis zum 06. August 2014 notwendig, der Eintritt ist frei.

 


Bando

 

“Alle Menschen werden Brüder“

 

Deutsche Kriegsgefangene in Japan 1914 – 1920

                                                                                          

Ausstellung und Erinnerungsveranstaltungen

der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin

im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin

vom 22.8. – 5.9.2014

 

 

Das Kriegsgefangenenlager Bando und die 15 weiteren Lager in Japan entstanden als Folge des Ersten Weltkrieges, dessen Ausbruch sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt. Die Gefangenschaft war zunächst ein Schock für die deutschen Soldaten und Reservisten. Zwar waren sie dem unmittelbaren Kriegsgeschehen entzogen, aber sie gingen doch einem zunächst ungewissen Schicksal fern der Heimat entgegen. Bedrückend war insbesondere der Verlust der Freiheit.

Andererseits begannen die Gefangenen sehr bald, die Zeit ihrer Gefangenschaft sinnvoll zu gestalten. Sie unternahmen sportliche Aktivitäten, legten Nutzgärten an, malten, druckten, dichteten, hielten Vorträge und musizierten auch. Berühmt geworden ist die allererste Aufführung der 9. Symphonie von Beethoven in Japan im Juni 1918 im Lager Bando auf der Insel Shikoku, wobei der Schlusschoral Ode an die Freude in späteren Jahren zur heimlichen Nationalhymne der Japaner geworden ist.

Mit einer umfangreichen Foto-Ausstellung, ausgeliehen von der „Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (OAG), Tokio, soll ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der deutsch-japanischen Beziehungen erbracht werden. Folgendes Programm ist vorgesehen:

                              

1.     Freitag, 22. August 2014 um 18:30 Uhr

Ausstellungseröffnung “Alle Menschen werden Brüder“ Deutsche Kriegsgefangene in Japan 1914 – 1920, mit einem Vortrag „Japan und der Erste Weltkrieg“ von Dr. Gerhard Krebs           

Ausstellungsdauer: 22.August bis 05.September.2014

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10 Uhr bis 17 Uhr; Freitag 10 Uhr bis 15:30

 

2.     Dienstag, 26. August 2014 um 18:30 Uhr

Dokumentarfilm von Brigitte Krause „Feinde – Brüder Kriegsgefangene in Japan“ (78 min. Dt. Version mit jap. Untertitel)

            Anschließend Podiumsdiskussion mit der Regisseurin           

 

3.     Dienstag, 2. September 2014 Beginn: 18:30 Uhr

Vortrag „Schicksal japanischer Internierter im 1. Weltkrieg in Deutschland“  von Professor Naraoka Sôchi

gefördert vom Japanischen Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation)

                                                         

4.     Vorgesehen: Freitag, 5. September 2014

Film „Ode an die Freude“ von Deme Masanobu über das Kriegsgefangenenlager Bando mit Bruno Ganz und Matsudaira Ken (134 min.).

Ort der Vorführung steht noch nicht fest.


Bando

 

 

Japan und der Erste Weltkrieg

 

Vortrag von Dr. habil Gerhard Krebs

 

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Deutsche Kriegsgefangene in Japan 1914 – 1920“

 

Bei der Behandlung des Ersten Weltkrieges wird Japan gewöhnlich kaum Beachtung geschenkt. Das liegt daran, dass die Kampfhandlungen in Ostasien gemessen an Europa sehr gering waren und für Japan ohnehin keine Beitrittspflicht bestand, denn das verbündete Großbritannien war in Asien keineswegs angegriffen worden. Die Umwälzungen, die der Konflikt im Fernen Osten zur Folge hatte, waren jedoch von weltgeschichtlicher Bedeutung. Japan nutzte die Tatsache, dass sich seine Bundes-genossen ganz auf die Kampfhandlungen in Europa konzentrieren mussten, um im Windschatten des Konfliktes Forderungen an China zu stellen und sie zum großen Teil auch von den anderen Großmächten billigen zu lassen. Nach Ende des Krieges aber sah die Welt ganz anders aus: Großbritannien brauchte seinen Verbündeten Japan nicht mehr, das immer stärker als internationaler Störenfried angesehen wurde, und ließ den Bündnisvertrag 1922 auslaufen Gleichzeitig wurde Tokio gezwungen, Tsingtau an China auszuhändigen, auf Sonderrechte im Reich der Mitte zu verzichten und seine Marinerüstung zu beschränken. Die Übernahme der deutschen Südseekolonien nördlich des Äquators, die im Gegensatz zu Tsingtau kampflos erfolgt war, verschärfte den Gegensatz zu den britischen Dominien Australien und Neuseeland.

 

Japan sah sich nun einer schier unangefochtenen Vorherrschaft der angelsächsischen Mächte gegenüber und hatte zunehmend das Gefühl, mit dem Krieg gegen Deutschland das falsche Land bekämpft zu haben. Die vorübergehend gestärkte demokratische Regierungsstruktur wurde zunehmend als Instrument der angelsächsischen Mächte angesehen, Japan in Abhängigkeit zu halten, und verlor bald wieder an Boden. China wurde zum ständigen Zankapfel, der zusammen mit den japanischen Ambitionen auf die Besitzungen der westlichen Mächte, die immer schwächer wurden,  schließlich zum Pazifischen Krieg führte.

 

Herr Dr. Krebs studierte Geschichte, Germanistik und Japanisch in Hamburg, Freiburg/Br., Bonn und Tokio. Unterrichtete an Universitäten in Tokio, Freiburg/Br., Trier und Berlin. Er arbeitete an Forschungsinstituten in Tokio und Potsdam.

 

Termin:     Freitag, 22. August 2014, 18:30 Uhr

Ort:            Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Saargemünder Str.2, 14195

 

 

Anschließend: Offizielle Eröffnung der Ausstellung

 

Ausstellungsdauer: 22. August bis 05. September 2014

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10 Uhr bis 17 Uhr; Freitag 10 Uhr bis 15:30 Uhr

 

Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Anmeldung erwünscht unter djg-berlin@tonline.de

 


 

Bando

 

Feinde | Brüder   Deutsche Kriegsgefangene in Japan

(Dokumentarfilm von Brigitte Krause)

Anschließend  Podiumsdiskussion mit der Regisseurin

 

Die Geschichte eines außergewöhnlichen Kriegsgefangenenlagers während des 1. Weltkrieges, die von Respekt und Annäherung erzählt. Kunst und Handwerk erleichtern nicht nur das Gefangenenleben, sondern werden an die japanischen Sieger weitergeben, und wurden dadurch zu einem bemerkenswerten Teil japanischer Lebensart.

 

 

1914: Die mit England verbündeten Japaner greifen im 1. Weltkrieg die deutsche Kolonie Tsingtau in China an. Etwa 5000 deutsche und verbündete Soldaten geraten nach ihrer Kapitulation in japanische Gefangenschaft.

 

Hans-Joachim Schmidt aus dem saarländischen Kutzhof findet vor 10 Jahren auf dem Dachboden seines neu erworbenen Hauses Fotos und Notizen des Vorbesitzers Andreas Mailänder, der als Kriegsgefangener während des 1. Weltkrieges in Japan interniert war. Schmidt beginnt eine beispiellose historisch-bio­grafische Suche.

 

Kazue Shinoda sucht ihren Großvater, von dem sie erst spät erfährt, dass er ein deutscher Kriegsgefangener war – Viktor Walzer. Nach fast 100 Jahren gibt es eine deutsch-japanische Familienzusammenführung,

 

Renate Bergner blickt mit ihren Alben in die Geschichte ihres Vaters Herman Schäfer, der 1917 im neu errichteten Lager Bando durch Konzerte, Theater, Vorträge und Sport den Lageralltag bewältigt.

 

Bando wird zum Musterlager und Sinnbild Deutsch-Japanischer Freundschaft, was vor allem der Verdienst von Lagerkommandant Matsue ist. Er behält Respekt vor denen, die ihm ausgeliefert sind.

 

Das Dorf Bando mit einigen Hundert Einwohnern wurde unverhofft Basis für den Austausch mit einer völlig fremden Kultur. Die Kriegsgefangenen bauen Brücken: Brücken des Geistes und Brücken aus Stein.

 

Am Ende der langen Gefangenschaft werden sie unter anderem die Neunte Symphonie von Beethoven spielen, deren ‚Ode an die Freude‘ zur heimlichen Nationalhymne Japans wird.

 

Bei der Rückkehr im Januar 1920 verabschiedet sich der Repräsentant der Kriegsgefangenen:

 In Zukunft werden wir in irgendeiner Form an Menschen, die sich in unglücklicheren Umständen befinden als wir, Ihren Geist weitergeben. ‚Alle Menschen sind Brüder‘, … – Sayonara.“

 

78 Min. / Dt. Version voice over / 16:9 HD

 

Termin:     26. August 2014 um 18.30 Uhr

Ort:            Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin

 

 


Bando

 

 

„Schicksal japanischer Internierter im 1. Weltkrieg in Deutschland“

 

Vortrag von Professor Naraoka Sôchi  (奈良岡  聰智)

 

 

Die Geschichte deutscher Kriegsgefangener in Japan während des Ersten Weltkriegs ist, insbesondere durch die populären Veröffentlichungen zum Kriegsgefangenenlager Bando, vielen bekannt. Die andere Seite der Geschichte, nämlich die Internierung von japanischen Zivilpersonen in Deutschland ist so gut wie nicht bekannt. Deshalb haben wir zur Abrundung unseres Projektes den japanischen Wissenschaftler Naraoka Sôchi um einen entsprechenden Vortrag gebeten.

Professor Naraoka Sôchi wurde 1975 in Aomori, Japan, geboren. Nach dem Studium und anschließender Promotion an der Kyoto Universität ist er seit 2004 tätig als Associate Professor an der juristischen Fakultät der Kyoto Universität. Als Hauptforschungsgebiet befasst er sich mit der Geschichte der internationalen Beziehungen Japans, insbesondere im Hinblick auf die japanisch-europäischen Beziehungen. Zu seinen Publikationen zählt u.a.: „Der Japaner, der den ‘Kanonendonner im August[1]’ hörte – Der erste Weltkrieg und Uemura Hisakiyo: Tagebuch eines Eingesperrten“ (nur auf Japanisch erhältlich).

[1] Bezug auf das Buch von Barbara Tuchmann „The Guns of August“ von 1962

 

Termin:     Dienstag, 2. September 2014 um 18.30 Uhr

Ort:            Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin

 

Gefördert vom Japanischen Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation)

 

 

Als Abschluss des gesamten Projekts ist am Freitag 5. September 2014  eine

Filmvorführung geplant:

 „Ode an die Freude“ von Deme Masanobu über das Kriegsgefangenenlager Bando mit Bruno Ganz und Matsudaira Ken (134 Min.). Ort der Vorführung

steht noch nicht fest.  

 

Das Projekt kam auf Initiative von Herrn Hans K. Rode, Mitglied der DJG Berlin und DJG Trier zustande.


Vorankündigung

 

 

Neue Japanisch – Sprachkurse  der DJG Berlin 2014/15

 

 

Herbstkurs 2014:

Dieser Sprachkurs findet vom 18. Sept. 2014 bis zum  4. Dez. 2014 statt

                   18. Sept. 25. Sept.. 02. Okt.. 09. Okt.. 16. Okt..
                    06. Nov.. 13. Nov.,  20. Nov.. 27. Nov. 04. Dez. 2014

Anfänger 1     17:00 - 18:30 (ohne Vorkenntnisse)
Anfänger 3     18:30 - 20:00 ( mit HIRAGANA-Kenntnissen)

 

Neujahrskurs 2015:

Dieser Sprachkurs findet vom 08. Jan. 2015  bis zum 19. März. 2015 statt.

Anfänger 1     17:00 - 18:30 (ohne Vorkenntnisse)

Anfänger 2     18:30 - 20:00 (mit Vorkenntnissen)

Ort: Friedrich-Ebert-Oberschule, Blissestr. 22, 10713 Berlin, Raum 205

Gebühren: Mitglieder der DJG 80 € (erm. 70 €), Nicht-Mitglieder 100 €

Dozentin:     Frau Mieko Fisch (Tel.: (030) 62989168, Handy: 0160-9668 4208)
                     E-Mail:
m.fisch@ach-so.com).

 

 

Beginn eines neuen Tanzkurses der Tanzfreunde der DJG Berlin

 

 

Textfeld:  Auf ausdrücklichen Wunsch der bisherigen Teilnehmer werden wir ab September 2014 einen weiteren Tanzkurs für Fortgeschrittene anbieten. Interessenten werden gebeten, sich zu melden – möglichst mit einem Tanzpartner.

 

Gelehrt und geübt werden die üblichen Standard- und lateinamerikanischen Tänze. Der Tanzkurs wird wieder von unserer bewährten Tanzlehrerin, Frau Lachmann, geleitet.

Der neue Kurs beginnt voraussichtlich am 28.9.2014 und findet an folgenden Sonntagen jeweils von 18.30 – 20.00 Uhr im Nachbarschaftshaus am Lietzensee statt:

 

28.9. – 5.10. – 12.10. – 2.11. – 16.11. - 23.11. – 30.11. – 14.12.2014

Die Kosten werden umgelegt und richten sich nach der Teilnehmerzahl.

 

Ort:            Nachbarschaftshaus am Lietzensee, Herbarthstr. 25

                        14057 Berlin-Charlottenburg

 


お知らせ

 

講演 《ヴィデオゲームのローカリゼーション

 

日本のヴィデオゲームの翻訳等を担当しドイツ語圏に紹介しているFlorian Seidel氏がゲーム

開発についてお話くださいます。無料

 

とき : 78日(火)18

ところ:   Freie Universität Berlin, Raum  L 113,  Seminarzentrum

               Habelschwerdter Allee 45, 14195  Berlin

BVG :     U3 Thielplatz,  Bus M11, X 11 Habelschwerdter Allee/ Ecke Hittorfstr.

 

講演 《 関東大震災を体験したドイツ人

 

14万人が犠牲となった1923年の関東大震災。当時駐日大使であったWilhelm Solfの記録など、ドイツ人の視点から捉えた震災についてベルリン自由大学のFrank Käser氏が講演します。無料

 

とき    : 714日(月)1830

ところ: ベルリン市庁舎SäulensaalRathausstrasse 15 10178 Berlin

BVG   :     S/U Alexanderplatz

 

講座  《 日本茶を美味しく飲みましょう!

 

日本茶のインストラクターMisako Lelong氏(在フランス)が、ベルリンのお水でも美味しい

緑茶の淹れられるコツなど、お茶にまつわるあれこれををレクチャーしてくださいます。

DJG事務局にて日本語とドイツ語で行います。 参加費は5

 

とき : 715日(木)17時より

ところ: Deutsch-Japanische Gesellschaft,   Schillerstr. 4-5, 10625  Berlin

BVG : U2 Ernst-Reuter-Platz下車

問い合わせと申込み:  DJG事務局まで。Tel:  030-3199 1888     mail: djg-berlin@t-online.de

 

講演 《ベルリンの東京 - 東京のベルリン

 

日本人がベルリンに抱くイメージ、ドイツ人が東京、と聞いて思い浮かべるイメージがあります。それはどこから来るのか、映画の影響か、などの考察をお聴きください。 講師はベルリン自由大学の研究員、Oliver Kühne氏です。無料。

 

とき : 729日(火)1830

ところ: ベルリン市庁舎Säulensaal

 

夏祭り   《アジアの夕べ 》

 

日本大使館と独日協会が後援の第7回アジア祭り『炎と水』がポツダムで開かれます。会場には

日本食コーナーや茶席が設けられ、折り紙、挿花、ファッション・ショウやダンス、スポーツの

多彩なプログラムをお楽しみいただけます。23時には花火が打ち上げられます。

 

とき    : 82日(土)1823

ところ:   Lange Brücke,  14467 Potsdam S- Potsdam 中央駅から  450m

入場料:  10


お知らせ

 

大使館にて  《 ピアノコンサート

 

若手ピアニストのコンサートは毎夏の行事となりました。今年はMidori Itsudaさんと

Rie Itoさんの演奏をお聴きください。無料

 

とき : 88日(金) 1830

ところ:   日本大使館、 Hiroshimastr. 6, 10785 Berlin

BVG   :    Bus 200, M29

申込み(必須): 85日までにDJG事務局まで

 

ダンス講習会

 

皆様のご要望にお応えして、今秋もダンスの上級クラスを設けました。講師はおなじみのLachmann先生。できればダンス・パートナーとご一緒にお申し込みください。

レッスンは日曜日の18:3020:00です。

 

とき : 928日、10512日、112162330日、1214

ところ:   Nachbarschaftshaus am Lietzensee,  Herbartstr. 25,  14057 Berlin

申込み: DJG事務局まで。費用は参加人数が決まり次第、お知らせいたします。

 

 

 

Neuer Praktikant im Büro der DJG

                

 

 

Mein Name ist Matthias Koch und ich möchte mich Ihnen als neuer Praktikant bei der DJG vorstellen. Gebürtig im zurzeit (meist) sonnigen Berlin, bot sich mir über mein Studium an der Freien Universität für Japanstudien und Ostasienwissenschaften die Gelegenheit, ein dreimonatiges Praktikum bis Ende August bei der Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu absolvieren.

Der Juni hielt unter anderem mit dem Sommerfest bereits einige interessante und schöne Erfahrungen für mich bereit.

Somit hoffe ich, mit Ihnen einen angenehmen und erfolgreichen Sommer verbringen zu können und freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit!

 


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Ausstellung und Kurs

 

                               

Shinseido TokyoBerlinArtBox

 

Chiyomi Nishioka Ausstellung: „Wunschtraum“

 

Die Künstlerin Chiyomi Nishioka stammt aus Kyoto und stellt seit 2012 regelmäßig in Deutschland aus. Diesmal möchten wir Ihnen zwei ihrer Techniken vorstellen, die durch ihre Freundlichkeit und Frische zum Sommerbeginn passen.

Zum einen arbeitet Nishioka mit Filz und kreiert Bilder, die vom Wunsch und dem Sehnen nach Nähe unter den Menschen, als auch von der vertrauten Bindung innerhalb einer Familie erzählen.

Des Weiteren beherrscht sie die traditionell japanische Technik des Shibori (Schnürbatik). Inspiriert von der frühsommerlichen Windbrise entstanden Kimono und alltagsgebräuchliche Gegenstände wie Tischsets, Servietten und Stoffbeutel. 

 

“Mittagsschlaf”, 2012, 60x70cm, Filz

Shibori Tischsets, 2014, 32x43cm, 5 Sorten

© Shinseido TokyoBerlinArtBox

 

Vernissage:                   Fr. 04.07.14, 18.00 Uhr (mit japanischem Sake)  -          Eintritt frei

Ausstellung:        04.07. bis 26.07.14,      Fr. 12-20Uhr, Sa. 12.00-18.00 Uhr

                            und nach Vereinbarung http://www.tokyoberlinartbox.com

Ort:                     Galerie Shinseido TokyoBerlinArtBox im Aufbauhaus                                             (Stadtterasse 1.OG), Prinzenstr. 85 D, 10969 Berlin

 

Kalligraphie-Kurse mit Juju Kurihara

                                      
Sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene – jeder ist willkommen!

Zeit:           immer Mittwochs, 18.30 Uhr - 20.30 Uhr
Ort:           Köpenicker Str. 175, Berlin-Kreuzberg
Kosten:      Schnupperstunde: kostenlos, danach 50 € pro Monat bzw. 25 € für                             halben Monat, 15 € für Einzelstunde


Ausstellung und Asia-Fest

 

Malerei von Sado Oishi

 

Die Galerie Sheriban Türkmen verfolgt seit über zehn Jahren das Konzept der Symbiose von Goldschmiedewerkstatt und Kunstgalerie. Die Inhaberin bietet in ihren Galerieräumen nach eigenen Entwürfen gefertigten Schmuck an und stellt in 6-wöchig wechselnden Ausstellungen Werke nationaler und internationaler zeitgenössischer Künstler aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Bildhauerei und Keramik aus. Noch bis zum 30. Juli 2014 ist hier die Malerei von Sada Oishi zu sehen. Die heute 98 jährige Künstlerin lebt in Berlin und Tokio und beschäftigt sich seit den 50-iger Jahren mit Kalligraphie und Malerei.

                    

„Ihre Tuschfederzeichnung zeigt schwarzgrau schattiert und mit einem winzigen Hauch Grün im Blütenkelch eine geöffnete Blume, vermutlich eine Orchidee, auf dem Blatt in einem zarten Goldrahmen gefasst. Für unsere westlichen Augen ein Bild der alterslosen Kalligraphie, der uns oft fremd gewordenen Schönheit des Zeichens und Zeichnens, sehr fein, fast ätherisch und doch so lebendig stark wie ihre Schöpferin.“  (P. von  Becker)

Beschreibung: Sada Oishi - Tusche auf Papier, Maße: 27 x 23 cm

 

Ort:  Galerie Sheriban Türkmen, Bleibtreustr. 1, 10623 Berlin-Charlottenburg

Zeit:  bis zum 30. Juli 2014, immer Di.-Fr. 11.00-19.00 Uhr, Sa. 11.00-16.00 Uhr

 

 

Feuer und Wasser - Asia-Fest auf der Freundschaftsinsel Potsdam

 

 

Die Freundschaftsinsel in Potsdam lädt am 2. August ab 18 Uhr zu ihrem 7. Asia-Fest "Feuer und Wasser" ein. In diesem Jahr ist es Japan gewidmet und wird vom Verein der Freunde der Freundschaftsinsel zusammen mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft und der japanischen Botschaft organisiert. Die Gäste erwarten typisch japanische kulturelle und sportliche Aktivitäten wie Origami, Ikebana, Modevorführungen, Tanz und Sportschauen. Junge Leute werden mit dem Manga-Zeichnen bekannt gemacht und im Ausstellungspavillon ist eine Bonsai-Ausstellung zu sehen. Es ist original-japanische Musik zu hören und es tritt der Chor der DJG Berlin auf. Eine Märchenerzählerin wird den Kindern japanische Märchen nahebringen. Natürlich ist auch für Essen und Trinken gesorgt und es gibt eine Teezeremonie durch eine japanische Tee-Zeremonie-Meisterin. Den Abschluss des Festes bildet gegen 23 Uhr eine Feuershow. Der Eintritt kostet 10 Euro.

 

Termin:               Samstag, 02. August 2014

Zeit:                     18-23 Uhr

Ort:                     Lange Brücke, 14467 Potsdam                                                                                   (ca. 450 m vom S-Bhf. Potsdam Hbf.)

Eintritt:               10,00 €

 


Ikebana

 

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8. Europäische Regional Konferenz Ikebana International  mit Ikebana-

Ausstellung und Demonstrationen                      

 

 

Unter diesem bunten Motto findet vom 20.-24. August dieses Jahres die Ikebana International 8. Europäische Regionalkonferenz zum ersten Mal in Deutschland und zwar in Potsdam statt. Veranstaltet wird dieses besondere Großereignis für Ikebana – und natürlich auch Blumenfreunde allgemein  - vom IKEBANA INTERNATIONAL BERLIN e.V. gemeinsam mit I.I. Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – es ist eine europäische Konferenz!

Berlin und Potsdam haben sich allerdings als so attraktiv erwiesen, dass nun 278 Ikebana International Mitglieder aus der ganzen Welt an dieser Konferenz teilnehmen!

 

Mehr als hundert dieser internationalen Ikebana-Experten gestalten eine Ikebana Ausstellung im Konferenzhotel, dem SEMINARIS SeeHotel am Templiner See in 14471 Potsdam, An der Pirschheide 40, die am Samstag, 23.08. 10.00-22.00 Uhr und Sonntag, 24.08. 10.00-17.30 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird zum Eintritt von € 3,-.

Am Sonntag, 24.08., ab 11.00 Uhr bis 17.30 Uhr gibt es im SEMINARIS Hotel außerdem Kurzvorführungen von je ca. 30 Minuten verschiedener Ikebanaschulen, die kostenlos besucht werden können – Da muss Jeder Gewesen sein! Für ein ganz besonderes Ikebana-Erlebnis am Samstag, 23.08., ab 15.00 Uhr im Hans Otto Theater Potsdam gibt es noch wenige Restkarten: die Direktorin (Iemoto) der SOGETSU Schule Tokio, Akane Teshigahara, zeigt eine Ikebanavorführung!

 

Wer an dieser außergewöhnlichen Präsentation interessiert ist, kann sich anmelden unter IIERC2014.engineering@t-online.de  und dort Preise und alles, was geboten wird, erfahren.

Weitere Info: www.ikebana-international-2014.de 


Schloss Mitsuko

 

Veranstaltungen im Schloss Mitsuko – Sommer 2014

 

 

Steinsetzung – 05. Juli, 15.00 Uhr

Das heutige Schloss Mitsuko ist das frühere Gutshaus der Familie Nahmmacher und Weise. Mit der Setzung eines Gedenksteins wird an das frühere Wirken der Familie an diesem Ort erinnert.

 

Tanabata-Fest – 07. Juli, 14.00-21.00 Uhr

Der Überlieferung nach begegnen sich die beiden Liebenden Wega und Altair an diesem Abend am Firmament, die sonst durch die Milchstraße getrennt ist. Es wird ein Bambusbaum aufgestellt, an dessen Zweigen Zettel mit Wünschen aufgehängt werden. Das romantische Sternenfest stiftet die Hoffnung, dass sich diese erfüllen.

 

Hiroshima-Gedenktag – 06. August, 17.00 Uhr

Am 6. August 1945 warf ein US-Bomber eine Atombombe über Hiroshima ab, infolge dessen zwischen 90 und 200 Tausend Menschen ihr Leben verloren. Mit 108 Schlägen auf der buddhistischen Glocke wird bei einer Andacht im Deutsch-Japanischen Hain der Opfer des Krieges Gedacht. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird erbeten.

 

Japanische Kampfkunst – 30. August, 15.00 Uhr

Die Tokugawa-Gruppe der Abteilung Kampfkünste des PSV Cottbus ‘90 e.V. lässt im Deutsch-Japanischen Hain die Schwerter zischen. Eindrucksvolle Kampfübungen der Kampfdisziplinen Iaidō und Kendō zeigen, wie die Samurai den Weg des Schwertziehens praktizieren. Es werden japanischer Tee und hausgebackener Kuchen angeboten.

Eintritt 3,-€

 

Ort:                Schloss Mitsuko, Kastanienallee 21, 17168 Berlin

                        An der B108 Teterow – Rostock, Abzweig Todendorf

Webseite:     www.schloss-mitsuko.de


Judo

 

Judo- Veranstaltung: Kata-Lehrgang mit Shiro Yamamoto, 9. Dan - Veranstalter: Judo-Verband Berlin e. V. -  27.-29.8.2014

 

 

 

 

Dozenten:

 

Shiro Yamamoto, 9. Dan, ehemaliger Judo-Trainer der Tokioter Polizei und langjähriger Kata-Lehrer des Kodokan.

Lehrgangsleitung

und Organisation:

Astrid Machulik, 5. Dan, Prüfungsreferentin JVB e.V.

Datum/Zeitplan:

27. August 2014, 17:00 - 18:30 Uhr „Kime no kata“ Teil 1

27. August 2014, 19:00 - 21:00 Uhr „Kime no kata“ Teil 2

28. August 2014, 17:00 - 18:30 Uhr „Kime no kata“ Teil 3

28. August 2014, 19:00 - 21:00 Uhr „Kodokan Goshinjutsu“ Teil 1

29. August 2014, 17:00 - 18:30 Uhr „Kodokan Goshinjutsu“ Teil 2

29. August 2014, 19:00 - 21:00 Uhr „Kodokan Goshinjutsu“ Teil 3

Ort:

LLZ des JVB e.V. im Sportforum Hohenschönhausen, Weißenseer Weg 51-54, 13053 Berlin

Thema/Inhalt:

Schwerpunkte sind das Vermitteln und Üben der Kata in der Kodokan-Version sowie Erklärungen zu den Hintergründen der Kata.

Teilnehmer/innen:

Alle Judoka des JVB e.V. und angeschlossene Vereine des DJB/EJU/IJF

Meldungen:

Per e-mail bis 22. August 2014 an:

Astrid Machulik, Prüfungsreferentin des JVB e.V. (astrid.machulik@judo-verband-berlin.de).

Die Meldung muss folgende Angaben enthalten:

Name, Vorname, Geburtsdatum, Verein, Graduierung, Prüferlizenznummer, Name der

gewählten Kata. Wenn möglich bitte als Excel-Datei (.xls) senden.

Teilnahmegebühr:

Für die Teilnahme an beiden Kata beträgt die Gebühr 55,00 €.

Für die Teilnahme an einer Kata beträgt die Gebühr 30,00 €.

Die Teilnehmergebühr ist bis zum 22. August 2014 auf das Konto des JVB e.V.,

mit dem Verwendungszweck: Kata Yamamoto; Name der zu besuchenden Kata;

Name und Vorname des Teilnehmers, zu überweisen.

Bemerkungen:

Ausschließlich weiße Judogi sind gestattet. Für Danträger gilt das Tragen des schwarzen Gürtels. Als Waffen sind nur Attrappen zugelassen. Eine vollständige Kata (Teil 1 bis Teil 3) wird mit jeweils 5 UE für die Verlängerung der Prüferlizenz anerkannt. Bei vollständiger Teilnahme an beiden Kata werden 15 UE für die Verlängerung der Trainer C-Lizenz anerkannt.

 

Weitere Informationen:

 

Astrid Machulik

astrid.machulik@judo-verband-berlin.de

 

 

 


Sponsoren Sommerfest

 

Wir danken folgenden Sponsoren und Einzelpersonen für die Bereitstellung von Gewinnen für unsere Tombola sowie für weitere Spenden zum Sommerfest 2014:

 

be.bra Verlag

Chasen Bettina Wohlleben

Derag Livinghotel

Deutsche Bank

Euro Arts Music

Grün Berlin GmbH

Hotel Grand Hyatt Berlin

Hotel Holiday Inn

Hotel InterContinental Berlin

IUDICIUM Verlag

Japan-Salon Jana Kirchberger

Reederei Riedel

Renaissance - Theater Berlin

Restaurant DAITOKAI

Restaurant Ishin

Windrose Finest Travel GmbH

S&G Optik Rita Sowitzkat

 

Dagmar Ahrens

Kurt und Gisela Görger

Linde Kirchgatterer

Christel Mohr

Ursula Matthaeus

Ruthild Maraun

Marianne und Peter Pucks

Kurt Niedtner

Viola Nihle

Ilka Schaale

Noriko Jentschke

Prof. Dr. Claus Schnarrenberger

Katrin-Susanne Schmidt

Mitarbeiter der Botschaft von Japan

 

 

 

 


Sommerfest-Nachlese

 

28. Sommerfest  der Deutsch‑Japanischen Gesellschaft Berlin am 14. Juni 2014

Beschreibung: CIMG9050Beschreibung: CIMG9014 cropped 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Jahr überraschte uns pünktlich zu Beginn des Festes um 15 Uhr zwar ein heftiger Regenschauer, aber im Laufe des Nachmittags hatte der Wettergott doch ein Nachsehen mit uns und wir konnten alle Sportdemonstrationen wie geplant im Garten durchführen. Die Kinder der japanischen Schule führten ihre bunten Yukata vor. (siehe Fotos). Zuerst einmal Dank allen Sportgruppen und Künstlern, die am Programm mitgewirkt haben, die Nennung aller Namen ist hier leider nicht möglich.

 

Unser Dank gilt auch allen Sponsoren, hier besonders Frau Jana Kirchberger, die durch viele antike Puppen unseren Basar bereicherte sowie Frau Stark und Frau Auth für die Organisation der Tombola, Herrn Bommer für seine Arbeit am Büchertisch, Frau Dr. Mizonobe, Mayumi und Yuki für den Verkauf der gespendeten Dinge. 

 

Ein besonderes Dankeschön aber besonders allen, die sich um die Zubereitung von Sushi bemüht haben, allen voran Frau Nawrocki, Frau Kato-Nolden, Frau Yamaguchi, Frau Weingärtner und Herrn Niedtner. Noch drei Wochen vor dem Sommerfest war nicht klar, ob es in diesem Jahr Sushi geben würde, aber dank der Initiative von Frau Nawrocki ist das am Ende dann doch noch geglückt! Dank auch denen, die Kuchen mitbrachten und ihn verkauften!

 

Es gibt auch eine lustige Begebenheit zu berichten: Zwei Damen des japanischen Geschäftes ENISHI hatten extra eine Kleintransporter gemietet, um die Waren aus dem Laden im Prenzlauer Berg an die Krumme Lanke zu bringen. Allerdings tauchten sie zu der vereinbarten Zeit nicht auf und ich erhielt gegen 14.30 Uhr einen telefonischen Hilferuf: Durch einen längeren Stau war kurz nach der Autobahnabfahrt der Sprit ausgegangen! Spontan erklärten sich unser Mitglied Herr Claus Schnarrenberger (der eigentlich nur kurz im Clubhaus vorbeischauen wollte) und unser Praktikant Matthias Koch bereit, den Gestrandeten zur Hilfe zu eilen und sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Auch den beiden sei herzlich dafür gedankt!

Hoffen wir schon heute auf ein schönes Sommerfest 2015!

(Katrin-Suanne Schmidt)           


Interview

 

An dieser Stelle wollen wir in unregelmäßigen Abständen Interviews mit unseren älteren Mitgliedern veröffentlichen unter dem Motto: „Mitglieder interviewen ältere Mitglieder.“

Heute:            Interviewtes Mitglied: Herr Helmut Reichow

                        Interview von: Herrn Bernhard F. Müller

Details anzeigen

 

Textfeld:  An dieser Stelle möchten wir ein weiteres Mitglied unserer Gesellschaft vorstellen. Herr Helmut Reichow wird in diesem Sommer 83 Jahre alt und lebt allein am Kurfürstendamm in Wilmersdorf. Die Wohnung, in die Herr Reichow wenige Wochen vor dem Mauerbau 1961 eingezo-gen ist und in der er seit nunmehr 53 Jahren lebt, liegt in einem Haus, in dem auch der österreichi-sche Komponist und Sänger Walter Jurmann einige Jahre gelebt hat. Walter Jurmann ist u.a. durch das Lied „Veronika, der Lenz ist da, die Mädchen singen tra-la-la“ berühmt geworden. Aber nicht nur ein Schlagerkomponist, auch der Schauspieler Heinz Rühmann hatte 1929 dieses Haus, das einerseits am Kurfürstendamm und andererseits doch weit zurückgesetzt in einer Oase der Ruhe liegt, für kurze Zeit als sein Domizil gewählt. Es ist also nicht nur eine allererste, sondern auch eine historische Adresse, die sich mein Gegenüber direkt an der Schaubühne in bester Gesellschaft für seinen Lebensmittelpunkt ausgesucht hat. Der Wert einer zentral gelegenen Wohnung zeigt sich bekanntlich oft erst im Alter. So ist Herr Reichow heute froh, mit wenigen Schritten, die ihm zugegebenermaßen schwer fallen, sich inmitten des pulsierenden Lebens der City-West wiederzufinden.

 

Überhaupt ist Helmut Reichow ein Berliner durch und durch. In Charlottenburg geboren, besuchte er in Schöneberg das Prinz-Heinrich-Gymnasium. Am 1. September 1943 wurde die Schule kriegsbedingt geschlossen und die Schüler nach Litzmannstadt (Lodz) evakuiert. Die Eltern von Helmut Reichow, Gastronomen, widersprachen jedoch diesem Vorhaben für ihren Sohn und gingen mit ihm nach Fürstenwalde, wo die Familie das Kriegsende erlebte.

 

Nach dem Krieg war Helmut Reichow einer der wenigen jungen und gesunden Männer, die mithalfen, zunächst einmal Berlin von Trümmern zu befreien. Hätte das Grundstücksamt Tiergarten 1957 nicht die endgültige öffentliche Abräumung der Gebäudereste der Kroll-Oper angeordnet, könnte sich Herr Reichow mit seinen Aufräumarbeiten heute als einer der Retter dieser traditionsreichen Berliner Institution rühmen. Indes, anstelle seine Arbeitsleistung weiter ohne Ruhm in den

Interview

 

Dienst der Öffentlichkeit zu stellen, begann Helmut Reichow in der Folgezeit eine Lehre als Herrenmaßschneider in Schöneberg, die er 1949 erfolgreich abschloss.

 

Die Zeiten änderten sich noch einmal. Nach der Währungsreform hatten die Berliner andere Sorgen, als sich Maßanzüge und Maßhemden anfertigen zu lassen. Jedenfalls entwickelte sich in dem Berlin der ersten Nachkriegsjahre keine massenhafte Nachfrage nach Maßbekleidung, so dass Helmut Reichow keine Anstellung in seinem Lehrberuf finden konnte. Er besuchte in Schöneberg eine Zuschneideschule und begann, Anzüge für die Konfektion zu entwerfen und zu produzieren. Zunächst unter seinen Händen, später unter seiner Verantwortung entstanden bezahlbare Anzüge für den Herren und schicke Mäntel für die Dame, die einem breiten Publikumsgeschmack entsprachen und den notwendigen wirtschaftlichen Erfolg mit sich brachten. Rund 20 Jahre verbrachte Helmut Reichow in diesem Metier und sorgte für das gepflegte Erscheinungsbild jener Jahre, wo die Herren selbst in Fußballstadien, an Würstchenbuden, auf Demonstrationen und in Hörsälen noch Anzug und Krawatte trugen.

 

1971 wechselte Herr Reichow das Fach, blieb aber der Mode treu. Er begann als Expedient in der Berliner Schuhbranche und beendete eine beachtliche Laufbahn 1991 als Geschäftsführer des Schweizer Schuhherstellers Bally. Das Unternehmen hatte in Berlin in 1a-Lagen Ladengeschäfte am Kurfürstendamm, in der Steglitzer Schlossstraße sowie an der Tauentzienstraße. Das Deutschlandgeschäft der Bally GmbH wurde von Frankfurt/M. und München aus geführt, so dass Herr Reichow durchaus die berufliche Möglichkeit gehabt hatte, Berlin zu verlassen. Er blieb. Er wurde ein Schuhexperte, dessen Beratungen und Empfehlungen nicht nur von Berlinern, sondern zunehmend von einer nationalen und internationalen Kundschaft nachgefragt wurden. Dank hervorragender Materialien konkurrierte man mit Budapester Schuhen auf qualitativ und preislich vergleichbarem Niveau, und man behauptete sich. Heute ist Bally als internationale Luxusmarke am Markt platziert, einen nicht geringen Anteil an dieser Prosperität darf sich Herr Reichow mit seinen ehemaligen Berliner ‚Flagstores‘ zugutehalten.

 

(HR: Helmut Reichow, BM: Bernhard Müller)

 

BM: Lieber Herr Reichow, wie geht es Ihnen?

 

HR: Im Großen und Ganzen geht es mir gesundheitlich gut, sieht man einmal davon ab, dass ich nur noch mit dem Stock kurze Strecken gehen kann. Auch die jetzt kommenden warmen Tage machen mir etwas zu schaffen und strapazieren meinen Kreislauf. Aber ich will mich nicht beklagen. Ich führe mein Leben weitgehend eigenständig, das Haus hat einen Aufzug, so dass ich mich durchaus auf eine Tasse Kaffee auf den Kurfürstendamm begeben kann und dies auch ab und an gerne tue.

 

                        

Interview

 

BM: Sie haben mich mit den Schuhen herein gebeten. Was sagen Sie zu meinen Lloyd-Schuhen, die ich heute trage und die ich für viel Geld in Verona in der Via Mazzini erstanden habe?

 

HR: Da haben Sie sich in Italien einen guten deutschen Schuh gekauft, mit anderen Worten, da haben Sie Eulen aus Athen wieder nach Hause getragen. Ich würde mir in Italien immer einen italienischen Schuh, etwa von Cavalli oder Gravati, kaufen. Andererseits ist auch heute noch mein Schuhschrank gut gefüllt mit genähten Bally-Schuhen, die ich auch privat stets geschätzt und getragen habe. Ein Markenschuh von Bally, oder genauer gesagt ein Stiefel, mit dem 1953 Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mount Everest gelang, kann so schlecht nicht (gewesen) sein.

            

BM: Japan ist bekannt für seine Empfänglichkeit westlicher Moden und Marken. Hatten Sie mit dem Schuh- und Accessoires-Hersteller Bally auch in Japan beruflichen Kontakt?

 

HR: Nach meinem letzten Wissensstand gibt es in Japan acht Bally-Geschäfte, von denen ich privat auch eines in Tokyo aufgesucht hatte. Es gelang mir jedoch sprachlich nicht, den japanischen „Kollegen“ zu vermitteln, dass ich ebenfalls ein Bally-Mitarbeiter bin. Wahrscheinlich konnten sich die japanischen Schuh­verkäuferinnen einfach nicht vorstellen, dass ein ausländischer „Familien­angehöriger“ unangemeldet nur „guten Tag“ sagen möchte. Ich wusste es natürlich, solche Über­raschungen sind nicht gerade typisch japanisch, ganz im Gegenteil, ich hatte wohl etwas zu viel Spontanität an den Tag gelegt, bin aber über diese Erfahrung trotzdem nicht traurig gewesen und konnte schmunzeln.

 

BM: Das heißt aber auch, dass Sie öfter in Japan waren und Land und Leute recht gut kennenlernten?

 

HR: Unmittelbar nach meinem Eintritt 1963 in die DJG lernte ich Herrn Horiguchi vom Konsulat in Berlin kennen. Die Beziehung zu Herrn Horiguchi und seiner Familie entwickelte sich zunehmend zu einer Freundschaft, so dass mich die Familie 1966 zu sich nach Yokohama einlud. Es wurde eine wahrlich abenteuerliche Reise nach Japan. Zunächst ging es mit der Bahn von Berlin nach Moskau, von dort mit dem Flugzeug nach Chabarowsk, von dort wieder mit der Bahn in die Hafenstadt Nachodka und schließlich mit dem Schiff nach Yokohama. So kam ich zwar zielgenau in Japan an, aber die Reise dauerte auch rund eine Woche. Ich war dann 1977 und 1995 noch einmal im Hause Horiguchi in Yokohama, wobei ich 1995 nur noch die Witwe besuchen konnte, Herr Horiguchi war 1985 früh verstorben. Frau Horiguchi brachte mich zum Grab ihres Mannes im Bezirk Totsuka, es war letztlich ein trauriger Abschied von beiden, denn mir war bewusst, eine solche Freundschaft zu Japanern würde sich wohl kein zweites Mal mehr im Leben ergeben.

 

BM: Was hatte Sie bewogen 1963 in die DJG einzutreten?

 

Interview

 

HR: Zunächst lediglich das ganz allgemeine Interesse an Asien, an China und Japan im Besonderen. Ich hatte mich bereits als Schüler für diese beiden Länder interessiert und die DJG bot die damals seltene Gelegenheit, in authentischer Weise über Japan verlässliche Informationen zu erhalten. Im Laufe der Zeit fand ich besonderen Gefallen an den zahlreichen und mitunter lehrreichen Ausflügen, die Herr Dr. Wattenberg organisierte. Kloster Chorin, Bad Saarow und Werder an der Havel (mit dem Schiff) sind mir heute noch in bester Erinnerung. Natürlich habe ich mich vergangenes Jahr auch sehr über die Ehrung gefreut, die ich anlässlich meiner 50-jährigen Mitgliedschaft im Rahmen der Mitgliederversammlung 2013 erfahren habe. Heute habe ich vor allem noch Kontakt zu unserem ehemaligen Schatzmeister Erwin Grunwaldt.

 

BM: Neben der Urkunde über Ihre 50-jährige DJG-Mitgliedschaft sehe ich eine ganze Reihe von Bildern, Rollbilder, eine Noh-Maske und vieles andere mehr in Ihrem Wohnzimmer. Haben Sie die Kunstwerke alle in Japan erworben?

 

HR: Ja, ich bin jedes Mal  von Yokohama nach Tokyo gefahren und habe in Kanda in Antiquitätengeschäften herum gestöbert. Auch in Kamakura und Kyoto haben es mir immer wieder die Geschäfte für Kunstdrucke und alte Meister angetan. Beim Kauf habe ich mich dann mehr von meinem Instinkt und weniger von einem großen Kunstsachverstand leiten lassen, aber Freunde haben mir schon oft Recht gegeben, dass die Bilder hier im Rahmen wirken und keine Fehlinvestition darstellen.

 

BM: Reisen scheint überhaupt Ihre große Leidenschaft gewesen zu sein?

 

HR: Ich habe ausgedehnte USA-Reisen unternommen, war in der Karibik und auf Ibiza gewesen, aber mein bevorzugtes Reiseziel seit den 1970er Jahren war immer wieder Lagos an der portugiesischen Algarveküste gewesen. Diese Hafenstadt mit ihrem historischen Zentrum, der Festungsanlage und Promenade hatte mich in ihren Bann gezogen, besonders in den Herbstmonaten. Die Wintermonate hingegen waren mir in Lagos zu kalt und zu feucht, das konnte ich auch in Berlin haben.

 

BM: In dem legendären Fragebogen des FAZ-Magazins lautete die Schlussfrage stets: „Was ist Ihr Motto?“

 

HR: Ich bin auch ohne Motto ganz gut durch das Leben gekommen.

 

BM: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Reichow!

 


Aus Japan berichtet

Textfeld:

An dieser Stelle veröffentlichen wir ausgewählte Berichte aus den Politikbereichen „Arbeit“ und „Gesundheit“ der Deutschen Botschaft in Tokio. Der Verfasserin, Frau Monika M. Sommer, von der Deutschen Botschaft in Tokio, danken wir für ihre Unterstützung.

 

 

Arbeitslosigkeit im März 2014 und Rückblick auf 2013

 

Die Arbeitslosenquote im März lag unverändert bei 3,6%: bei Frauen 3,4% (plus 0,1 Punkt) und bei Männern 3,7% (unverändert). Rund 2,36 Mio. Menschen (plus 30.000) hatten keine Beschäftigung. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm um 140.000 auf 63,46 Mio. zu. Auf 100 Jobsuchende kamen 107 Stellenangebote (plus zwei Punkte). Dieser Wert erreichte den höchsten Stand seit Juni 2007. Die Jahresarbeitslosenquote 2013 lag bei 3,9% (minus 0,4 Punkte) und verbesserte sich damit im vierten Jahr in Folge.

 

Lohnpolitik in Großunternehmen: Löhne steigen zögerlich

 

Bei 60 % der führenden Unternehmen Japans wurden in den diesjährigen Tarifverhandlungen effektive Lohnerhöhungen erzielt, so das Ergebnis einer Befragung durch Mainichi Shinbun. 45,8% beabsichtigen darüber hinaus eine Erhöhung der Bonuszahlungen. Aber 33,3% der befragten Unternehmen standen weiteren Lohnerhöhungen im kommenden Jahr skeptisch gegenüber, sollten sich die Geschäftsergebnisse nicht nachhaltig verbessern. Auch die Stundenlöhne für nicht-regulär Beschäftigte stiegen in 32,5% der befragten Unternehmen. Gleichzeitig äußerten 20% der Befragten Kritik an den öffentlichen Aufforderungen MP Abes zur Lohnerhöhungen, die sie als Eingriff in die Tarifautonomie betrachteten.

 

50% der Japaner wollen über 65 Jahre hinaus arbeiten

 

Nach dem Ergebnis einer Umfrage der Regierung bei Bürgern und Bürgerinnen im Alter von 35 bis 64 Jahren wollen 50,4% der Befragten über 65 Jahre hinaus weiter arbeiten. 20,9% der Befragten sind bereit, bis 70 Jahre einer Beschäftigung nachzugehen. Die beliebteste Beschäftigungsform ist dabei mit 53,9% die Teilzeitbeschäftigung. Als Grund für ein längeres Berufs-leben geben bei Mehrfachnennung 76,7% die Sicherung der Unterhaltskosten an. Nur 23,3% der Befragten hätten sich nach eigenen Angaben finanziell hinreichend abgesichert.

 

Beiträge zur Pflegeversicherung steigen

 

Beitrage zur gesetzlichen Pflegeversicherung werden 2014 für Versicherte im Alter von 40 bis 64 Jahren um 307 Yen auf 5.273 Yen (knapp 38 Euro) im Monat angehoben. In die Versicherung zahlen 42,64 Mio. Versicherte dieser Altersgruppe ein, insgesamt 2,7 Billionen Yen ein. 29% der Leistungskosten abzüglich der Selbstbeteiligung der Pflegebedürftigen werden durch diese Beiträge finanziert.

 

Lebenserwartung: Japanerinnen auf Spitzenposition --

 

Mit 87 Jahren durchschnittlicher Lebenserwartung rangierten 2012 die Japanerinnen wiederum an erster Stelle im internationalen Vergleich der WHO (194 Länder). Ihre männlichen Mitbürger nahmen mit einem durchschnittlichen Lebensalter von 80 Jahren nur den 8. Platz unter den Männern weltweit ein. Die durchschnittliche Lebenserwartung der WHO-Erhebung lag bei 72,7 Jahre (Frauen) und 68,1 Jahre (Männer).

 

Kinderzahl sinkt weiter

 

Nach Angaben des Innenministeriums lag Japans Kinderzahl zum 01.04.2014 bei 16,33 Mio. (minus 160.000) und nahm damit im 33. Jahr in Folge ab. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung erreichte mit 12,8% den tiefsten Stand unter 30 Ländern mit über 40 Mio. Einwohnern (Deutschland: 13,2%). Okinawa hatte unter den japanischen Präfekturen mit 17,6% den höchsten Kinderanteil. Dagegen belegte Tokyo mit 11,3% den vorletzten Platz.


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