かわら版
(Kawaraban)
Monatsblatt der Deutsch-Japanischen Gesellschaft
Berlin e.V.
Januar 2017年 1 月
Liebe Mitglieder und Freunde der DJG Berlin,
ein aufregendes und in mancher Beziehung
beunruhigendes Jahr des Affen haben wir hinter uns. Was bringt uns das Jahr des
Hahns?
Seine letzte große Auslandsreise führte
Bundespräsident Gauck nach Japan – unser Mitglied Dr. Vietze lieferte uns einen
anschaulichen Bericht über den Besuch. Nachdrücklich empfehle ich die Lektüre
des Vortrags, den der Bundespräsident in der Waseda-Universität gehalten hat
(www. bundespraesident.de/japan-waseda-uni.html). Die darin zum Ausdruck
kommende Würdigung der deutsch-japanischen Beziehungen, nicht zuletzt auch die
ausdrücklich erwähnte positive Rolle der Deutsch-Japanischen Gesellschaften,
ist eine große Ermunterung unserer Arbeit.
Traditionell beginnen wir das Neue Jahr Mochi
schlagend mit Botschafter Yagi und seiner Frau im „Daitokai“, bestaunen ein
letztes Mal die Dahlemer Kunstschätze mit Dr. Alexander Hofmann an ihren
vertrauten Orten, erforschen Okinawa und sehen uns vielleicht am DJG-
Berlin-Stand beim Japan-Festival in der Urania. Im Februar geht es einmal um –
so Irmela Hijiya-Kirschnereit in der FAZ – den „Giganten der frühen
literarischen Moderne“ Natsume SŌSEKI und ein anderes Mal Dank Dr. Gerhard
Krebs um Spionage.
Im Februar findet unsere Mitgliederversammlung statt
und in Tokyo werden zwei junge Mitglieder unseres Partners Japanisch-Deutsche
Gesellschaft Tokyo ausgewählt, denen wir im Verlauf des Jahres gute Gastgeber
sein wollen – siehe den Aufruf in dieser Ausgabe.
Und im März stehen (nicht nur) für Musikfreunde
besondere Höhepunkte bevor: die Begegnung mit dem Akustik-Guru Yasuhisa TOYOTA,
dessen Pierre-Boulez-Saal in der Barenboim-Said Akademie in Berlin Anfang März
eröffnet wird; einen Einblick in die Vorbereitungen der Feiern zum 100.
Jubiläum der Erstaufführung von Beethovens 9. Symphonie in Japan durch Toshiaki
KAMEI; eine Einführung in die historischen Hintergründe der Oper „Kurofune“
(Schwarze Schiffe), die von der Neuköllner Oper aufgeführt wird, durch Herbert
Eichele („Der Barbar und die Geisha“); schließlich ein Barock-Konzert mit
unseren Freunden SHINTANI im Konzertsaal in der Isoldestrasse.
Mit allen guten Wünschen für
ein gesundes Neues Jahr!
Ihr
Martin Löer
Titelbild: „Kyoto, Gion“- Foto
Katrin-Susanne Schmidt
Impressum: |
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Herausgeber: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V. |
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Präsident: Martin Löer |
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Anschrift: Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin, Tel: (030) 3199 1888, Fax: (030) 3199 1889 |
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Bürozeiten: Mo, Do und Fr von 9-13 Uhr, Di von 13 – 17 Uhr |
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E-Mail: djg-berlin@t-online.de Web: www.djg-berlin.de |
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Redaktion: Katrin-Susanne Schmidt (Geschäftsführerin) |
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Web-Master: Jan Thomsen, Markus Willner, Fabian Fier; Japanische Übersetzungen: Tomoko Kato-Nolden |
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HypoVereinsbank |
Kontoinhaber: DJG Berlin e.V. |
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IBAN |
DE48
1002 0890 0019 9625 71 |
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Hohe
Auszeichnung für Frau Sabine Nehls
Es ist immer wieder schön und
wir sind stolz, wenn Mitglieder der DJG Berlin im Mittelpunkt von besonderen
Auszeichnungen stehen, auch wenn diese nicht direkt mit unserer Gesellschaft zu
tun haben. Am 25. November 2016 überreichte die Berliner
Bürgermeisterin und Senatorin
für Arbeit, Integration und Frauen, Frau Dilek Kolat (seit kurzem ist Frau
Kolat Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung), im Auftrage des
Bundespräsidenten das „Bundesverdienstkreuz
am Bande“ an unser Mitglied Frau Sabine Nehls. Damit wurde sie für ihre
beruflichen und ehrenamtlichen Bemühungen um die Gleichstellung von Frauen und
Männern ausgezeichnet. Insbesondere die ökonomische Selbständigkeit und die
Existenzgründung von Frauen waren Themen von Sabine Nehls. Ob als eine der
Pionierinnen im Büro der ersten Frauenbeauftragten des Senats von Berlin, als
stellvertretende Frauenbeauftragte in der Staatskanzlei des Landes Niedersachsen
ab 1987 und als spätere Referatsleiterin im Niedersächsischen Ministerium für
Frauen, Arbeit und Soziales in den 1990er Jahren – überall gehörte Sabine Nehls
zu den Ersten, die das Thema Gleichstellung in Politik und Verwaltung auch
gegen Widerstände bewegten
Nach Beendigung
ihrer beruflichen Karriere und der Rückkehr nach Berlin war sie unter anderem
aktiv als Aufsichtsrätin der WeiberWirtschaft eG und als Vorstandsmitglied der
Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF).
Besonders hervorgehoben werden muss das langjährige Engagement der
‘Ruheständlerin‘ als Lesepatin an Grundschulen in Neukölln. In einem unserer
nächsten Kawaraban-Interviews wollen wir den Lebensweg der Geehrten
nachzeichnen.
Wir freuen uns mit
Frau Sabine Nehls über die Würdigung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten und
beglückwünschen sie zu dieser hohen Auszeichnung recht herzlich. Ihr und ihrem
Mann Joachim wünschen wir noch viele gemeinsame und glückliche Jahre.
Unser traditionelles Neujahrsessen
findet wieder im Restaurant „Daitokai“
statt. Der Küchenchef hat für uns traditionelle
japanische Neujahrsgerichte ausgewählt, die Sie sicher begeistern werden.
Diesmal können Sie ihre Kräfte wieder beim „Reisschlagen“ (O-mochi-tsuki),
einem alten japanischen
Neujahrsbrauch, messen.
Wir
treffen uns in der 1. Etage des
Europa- Centers.
Für
den ersten Termin am 08.01.2017 sind bereits alle Plätze ausgebucht, Sie können
sich aber gern auf eine Warteliste eintragen lassen, da es immer Absagen
gibt. Für den 2. Termin am 15.01.2017
gibt es noch genügend Plätze.
Wir
erstellen wieder einen Sitzplan, um alle Plätze im Restaurant optimal
auszulasten. Sollten Sie mit anderen Mitgliedern zusammen an einem Tisch sitzen wollen, geben Sie bitte
vorab Bescheid, wir versuchen dann, Ihre Wünsche entsprechend zu
berücksichtigen.
Wir
möchten Sie darauf hinweisen, dass wir Ihnen in diesem Jahr den Menüpreis in
Rechnung stellen müssen, wenn Sie nicht spätestens bis Freitag, den
06.01.2017 um 12 Uhr bzw. für den zweiten Termin bis 13.01.2017 um 12 Uhr bei
uns im Büro abgesagt haben.
Ozôni : Geflügelsuppe mit Gemüse und Mochi-Reispastete
Daitokai-Bento: Bentobox nach Daitokai-Art
Sashimi : roher Fisch
Yakiniku : Charolais-Entrecôte
mit Gemüse am Tisch zubereitet
Dessert: Tee-Eis und Mandarine
Zu
allen Gerichten wird Reis serviert, für Kinder werden Vorspeise, Fisch oder
Fleisch
und Dessert angeboten. Der Preis pro Person beträgt für Erwachsene
26
Euro und für Kinder 13 Euro (Hühnerfleisch als Hauptgang).
Speisen und Getränke sind im Restaurant direkt zu bezahlen.
Ort: Restaurant „Daitokai“, Europa-Center
Tauentzienstr. 9-12, 10789 Berlin
Zeit: Sonntag, 08.01.2017 und Sonntag, 15.01.2017 um 12.30
Uhr
Mochi-Schlagen und Ansprachen nur am 08.01.2017
Einlass: ab 12.00 Uhr
Anmeldung:
bitte per Brief, Fax oder per E-Mail unter djg-berlin@t-online.de
BVG: U- und S-Bahnhof
Zoo oder Wittenbergplatz, Bus 100, 119,129
„Sayonara Dahlem“ - Abschied vom Museum für Asiatische Kunst
und letzte Teezeremonie-Vorführungen im Teeraum Bōki
Am 8. Januar 2017 schließen das
Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst in den Museen Dahlem
ihre Pforten für das Publikum, um sich auf den Umzug zum Humboldt-Forum am
Schlossplatz in Mitte vorzubereiten. Am Tag nach der offiziellen Schließung
bieten wir unseren Mitgliedern die exklusive Gelegenheit zu einem
letzten moderierten Gesprächsrundgang durch die Ostasiatische Sammlung des
Museums für Asiatische Kunst mit dem Japan-Kurator Dr. Alexander Hofmann
(Vorstandsmitglied der DJG Berlin).
Zeit:
Montag, der 9. Januar 2017 um 18
Uhr Treffpunkt:
Direktionseingang Takustr. 40 (der Haupteingang der Museen in der Lansstr. 8
ist geschlossen), 14195 Berlin Eintritt: frei (begrenzte Teilnehmerzahl) Anmeldung : Leider
ist die Führung bereits ausgebucht! Warteliste bei Absagen. |
Am 7. Januar 2017 finden um 14 und
16 Uhr die allerletzte der öffentlichen Teezeremonie-Vorführungen
der Urasenke-Teeschule Berlin im Teeraum Bōki des
Museums (Eingang: Lansstr. 8) statt. Für diese Veranstaltung wird eine
Teilnahmegebühr von 10 Euro zuzüglich Museumseintritt erhoben. Anmeldung
ausschließlich unter service@smb.museum oder
telefonisch Mo-Fr 9-16 Uhr: 030-266-42-42-42.
茶会 《
グッバイ ダーレム - 最後の茶席 》
博物館の都心への移転に際し、ダーレムでの最後の茶席が館内のお茶室に設けられます。
参加費は10€、博物館入場料は大人8€です。
とき : 2017年1月7日(土)14時と16時
ところ:
Lansstr.8, 14195 Berlin
BVG : U3
Dahlem Dorf、Bus X83
申し込み:Service@smb.museum Tel: 030-266-424242
ガイド 《グッバイ ダーレム - 最後の作品ガイド》
博物館の公式の閉館の翌日、学芸員のDr. Alexander Hofmannが当協会員のために特別ガイドを
してくださいます。無料
とき
: 2017年1月9日(月)17:30時
ところ: 正面入り口は閉まっています。裏側のTakustr.
40 のDirektionseingangからどうぞ。申し込み:1月3日までにDJG事務局まで。
Japanisch - Sprachkurse der DJG Berlin
2017
Januarkurs: 10 x 90 Min.
Die DJG Berlin führt seit mehr als 20 Jahren
Japanisch-Sprachkurse durch. Wer Japanisch lernen oder seine Kenntnisse
auffrischen möchte, ist dabei herzlich willkommen!
Termine: Jan. 05., 12., 19., 26.,
Feb.: 09., 16., 23., März 02., 09.,16.
Anfänger 1: ohne Vorkenntnisse
Anfänger 2: mit „Anfänger 1 “ Vorkenntnissen (DJG-Kurs) oder
vergleichbaren
Vorkenntnissen.
Gebühren: Mitglieder der DJG: Mitglieder 85 €
/ermäßigt 75 €
Nicht-Mitglieder 100 € /Es
gibt keine Ermäßigung
Die
Uhrzeit: Anfänger
1: 17:30 - 19:00 Uhr
Anfänger 2: 19:00 - 20:30 Uhr
Anmeldung wird erwünscht:
bei Mieko
Fisch: Japan・Kultur・Service „ach so“
Bergstraße 92, D -
12169 Berlin
Tel.: (030) 62989168, Handy: 0160 9668
4208
E-Mail:
m.fisch@ach-so.com
IKTraining・ Beratung・Sprache für Deutsch-Japanische Kommunikation
Unser Sprachkurs:
・Als Anfänger brauchen Sie keine Vorkenntnisse der
japanischen Sprache.
・Wir legen Wert auf das Sprechen und auf die
Vermittlung der jap. Kultur.
・Wir lernen nützliche japanische Sätze für den Alltag
・Wir lernen Japanisch mit kulturellen Hintergründen.
・Wir arbeiten alle miteinander harmonisch zusammen, so
dass jeder seinen
Kenntnisstand erhöhen kann.
・Wir lernen auch die Schriftarten „Hiragana“ und
„Katakana“
Lehrbuch
für Anfänger 1 und für Anfänger 2:
Bitte besorgen Sie sich das Lehrbuch „MARUGOTO“ der Japan Foundation (JF).
JF Standard course book „ Starter A1 Katsudooかつどう“
Starter A1 Katsudoo
ISBN 978-4-384-05752-2
Verlag: Sanshusha 三修社
Vorteile
dieses Lehrbuches: Sie erhalten
viele nützliche Hilfsmittel sowohl visuell als auch akustisch per Internet. Es
gibt auch Hilfsmittel, um Schriftarten zu üben.
Zusätzlich arbeiten
wir mit eigenen Lehrmaterialien.
Wo:
Friedrich-Ebert-Oberschule
Blissestraße 22, 10713
Berlin-Wilmersdorf, Raum 204
Fahrverbindungen : U7 Blissestraße / Bus
249 bis „Am Volkspark“, Fußweg 100m
OKINAWA – Das Japanische Ferienparadies!? –
Vortrag von Dr. Kenji Kamino (Hannover)
Okinawa ist eine der 47
Präfekturen Japans, die aus zahlreichen Inseln besteht. Das Klima ist
subtropisch, so dass Okinawa ein beliebter Ferienort ist. Hier können Urlauber
in wunderschöner Natur Wassersport treiben und interessante Kultur
kennenlernen.
In Okinawa gingen kulturelle sowie soziale Entwicklungen sehr
langsam voran. Ab dem 12. Jahrhundert entwickelte
sich ein hierarchisches, soziales System. Und Mitte des 15. Jahrhunderts entstand ein vereinigtes Königreich, das
„Ryūkyū“ hieß. Es war unter beträchtlichem Einfluss chinesischer
Kultur aber politisch weitgehend unabhängig von China und Japan. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde das
Ryūkyū-Königreich vom Fürstentum Satsuma von Japan erobert, was zum
Verlust seiner Unabhängigkeit führte. Japan ließ jedoch die Monarchie des Ryūkyū bestehen und selbständigen Außenhandel
mit benachbarten Staaten treiben.
In der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts wurden die Inseln vollständig in den japanischen Nationalstaat, als
Präfektur Okinawa, eingegliedert. Im März 1945 begann die Schlacht
um Okinawa und dauerte 3 Monate lang.
Nach
dem Kriegsende richteten die USA mehrere Militärstützpunkte auf Okinawa ein. Okinawa wurde 27 Jahre lang vom US-Militär
besetzt und regiert. Die Wiedereingliederung der amerikanischen
Ryūkyū-Zone in den japanischen Staat erfolgte erst im Jahr 1972. Die fortwährende Präsenz der amerikanischen Streitkräfte wird zum
Teil als große Belastung empfunden, auch wenn sie aus geopolitischen Gründen
unvermeidlich zu sein scheint.
PD Dr. med. Kenji
KAMINO, geb. 1953 in Oita, lebt seit 1974 in Deutschland, studierte in
Marburg und Düsseldorf Humanmedizin, arbeitete nach seiner Promotion als
Pathologe an der Medizinischen Hochschule Hannover. Verheiratet mit einer
Japanerin ist er seit 2005 als Hobbytöpfer aktiv. 2005-2016 war er Stellv.
Vorsitzender des Deutsch-Japanischen Freundschaftskreises Hannover – Hiroshima
e. V., nun im Beirat. Seit 2008 ehrenamtliche Vortragstätigkeit, wiederholt
auch bei der DJG Berlin.
Zeit: Dienstag, den 17. Januar 2017
um 18 Uhr Hinweis: ab 16 Uhr
findet die Begrüßung der neuen DJG-Mitglieder statt. Alle Mitglieder, die bei
der Begrüßung am 26.1.2016 verhindert waren, sind ebenfalls herzlich
willkommen. Ort: JDZB,
Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin BVG: X10, U3 „Oskar-Helene-Heim“ |
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JapanFestival
Berlin 2017 in der URANIA
Kunst –
Kultur – Lebensart vom 21. bis 22.01.2017
Vom 21. bis 22. Januar 2017
präsentiert das JapanFestival Berlin in der URANIA bereits zum 8. Mal aus den
Bereichen Kunst, Kultur, Lebensart und Tourismus die künstlerische und
kulturelle Vielfalt Japans. Über 400 Künstler, Musiker, und Akteure zeigen in 2
Konzertsälen auf 2 Bühnen 36 Stunden lang ein Non-Stop-Live-Programm. Special
Guest ist diesmal Miyuki Matsunaga.
Special Guest Tanz-Künstlerin
Miyuki Matsunaga; Bild: Japanfestival.de
Über 80 Aussteller präsentieren auf vier Ebenen „Japanisches“ von Bonsai über japanischen Tee, Sake, Kimonos, Möbel und Wohn-Accessoires bis zu kulinarischen Köstlichkeiten wie Sushi, japanischer Matcha-Schokolade, Pokies, Onigirazu und Onigiri. Erhältlich sind die Tickets sowohl im Vorverkauf an allen Theaterkassen, an der URANIA-Kasse sowie online unter www.japanfestival.de gegen Vorkasse.
Öffnungszeiten:
Samstag, 21.01.2017: geöffnet von 10:00 bis 20:00 Uhr
Sonntag, 22.01.2017: geöffnet von 10:00 bis 18:00 Uhr
Veranstalter: Scantinental
Termin: Samstag, den 21.Januar und Sonntag, den 22.Januar 2017
Ort: URANIA Berlin, An der Urania 17, 10787 Berlin-Schöneberg
Aufruf zur Mithilfe am Stand der DJG beim
Japan-Festival |
Sie haben sicher die Ankündigung des Japan-Festivals
2015 in der URANIA Berlin in der Kawaraban gesehen. Dafür suchen
wir wieder Mitglieder, die uns am Stand der DJG unterstützen. Ziel ist es,
neue Mitglieder zu gewinnen und Interessenten über unsere Arbeit zu
informieren. Sie erhalten dazu noch detaillierte Informationen, wenn Sie sich
für die Standbetreuung zur Verfügung stellen. Wir haben an beiden Tagen 3
Gruppen gebildet und benötigen für folgende Zeiten noch Unterstützung:
Sonntag, 22.01.2016: 12:30-15:30 Uhr (Gruppe 5)
15:30-18:00 Uhr (Gruppe 6)
Für den Dienst am Stand der DJG erhalten
Sie freien Eintritt zum Festival an diesem Tag. Wir bitten Sie, uns bis
zum 16.01.2017 zu informieren, wann Sie
uns unterstützen können und hoffen auf rege Teilnahme.
E-Mail: djg-berlin@t-online.de , Tel.: (030)
3199 1888
Aufruf Homestay: Junge JDG-Mitglieder aus Tokyo in
Berlin |
Seit Oktober 2011 besteht zwischen
der DJG Berlin und der JDG Tokyo ein Partnerschaftsvertrag, in dem ein
regelmäßiger Jugendaustausch wichtiger Bestandteil ist. Nachdem im Jahr 2016
die Gewinnerin des Manga-Wettbewerbs der DJG unsere Freunde in Japan besuchte,
sind wir im Jahr 2017 an der Reihe und würden gerne zwei junge, japanische
Mitglieder der JDG Tokyo nach Berlin einladen.
Der Zeitraum steht noch nicht genau
fest, aber wir möchten bereits jetzt anfragen, wer von Ihnen bereit wäre, diese
japanischen Jugendlichen für ca. 2 Wochen bei sich zu Hause aufzunehmen. Bitte
im Büro der DJG melden.
„Etüden im Schnee –Eisbärin Tosca“ -Aufführungen des Lasenkan Theaters Operette nach dem Roman von Yoko Tawada Regie: Saburo Shimada mit
Kei Ichikawa, Kana Torino, Kerstin Apfel |
Termine: 5. und 6.
Januar 2017 um 20 Uhr Ort: Brotfabrik,
Caligariplatz 1, 13086 Berlin Weitere
Informationen: www.LasenkanTheater.de |
Zum 150.
Geburtstag des Schriftstellers Natsume Sōseki Musikalisch
umrahmte Lesung aus den Romanen „Der Bergmann“ und „Sanshiros Wege“ sowie Vortrag „Natsume Sōseki – der moderne Klassiker“
Prof. Dr. Eduard Klopfenstein (Zürich) Eine gemeinsame Veranstaltung von DJG Berlin und be.bra verlag mit Unterstützung der
Botschaft von Japan |
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Natsume
Sōseki
(1867–1916) gehört zu
den wichtigsten Vertretern der klassischen Moderne Japans. Nach dem Studium
der englischen Literatur lebte er von 1900 bis 1903 in London, später
arbeitete er als Professor für Englisch an der Universität von Tokyo. Nach
literaturtheoretischen Schriften und erster Lyrik veröffentlicht er ab 1906
zahlreiche Romane, die im Geist des fin de siècle, oft melancholisch
gestimmt, die Auseinandersetzung zwischen westlichen und traditionellen
Werten reflektieren. |
Die
Lesung wird aus folgenden Romanen von Natsume Sōseki
erfolgen, die in deutscher Erstübersetzung beim be.bra verlag erschienen sind:
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Ein junger Mann flieht aus seinem wohlhabenden
Elternhaus. Verzweifelt und lebensmüde sucht er eine Möglichkeit, aus der Welt zu
verschwinden – und findet sie, indem er sich zur Arbeit in einem Bergwerk
verpflichtet. Das harte Leben unter Tage erweist sich bald als Wendepunkt in
seinem Leben. Noch vor James Joyce, Marcel Proust und William Faulkner
beschreibt Natsume Sōseki minutiös die
Wahrnehmungen und Gedanken seines jugendlichen Antihelden. |
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Der 23-jährige Sanshirō kommt um 1900 zum Studium aus der
Provinz nach Tokyo, wo er eine Welt kennen lernt, die ihm fremd ist:
hektisch, unverbindlich und spannend zugleich. Durch die Augen des jungen
Studenten entfaltet sich ein Panorama Tokyos zu Beginn des 20. Jahrhunderts,
das von Offenheit, kulturellem Leben und Internationalität geprägt ist.
Natsume Sōseki, der selbst viele Jahre in Europa lebte, lässt Elemente
der westlichen Kultur - stilistisch wie thematisch - den gesamten Roman
durchdringen und führt so einen sensiblen, bisweilen ironischen Dialog
zwischen Tradition und Moderne Japans. |
Prof. Dr. Eduard Klopfenstein (1938) ist
Professor für Japanologie an der Universität Zürich, Übersetzer und Organisator
von vielen internationalen Kettengedichtveranstaltungen zwischen japanischen
und europäischen Dichtern. Herausgeber der »Zürcher Reihe Japanische Literatur«
(1990-93). Herausgeber der Japan-Edition (edition q im be.bra verlag, Berlin),
Beauftragter der Agency for Cultural Affairs of Japan (Bunka-chō) für die
Herausgabe japanischer Literatur.
Yuko Ito
(Sopran) wurde
1980 in Nagano geboren. Von 1999 bis 2003 studierte sie bei Noboru Hisaoka an
der Kunitachi Musikhochschule. Im Herbst 2008 begann an der Hochschule für
Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Mechtild Kerz (Hauptgesang), Prof.
Justus Zeyen (Lied), Prof. Frank Löhr (Alte Musik) zu studieren. Seit 2011 gibt
sie als Kammersängerin regelmäßig Konzerte in der Kirche.
Nozomi
Mizoguchi (Klavier) wurde 1990 in Hokkaido geboren. Sie studierte von 2008 bis
2012 im Hauptfach Klavier an der Hokkaido University of Education bei Prof.
Kayako Matsunaga. Seit 2013 lebt sie in Berlin, wo sie an der Brandenburgischen
TU Cottbus Klavierpädagogik in der Klasse Prof. Wolfgang Glemser studierte.
Seit 2016 studiert sie im Diplomstudiengang am Institut für Musiktherapie in
Berlin.
Frederick F. Günther (Sprecher) ist
Schauspielstudent der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF im 2. Studienjahr.
Termin:
Mittwoch, den 8. Februar 2017, 18:30 Uhr
Ort: Botschaft von
Japan, Hiroshimastr. 6, 10785 Berlin
Anmeldung: Bitte bis zum
5.02.2017 mit Vor- und Zunamen aller Teilnehmer
über
djg-berlin@t-online.de oder Tel: 030 3199 1888
Die
japanisch-polnische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Spionage
Vortrag Dr. Gerhard Krebs
Die Beziehungen zwischen Japanern und Polen gehen bis
auf den Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 zurück, als polnische Patrioten auf
Unterstützung Tokyos für ihre ersehnte Unabhängigkeit von Russland hofften.
Dazu reiste Józef Piłsudski eigens nach Tokyo, der als „Marschall“ in der
Zwischenkriegszeit zum Führer Polens werden sollte. Zu einer Unterstützung
durch Japan kam es damals zwar nicht, aber an die Kontakte von damals konnte
man während der Unabhängigkeit Polens nach dem Ersten Weltkrieg anknüpfen.
Schon 1921 wurden Gesandte ausgetauscht, zu einer
Zeit, als Japan in Sibirien zusammen mit den Westalliierten gegen
bolschewistische Truppen kämpfte und Polen sich im Vorjahr gegen die
Sowjetunion militärisch behauptete hatte, wenn auch nur mit großer Mühe.
Wichtig wurden für die Beziehungen vor allem Offiziere, da beide Länder die
UdSSR weiter als Feind betrachteten, nicht nur als Großmacht sondern auch wegen
der ideologischen Bedrohung. Sie wollten daher gewissermaßen die zwischen ihren
jeweiligen Machtbereichen liegende Sowjetunion in die Zange nehmen. Dazu wurden
nicht nur Militärattachés ausgetauscht, sondern viele Offiziere wurden zur
Verbindungsarbeit in das jeweils andere Land entsandt. Wichtig wurde die
Zusammenarbeit vor allem auf dem Gebiet der Spionage, auf dem Polen führend
war. Daher entwickelte sich der „Horchposten“ Warschau für Japan diesbezüglich
als wichtigster Stützpunkt in Europa. Daneben dienten Riga und Helsinki als
Schwerpunkte, wo die Japaner sich ebenfalls der Dienste polnischer Kollegen
bedienten. 1937 wurden die jeweiligen Gesandtschaften zu Botschaften
aufgewertet.
Mit dem deutschen Überfall auf Polen 1939 verlor zwar
Warschau seinen Wert, aber die Japaner bedienten sich weiterhin der polnischen
Spione, so vor allem Konsul Sugihara Chiune im litauischen Kaunas – und später
in Königsberg – sowie Onodera Makoto in Stockholm. Sie statteten ihre Agenten
mit mandschurischen oder japanischen Pässen aus und gewährten ihnen damit diplomatischen
Schutz. Japans deutscher Verbündeter sah diese Zusammenarbeit mit großer Sorge,
da die Polen nicht nur für Japan gegen die Sowjetunion spionierten, sondern
auch für die polnische Exilregierung in London und für die Westalliierten gegen
Deutschland. Dadurch konnten z. B. Sugihara und Onodera den deutschen Angriff
auf die UdSSR 1941 richtig voraussagen, fanden aber in Tokyo kein Gehör. Die
Geheimdienste der Nationalsozialisten konnten gegen die polnischen Agenten in
japanischen Dienste nur vorgehen, wenn sie diese auf frischer Tat überführten,
was in den seltensten Fällen gelang.
Werbekarte
der heutigen Sugihara-Gedenkstätte in Kaunas: Familie Sugihara im Gebäude des
ehemaligen Generalkonsulats (links); polnisch-jüdische Flüchtlinge, die um ein
Transitvisum anstehen (rechts)
Dr. Gerhard
Krebs
Studierte in
Hamburg, Freiburg/Br., Bonn und Tokyo Germanistik, Geschichte und Japanisch.
Unterrichtete an Universitäten in Tokyo, Freiburg/Br., Trier und Berlin.
Arbeitete an Forschungseinrichtungen in Tokyo und Potsdam.
Termin: Dienstag, den 21. Februar 2017, 18:00
Uhr
Ort: Japanisch-Deutsches
Zentrum Berlin
Saargemünder Str. 2,
14195 Berlin
Anmeldung: Bitte bis zum 20.02.2017 über djg-berlin@t-online.de,
Tel: 030 3199 1888
BVG: X10, U3 „Oskar-Helene-Heim“
Einladung zur
Mitgliederversammlung der DJG
Jahresmitgliederversammlung
der DJG Berlin |
Liebe Mitglieder,
wir laden
Sie zu unserer nächsten Mitgliederversammlung recht herzlich ein:
Termin: Donnerstag, 23. Februar 2017 um 17.30
Uhr Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum
Berlin, Saargemünder Str. 2,
14195 Berlin BVG: U3 bis Oskar-Helene-Heim, Bus X
10 Anmeldung
im Büro der DJG ist unbedingt notwendig. |
|
Am Empfang bitte die gültige Mitgliedskarte vorzeigen,
die Ihnen Anfang Januar zugegangen sein sollte. Bitte seien Sie möglichst
pünktlich und tragen Sie sich beim Betreten des Versammlungssaales in die dort
ausliegende Teilnehmerliste ein.
Vorläufige
Tagesordnung
TOP 1 Eröffnung der Mitgliederversammlung durch den Präsidenten,
Herrn Martin Löer
TOP 2 Begrüßung durch einen Vertreter des JDZB
TOP 3 Grußworte durch einen Vertreter der Botschaft von Japan
TOP 4 Bericht des Präsidenten Herrn Martin Löer
TOP 5 Bericht der Geschäftsführerin Frau Katrin-Susanne Schmidt,
über das
abgelaufene Jahr und die Planung für das Jahr 2017
TOP 6 Bericht des Schatzmeisters Herrn Manfred Heydolph
TOP 7 Bericht der Kassenprüfer, Frau Karin Stark, Frau Barbara
Auth und Herrn Jörg
Schüder sowie Entlastung des Vorstandes
TOP 8 Wahl der Kassenprüfer für das laufende Geschäftsjahr
TOP 9 Vorstellung der neuen Homepage der DJG durch einen Webmaster
Weitere Anträge zur Tagesordnung bitten wir beim Büro
der DJG einzureichen.
Im Anschluss an die Veranstaltung lädt die DJG Berlin
zu einem Umtrunk in das Foyer des JDZB ein.
新年会 《 お食事会とお餅つき 》
恒例の新年会です。お献立は・・・
1.
鶏肉と野菜のお雑煮
2.
大都会特製お弁当 (刺身つき)
3.
ビーフと野菜の鉄板焼き
4.
抹茶アイスとみかん
お子様メニュは、前菜、鶏肉または魚料理、デザートとなります。参加費は大人26€、お子様は13€です。お食事・飲み物代は当日店内にて各自お支払いください。
とき : 1月8日(日)12時30分(12時から入店可)
ところ: レストラン大都会、Tauentzienstr.
9-12, 10789 Berlin (Europa-Center 2F)
申し込み:DJG事務局にて郵便、Fax、電話、E-Mailで受け付けます。
Tel:
030-3199 1888 Fax:-3199 1889 E-Mail: djg-berlin@t-online.de
BVG : U/S Zoologischer Garten, U Wittenbergplatz,
Bus 100/M19、29,46
*1月15日(日)にも同じメニュとお値段でお食事できますが、お餅つきはありません。
**お申し込みは6人まで申し受けます。お友達との同席をご希望の方はその旨をお知らせください。15日は人数制限がありません。
***は遅くとも1月6日(金 )の12時までにお願いします。それ以降のキャンセルは全額負担となりますのでご注意ください。15日を申し込まれた方のキャンセルは1月13日(金)12時までにお願いします。
講演 《
沖縄の文化と歴史 》
毎回楽しいDr. Kaminoの講演、今年は文化と歴史を中心に沖縄を紹介していただきます。
とき : 1月17日(火)18時
ところ: 日独センター、Saargemünder
Str.2, 14195 Berlin
BVG : U3 Oskar-Helene-Heim
申込み: DJG事務局まで
大使館にて 《
夏目漱石 生誕150年を記念して》
夏目漱石生誕150年を記念して『坑夫』と『三四郎』の朗読と歌曲演奏、Zürichから Dr.Eduard Klopfensteinをお招きしての講演が行われます。
とき : 2月8日(水)18時30分
ところ: 日本大使館、
Hiroshimastr. 6, 10785 Berlin
申込み(必須):同伴者の氏名を添えて、2月5日までにDJG事務局までどうぞ。
講演 《 諜報活動におけるポーランドと日本の協力関係
》
日露戦争の頃からポーランドと日本がスパイ活動において協力関係にあった、という事実はほとんど知られていません。ドイツと日本の大学で教鞭をとり、東京・ポツダムで調査・研究に携わってこられたDr. Gerhard Krebsが、両国の意外な関係についてお話しくださいます。
とき : 2月21日(火)18時
ところ: 日独センター
申込み: 2月20日までにDJG事務局まで。
Vorstellung
unserer Mitglieder
Dr. Alexander Bürkner
An dieser Stelle möchten wir ein weiteres Mitglied und
ehemaliges Vorstandsmitglied unserer Gesellschaft vorstellen. Herr Dr. Alexander Bürkner und seine Frau Haruko (治子) leben seit 2003 in Berlin-Mitte nahe dem Tiergarten
am Wasser, genauer am Landwehrkanal. Wenn Tucholsky 1927 in seinem Gedicht „Das
Ideal“ das erstrebenswerte Wohnen in Berlin mit „vorn die Ostsee, hinten die
Friedrichstraße“ beschrieben hat, dann kommt die Wohnlage der Bürkners diesem
Ideal schon ein wenig nahe.
Alexander Bürkner wurde als waschechter Berliner 1943
im Wedding geboren. Sein Vater, der bei Blohm und Voss in Hamburg arbeitete,
verstarb früh 1945, so dass es seine Mutter nicht leicht hatte, als
Alleinerziehende zwei Kinder durchzubringen. Kriegsbedingte Wirren und
Evakuierungen führten die Familie über Göhren/ Rügen und Berlin nach Frankfurt
am Main. In Offenbach legte der junge Alexander 1965 am altsprachlichen Zweig
der Leibniz-Schule sein Abitur ab. Die Mutter erkannte früh, dass auch in der
neuen Bundesrepublik Bildung der Schlüssel für ein erfolgreiches Leben sein
würde, so dass sich Alexander Bürkner mit der Frage konfrontiert sah, was soll
aus mir werden, was soll ich studieren?
Ein erster Gedanke war, Journalist zu werden und an
der Frankfurter Universität Chinesisch zu studieren. Doch die phonetischen
Eigenarten der chinesischen Sprache schreckten Alexander Bürkner eher ab, als
dass sie ihn motivierten. Hinzu kam, dass
der Lehrstuhlinhaber ihn drängte, schon allein um die
zur Bildung eines Seminars damals notwendigen mindestens drei Studenten voll zu
bekommen, zur Japanologie zu wechseln. Um jede „Anregung“ dankbar, schrieb sich
der Student Bürkner 1965 in den Fächern Politikwissenschaft, Japanologie und
Indonesisch-Malaiisch ein. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Sorge der
Mutter mit der Wahl dieser Orchideenfächer nicht wesentlich kleiner wurde. Ganz
im Gegenteil, auch damals stellte man Studierenden exotischer Fächer bereits
die Frage: „Was willst du denn damit?“ – Alexander Bürkner machte sich darum
keine Sorgen.
Und doch sollte Japan das beherrschende Thema des
Lebens, ja geradezu das Lebensglück von Alexander Bürkner werden. Doch der
Reihe nach. Nach der Wahl der Japanologie zum Hauptfach schlossen sich
Studienaufenthalte in Ann Arbor/ USA und Tokyo sowie schließlich ein Wechsel an
die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn an. Dort begegnete Bürkner
zwei großen Hochschullehrern, die seinen weiteren akademischen Werdegang
bestimmen sollten: Dem Politikwissenschaftler und Historiker Hans-Adolf
Jacobsen und dem Japanologen Herbert Zachert. 1969 legte Bürkner das Examen zum
Diplom-Übersetzer für Japanisch am Seminar für Orientalische Sprachen der
Universität Bonn ab, 1973 schloss sich die Promotion zum Dr. phil. mit dem
Thema „Die japanische Wehrverfassung“ an der Universität Bonn an. Nun war es
verbrieft, Alexander Bürkner hatte sowohl das moderne als auch das klassische
Japanisch studiert und mit Bravour abgeschlossen, allein die Frage der Mutter,
was denn aus dem Jungen werden sollte, war auch damit noch nicht beantwortet.
Dafür wurde noch während des Studiums eine ganz
andere, nicht minder wesentliche Frage, nämlich die nach dem ganz großen
privaten Glück, beantwortet. Alexander Bürkner hatte an der Universität Bonn
Fräulein Nakajima aus Osaka kennengelernt, die dort ebenfalls Japanisch
studierte. 1970 wurde geheiratet und nach und nach erblickten drei Töchter das
Licht der Welt. Fatiah wurde in Yokohama, Yukie in Köln und Faye in Tokyo
geboren. Damit sah sich Alexander Bürkner zeit seines Lebens mit vier Frauen
konfrontiert und es bekam ihm glänzend. Doch mit drei Kindern musste auch eine
nicht enden wollende Schulzeit gemeistert werden. Da verwundert es wenig, dass
der engagierte Familienvater Bürkner 1992 erst Mitglied und ab 1994
Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Schule Tokyo Yokohama wurde. Die
Schule hatte gerade ihr neues, größeres Schulgebäude in Yokohama bezogen und
mit 450 Schülern einen bis dahin nicht gekannten Höchststand erreicht. Es war
nicht zuletzt seiner Weitsicht, seinem Geschick und seiner
Integrationsfähigkeit zu verdanken, dass diese Schule heute als eine der besten
deutschen Auslandsschulen weltweit gilt.
Aber auch die berufliche Karriere nahm Gestalt an. Wie
so oft im Leben sind es die gutmeinenden Menschen und Förderer, denen man zu
begegnen das Glück haben
muss. Im Fall von Alexander Bürkner war es Carlo
Schmid, der ihm als Lehrstuhlinhaber für Politische Wissenschaft an der Johann
Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt ein Hochbegabten-Stipendium der
Friedrich-Ebert- Stiftung e.V. und in der Folge eine erste Stelle in Tokyo
verschaffte.
Für zwei Jahre, von 1973 bis 1975, vertrat Alexander
Bürkner die gesellschaftlichen und politischen Ziele der der Sozialdemokratie
nahestehenden Friedrich-Ebert-Stiftung in Tokyo, förderte auch in Japan den
Dialog zwischen deutschen und japanischen Gewerkschaften und Politik und
versuchte an einer Wirtschafts- und Sozialordnung mitzuarbeiten, die die
Stärkung der Demokratie und des sozialen Ausgleichs weltweit und damit auch in
Japan zum Ziel hatte.
Doch wollte Bürkner keine politische
Berufslaufbahn einschlagen. Und so erinnerte er sich an ein Gespräch mit dem
Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Hans-Otto Thierbach, das ihm vor Jahren
sein Hochschullehrer Herbert Zachert vermittelt hatte. Thierbach fand Gefallen
an dem jungen Bürkner und bot den Einstieg in eine Bankkarriere an, indes, Alexander
Bürkner lehnte ab. Damals mochte er sich die auch privat eingeforderte
Vereinnahmung durch die Deutsche Bank noch nicht vorstellen. 1975 bewarb er
sich gleichwohl bei der Commerzbank und wurde für eine Bankausbildung
angenommen. Nach Stationen in Hanau, Wiesbaden und Mainz lernte er in
Frankfurt/ Main das Auslandsgeschäft und war
1977 schließlich erfolgreicher Mitbegründer der Filiale Tokyo. Aus dem
Japanologen war ein Banker geworden –
allerdings ein solcher mit in der
Finanzwelt exotischem Hintergrund geisteswissenschaftlicher
Universitätsbildung.
1979 wechselte Bürkner zur DG Bank, der Deutschen
Genossenschaftsbank, und wurde ihr
General Manager für das Bank- und Wertpapiergeschäft in Japan und Korea mit
Sitz in Tokyo. Die Bank war als Zentralbank des
genossenschaftlichen Finanzverbundes mit seinerzeit ca. 20.000 Volks- und
Raiffeisenbanken u.a. auch für deren internationales Geschäft zuständig. Zwischen den japanischen
und deutschen Genossenschaften bestanden traditionell enge Beziehungen. Denn
auf der modernen Genossenschaftsidee von Friedrich Wilhelm
Raiffeisen (1818-1888) sowie Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) gründen auch
in Japan große Genossenschaftsverbände wie der JA-Zenchû und die Nôrin Chûô Kinko, die größte japanische genossenschaftliche Zentralbank. Mit diesen
arbeitete Bürkner partnerschaftlich zusammen, wenn auch sein Geschäftsbereich
weit über diese Gruppe hinausreichte und im Wesentlichen japanische und
ostasiatischen Banken;
Investmenthäuser und institutionelle
Großanleger umfasste.
1989 wechselte Bürkner als Sprecher der
Geschäftsführung zur DEVIF Deutsche Gesellschaft für Investmentfonds (heute
Union Investment) mit Hauptsitz in Frankfurt/ Main, der Investmentgesellschaft
der DZ Bank-Gruppe (bis 2001 DG Bank) und Teil der genossenschaftlichen
Finanzgruppe. 1991 kehrte er für die DG
Securities, Filiale der DG Bank Tokyo, als General
Manager für das Investment Banking und von 1997 bis 2003 als Repräsentant der
DG Bank Tokyo zurück. 2004 trat er in den Ruhestand und mit seiner Frau Haruko
in die DJG Berlin ein.
(AB: Alexander Bürkner, HB: Haruko Bürkner, BM:
Bernhard Müller)
BM: Liebe Frau Bürkner, bisher haben wir nur über ihren
Mann gesprochen. Dabei wissen wir doch, dass hinter jedem erfolgreichen Mann
eine starke Frau steht. Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie immer nur drei
Schritte hinter ihrem Mann hergelaufen sind?
HB: Vielleicht kommt es ja auch mehr auf den
Gleichschritt an, mit dem mein Mann und ich durch das Leben gegangen sind.
Geboren wurde ich in Osaka, aufgewachsen bin ich als junges Mädchen in Kalkutta
und Goa/ Indien. Seit meinem 13. Lebensjahr lebe ich in Deutschland, nachdem
mein Vater Geschäftsführer der Mitutoyo Messgeräte GmbH in Neuss und nach
seiner Pensionierung Erbauer und erster General Manager des EKO-Hauses in
Düsseldorf war, übrigens damals der größte buddhistische Tempel in Europa. Da
lag es nicht so weit entfernt, dass ich mich an der Universität Bonn für ein
Japanisch-Studium einschrieb und meinem Mann begegnete.
BM: Lieber Herr Bürkner, im Juni 1999 haben Sie von
Bundespräsident Herzog das Bundesverdienstkreuz für ihre Verdienste um die
deutsch-japanische Zusammenarbeit verliehen bekommen. Bei der Ordensverleihung
fand besondere Erwähnung, dass für Sie als Banker Zeit nicht nur Geld, sondern
auch Hinwendung zu ehrenamtlicher Tätigkeit in Japan bedeutete. Um welche
Engagements handelte es sich dabei im Einzelnen?
AB: Nun, über die Tätigkeit im Vorstand der Deutschen
Schule hatten wir bereits gesprochen. Ich war auch Vorsitzender des
Botschafter-Dittmann-Fonds, einer von der Deutschen Botschaft initiierten und
ideell geförderten Einrichtung, die sich um Unterstützung in Not geratener
Deutscher in Japan bemüht. Der Fonds konnte in zahlreichen Fällen helfen, wo
der Deutschen Botschaft in Japan nach dem Konsulargesetz offiziell die Hände
gebunden waren. Darüber hinaus war ich als erster Ausländer überhaupt in der
Standesorganisation japanischer Investmentbanken „Japan Securities Dealers
Association“ zu deren Direktor berufen worden.
BM: Vielleicht sollte ich ergänzen, neben Ihrem
Engagement für die deutschsprachigen christlichen Gemeinden in Tokyo waren Sie
seit 1994 Mitglied des Stiftungsrates der Correns-Stiftung und zeitgleich
Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde
Ostasiens (OAG). Wenn ich es richtig weiß, steht die Correns-Stiftung eng mit
der Deutschen Schule Tokyo Yokohama in Verbindung?
AB: Ganz recht. Die Correns-Stiftung wurde im Jahre 1985
von Claus Correns, dem Firmengründer und ehemaligen Mitinhaber der heutigen
Correns Corporation ins Leben gerufen. Der Zweck der großzügigen Stiftung in
Höhe von seinerzeit 60 Mio. Yen besteht darin, begabten Schülern und
Schülerinnen der Deutschen Schule Tokyo Yokohama aus finanziell schwachen
Familien Stipendien zu gewähren oder
ihnen eine spätere Universitätsausbildung zu ermöglichen. Darüber hinaus
unterstützt die Stiftung Aufgaben der Schule, soweit ein dringender Bedarf
vorhanden ist, der weder von der Bundesrepublik Deutschland noch von den Eltern
gedeckt werden kann.
BM: Kommen wir zu einem Projekt, das ebenfalls das
Prädikat ehrenvoll verdient. Die Rede ist von dem 2010 von Ihnen und Ihrer Frau
gegründeten Internetportal „Das-japanische-Gedächtnis“. Wie kam es zu dieser
fabelhaften Idee, die Sie allein mit eigenen Mitteln finanzierten?
AB: Inspiriert wurde das Vorhaben von dem familiären
Lebensweg meiner Frau und mir und unseren deutsch-japanischen Töchtern. Wir
suchten und fanden Spiegelbilder unserer eigenen Existenz, denn vor uns sind
bereits viele Menschen zwischen den beiden Ländern hin- und hergependelt. Ihre
Lebenswege dokumentieren eine große Vielfalt des interkulturellen Austauschs und
ihre Geschichten schlummern in privaten Alben, Firmenarchiven, Bibliotheken
oder eben nur im menschlichen Gedächtnis. Unsere Initiative wollte die Quellen
erschließen und die Fundstücke sammeln, zusammenführen und ans Licht der
Öffentlichkeit bringen, um sie dem Vergessen zu entreißen.
BM: Könnten Sie historische oder aktuelle Beispiele
anführen, die das Vorhaben veranschaulichen?
AB: Es gibt durchaus Vorbilder und Vorläufer. So hat
beispielsweise die amerikanische Library of Congress mit dem „American Memory“
ein beeindruckendes digitales Gedächtnis zur amerikanischen Geschichte
eingerichtet, das ganz verschiedene Aspekte des Lebens und der Geschichte
lebendig werden lässt. Aus unserem Portal wäre da beispielsweise der japanische
Unternehmer Wasaku Natori zu nennen, der mit Siemens eine Vorläuferfirma der
Fuji Denki Group gründete. Oder der kürzlich verstorbene Maler und Bildhauer
Tatsuhiko Yokoo, der mehr als 20 Jahre in einem abgelegenen deutschen Dorf nahe
der polnischen Grenze lebte und in seiner Kunst beide Kulturen verbindet. Oder
das Beispiel der Medizinerinnen Tada Urata und Mizuko Takahashi, die um 1900 in
Deutschland studierten, als dies Frauen eigentlich noch gar nicht erlaubt war.
Erinnerungswürdig ist auch eine Frau wie Clara Matsuno aus Berlin, eine
deutsche Kindergärtnerin und Pionierin des japanischen Kindergartensystems. Auf
dem Aoyama-Friedhof in Tokyo wird ihrem Wirken beim Aufbau des modernen
Erziehungswesens in Japan mit einem Ehrenmal gedacht und die japanische Post hat
Vorstellung
Dr. Bürkner & Schülerpraktikant
die Begründerin des modernen Kindergartens in Japan
1976 mit einer Sondermarke geehrt. Aber auch Mitgliedern unserer Gesellschaft
wie dem Linguist Dr. Kennosuke Ezawa kann man auf unserer Plattform nachspüren.
BM: Nach all der zeitintensiven Arbeit und den Kosten,
die Sie und Ihre Frau in dieses Projekt investiert haben, haben Sie in diesem
Jahr die Rechte an dem Internetportal auf das Studienwerk Deutsches Leben in
Ostasien e.V. übertragen. Wie ist es zu dieser Entscheidung gekommen?
AB: Wir haben bei drei Töchtern losgelassen, warum sollte
es bei diesem „Baby“ anders sein? Wir hatten immer die Absicht, das Projekt
eines Tages auf eine institutionelle Basis zu stellen und waren neben dem
Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin auch mit der Deutsch Japanischen
Gesellschaft Berlin im Gespräch gewesen. Am Ende zeigte sich die größte
Gemeinsamkeit mit dem Studienwerk Deutsches Leben in Ostasien (StuDeO), das
sich zur Aufgabe gestellt hat, die historisch gewachsenen Kontakte zwischen den
deutschsprachigen und ostasiatischen Kulturkreisen aufrechtzuerhalten und zu
fördern, indem Zeitzeugnisse mit dem Ziel gesammelt werden, sie für die
Nachwelt zu bewahren und der Forschung zur Verfügung zu stellen. Da schließen
sich unsere Kreise. Wir haben das umfangreiche Internetportal und alles
geistige Eigentum daran diesem Verein geschenkt.
BM: Vielen
Dank für das Gespräch!
|
Neuer Praktikant im Büro der
DJG こんにちは! Guten Tag! Mein Name ist Johannes Stern. Vom 9. Januar
bis 27. Januar 2017 mache ich
mein Schülerpraktikum bei der DJG in
Berlin. Im Jahre 2010 habe ich durch Zeichentrickserien und Manga begonnen,
mich für Japan und seine Kultur zu interessieren. Die japanische Sprache und
generell Japanologie zählen zu meiner Freizeitbeschäftigung. Die japanische
Sprache bringe ich mir durch Quellen im Internet selbst bei. Später habe ich
vor ein Schüleraustauschjahr in Japan zu machen. Ich freue mich, im Januar mein Praktikum bei der DJG
zu absolvieren und viele neue Eindrücke zu sammeln. |
Interessengruppe
Olympiade Tokyo 2020 (IG T2020)
Liebe Mitglieder und Freunde der DJG Berlin,
im Jahr 2020 wird Tokyo der nächste Austragungsort der Olympischen
Sommerspiele sein. Die Olympische Flagge wurde im Rahmen der Abschlusszeremonie
in Rio de Janeiro bereits an die Gouverneurin der Präfektur Tokyo, Yuriko
KOIKE, übergeben, unterstützt von Premierminister ABE als Computerspielfigur
Super Mario.
Auch Berlin hat als Austragungsort der Olympischen Spiele Geschichte
geschrieben und weist viele positive und weniger gute Anknüpfungspunkte an das
olympische Japan auf: So fiel die Entscheidung über die Vergabe der geplanten
1940’er Spiele an Tokyo auf einer IOC-Sitzung in Berlin. Der Marathonsieger der
Berliner Spiele von 1936 lief unter Japanischer Flagge, war jedoch Koreaner und
durfte nach seinem Triumph nie wieder ein offizielles Rennen laufen.
Für einige unserer Mitglieder werden die Spiele in 2020 auch ein mögliches
Reiseziel sein.
Wir möchten dies zum Anlass nehmen, eine Interessengruppe innerhalb der DJG
zu gründen, die uns während der kommenden vier Jahre auf dieses Ereignis
hinführt. Die IG T2020 soll dazu dienen, virtuelle und tatsächliche
Olympia-Besuche unserer Mitglieder im Jahr 2020 vorzubereiten und mit
Veranstaltungen die Zeit bis dahin zu verkürzen. Eine mögliche erste
Veranstaltung wäre ein Vortrag im Sportmuseum Berlin am Olympiastadion zu
Beginn nächsten Jahres. Wir könnten uns überlegen, Olympioniken aus dem Raum
Berlin / Brandenburg bei ihren Vorbereitungen auf eine Teilnahme zu
unterstützen oder den an der Organisation beteiligten Institutionen mit Rat,
Tat und Kontakten behilflich zu sein.
Alle Interessierten sind daher herzlich eingeladen, sich zu einer
konstituierenden Sitzung zusammenzufinden und die weitere Ausgestaltung der
Arbeit der Gruppe zu skizzieren. Bitte senden Sie der Geschäftsstelle dazu Ihre
E-Mail-Adresse und Sie erhalten in Kürze weitere Hinweise über Termin und Ort
des Treffens.
Ihre
Dr. Andre Hermanns
|
|
Martin Löer |
Vortrag von Yasuhisa TOYOTA
Der weltweit aktive Akustiker Yasuhisa TOYOTA (u.a. Suntory Hall Tokyo, Walt
Disney Concert Hall Los Angeles, Elbphilharmonie und jetzt Pierre-Boulez-Saal
in Berlin) wird am Montag, dem
06.03.2017 um 18.00 Uhr im JDZB zu
uns sprechen. Wir planen als Vorbereitung eine Baustellenführung am Samstag, dem 4.2.2017 um 15 Uhr um
einen Blick hinter die Kulissen der Barenboim-Said Akademie und den von Frank
Gehry entworfenen spektakulären neuen Konzertsaal im ehemaligen Magazin der
Staatsoper zu werfen, für dessen Akustik Herr Toyota verantwortlich ist.
Informationen über die Musikakademie und den Konzertsaal:
https://boulezsaal.de/de/home.
Vortrag von
Toshiaki KAMEI
Auf Anregung unseres ehemaligen Ehrenpräsidenten
Botschafter a.D. Takahiro SHINYO laden wir am Dienstag, dem 7. März 2017 um 18.30 Uhr in die Botschaft von Japan ein zu einer Veranstaltung, die der
Rezeptionsgeschichte von Beethovens 9. Symphonie in Japan nachgehen wird. Der
Ehrenvorsitzende der „Japanischen Vereinigung zum Singen der Neunten“,
Oberbürgermeister von Naruto a.D. Toshiaki
KAMEI wird die erstaunliche hundertjährige Erfolgsgeschichte dieses
Musikstücks in Japan aufzeigen und auf ein besonderes Jubiläumskonzert in
Lüneburg hinweisen. - Der Verband Deutsch-Japanischer Gesellschaften hat die
Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen, die großzügig von der
Botschaft von Japan unterstützt wird.
„Der Barbar und die Geisha - Bakumatsu,
Townsend Harris und O-Kichi“
Vortrag von
Herbert Eichele
Die Neuköllner Oper in Berlin bringt ab Februar 2017
die im Jahre 1940 entstandene Oper „Kurofune – die Schwarzen Schiffe“ von
Yamada Kōsaku zur deutschen
Erstaufführung. Die Oper handelt von einer Geisha namens O-Kichi, die 1858 dem
in Shimoda residierenden ersten US-amerikanischen Generalkonsul in Japan von
der Shōgunatsregierung zur Verfügung gestellt werden musste und durch ihr
persönliches Opfer - so wie einst die biblische Judit - ihre Stadt rettete.
Unser Mitglied Herbert Eichele nahm
das zum Anlass, die wahre Geschichte der
O-Kichi zu recherchieren und wird dazu am Dienstag,
dem 14. März 2017 um 18 Uhr im JDZB
einen Vortrag halten.
Zwei Tage später, am
Donnerstag, dem 16. März 2017 besuchen wir um 20 Uhr gemeinsam die
Vorstellung von Kurofune in der
Neuköllner Oper.
Bitte merken
Sie sich bereits jetzt diese interessanten Veranstaltungen vor.
An dieser Stelle veröffentlichen wir ausgewählte Berichte
aus den Politikbereichen „Arbeit“, „Gesundheit“ und „Soziales“ der Deutschen
Botschaft in Tokyo. Frau Monika M. Sommer, von der Deutschen Botschaft in Tokyo
danken wir für ihre Unterstützung.
Arbeit,
Gesundheit und Soziales in Japan
Japanische
Medien im November 2016
1.
Arbeitsmarktdaten
Am 29.11.2016 veröffentlichte das
MIC (Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation) die aktuellen
Arbeitsmarktdaten für Oktober '16. Die Arbeitslosigkeit liegt danach
unverändert bei 3,0%. Die Zahl der Arbeitslosen (1,97 Mio.) hat seit fast 22
Jahren erstmals die 2-Mio-Marke unterschritten. Das Verhältnis von
Arbeitssuchenden zu offenen Stellen beträgt 1 zu 1,40 (+0,02 Punkte gegenüber
dem Vormonat). (A, 29.11.)
2.
Einstimmung auf die Tarifverhandlungen 2017
PM Abe hat am 16.11. bei der Sitzung
der „Konferenz für Arbeitsstilreform“ an die Arbeitgeberseite appelliert, bei
den Tarifverhandlungen im nächsten Jahr die Löhne „mindestens so wie dieses
Jahr“ zu erhöhen. Die geforderte Grundgehaltserhöhung (sog. base-up/Sockelbetrag)
stößt jedoch auf Widerstand der Unternehmer, die befürchten, ihre
Wettbewerbsfähigkeit - stärker als durch Einmalzahlungen - zu verlieren. (N,
16./ 17.11.)
Präsident des Gewerkschaftsverbandes
Rengo, Kozu, schloss sich in einem Interview mit Nikkei dem Appell zur Erhöhung
der Monatsgehälter an. (N, 18.11.)
Keidanren-Chef, Sakakibara, erklärte
hingegen, er wolle die Mitgliedsunternehmen zu einer „Lohnerhöhung auf
Jahreseinkommensbasis“, d.h. zur Erhöhung der freiwilligen Boni, aufrufen. (N,
23.11.)
3.
Diskussion zur „Arbeitsstilreform“
Bei der Sitzung des
Regierungsbeirats für „Arbeitsstilreformen“ forderte PM Abe am 29. 11. die
Verbesserung der Arbeitsbedingungen nicht-regulär Beschäftigter. Dies betreffe
nicht nur Gehälter, sondern auch Beihilfen, Ausbildung und
Qualifikationsmöglichkeiten. Zur Verwirklichung des Grundsatzes „gleicher Lohn
für gleiche
Arbeit“ soll Mitte Dezember eine Richtlinie vorgelegt werden. Als nächster
Schritt ist geplant, in der nächsten Sitzungsperiode Änderungen des
Arbeitsvertragsgesetzes, des Teilzeitarbeitsgesetzes und des
Arbeiterentsendegesetzes ins Parlament einzubringen. Das Lohnniveau
nicht-regulär Beschäftigter, das derzeit bei 60% des Niveau der
Stammbelegschaft liegt, soll auf 80% angehoben werden. Keidanren-Chef,
Sakakibara, wies darauf hin, dass die gängige Beschäftigungspraxis zu beachten
sei. (N, 29.11.)
4.
Gleichstellung: Japan auf Platz 111
Im „Global Gender Gap Report 2016“
des World Economic Forum rangiert Japan auf Platz 111 (Vorjahr 101). Im Bereich
„Einkommensgefälle“ ist der Abstieg besonders eindeutig (von 75 auf 100). Auch
bei „politischer Partizipation“ bleibt Japan rückständig (Platz 103).
Eine überparteiliche
Parlamentariergruppe strebt eine Gesetzesinitiative zur Einführung eines
Quotensystems an. Angesichts der Widerstände in der regierenden LDP ist Skepsis
angebracht. (A, 19.11.)
5.
Ausländischer Arbeitnehmer, insb. Pflegekräfte
Am 18. 11. wurden zwei Gesetze
verabschiedet, die auf die Ausweitung der Aufnahme ausländischer Arbeitskräfte
im Pflegebereich zielen: Durch die Novelle des Immigrationskontroll- und
Asylanerkennungsgesetzes wird Ausländern, die sich in Japan als Altenpfleger
qualifiziert haben, Aufenthaltsstatus gewährt. Mit dem Inkrafttreten des
„Gesetzes für die angemessene Durchführung des Berufspraktikums ausländischer
Nationalitäten“ wird die maximale Dauer des Praktikums von 3 auf 5 Jahre
verlängert und "Pflege" in den Katalog der Praktika
aufgenommen.
Bisher ist
die Ausübung der Pflegeberufe nur i.R. bilateraler
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs) zeitlich begrenzt möglich (mit
Indonesien, den Philippinen und Vietnam). Die Hürden für Bewerber sind hoch, so
dass seit 2008 nur 3.800 ausländische Alten- bzw. Krankenpfleger aufgenommen
wurden. 2025 werden geschätzte 380,000 Personen in der Altenpflege fehlen. Generell
soll die Aufnahme ausländischer Arbeitskräfte auf zwei Schienen vorangebracht
werden: zum einen soll für Unternehmer und hochqualifizierte Berufe die
Möglichkeit geschaffen werden, nach einem Jahr Mindestaufenthalt permanenten
Aufenthaltsstatus zu erwerben. Für Bereiche, die vom Arbeitskräftemangel besonders
betroffen sind, soll durch bilaterale Abkommen mehr Beschäftigung
geschaffen (im Bausektor), bzw. die
Beschäftigung in Sonderzonen ermöglicht werden (Agrarsektor).(N, A 18.11.)
6.
Reform der Altenpflegeausbildung
Mit dem Ziel, die Ausbildung in der
Altenpflege attraktiver zu machen und den aktuellen Anforderungen anzupassen,
soll erstmals seit ca. 10 Jahren die Ausbildung reformiert werden. Da immer
mehr Menschen zu Hause pflegerisch und medizinisch versorgt werden, werden
Lehrinhalte künftig um die Bereiche Medizin und Rehabilitation erweitert. Der
Unterricht über Demenz soll verbessert werden. Diese Grundzüge sollen ab dem
Haushaltsjahr 2019 umgesetzt werden. (A, 15.11.)
7.
Rentenreformen
Am 16.11. wurde ein Gesetz
verabschiedet, das die Wartezeit in der gesetzlichen Rentenversicherung von
derzeit 25 Jahren auf 10 Jahre verkürzt. Ab Oktober 2017 werden ca. 640.000
Menschen ihre Rentenansprüche erstmalig geltend machen können. Die Grundrente
bei einer Versicherungszeit von 10 Jahren beträgt monatlich 16.000 Yen (ca. 133
Euro). Ca. 260.000 Menschen werden die Mindestanforderungen auch weiterhin
nicht erfüllen. Die Kosten der Reform werden auf jährlich ca. 65 Mrd. Yen (540
Mio. EUR) geschätzt.
Am 29.11. wurde die Reform zur
Änderung des Volksrentengesetzes im Unterhaus verabschiedet, die vereinfachte
Rentenkürzungen zulässt, um die Finanzierung und Aufrechterhaltung des
Rentenniveaus auch in Zukunft sicherstellen. Bisher wurde das Rentenniveau bei
sinkenden Löhnen dann nicht herabgesenkt, wenn die Verbraucherpreise
gleichzeitig stiegen. Diese Einschränkung entfällt nun: ab dem Haushaltsjahr
2021 sollen Renten allein an die Lohnentwicklung gebunden sein und ggf. gekürzt
werden können. Die Entscheidung des Oberhauses steht noch aus. (N, A, 30.11.)
8.
Deutschlandbezug: Arbeitszeitkonten
Mit Blick auf die aktuelle
Diskussion über die Eindämmung langer Arbeitszeiten stellt Sankei auf der
Meinungsseite Arbeitszeitkontenregelungen in Deutschland als wegweisend vor.(S,
6.11.)
(A=Asahi Shimbun, N=Nikkei Shimbun;
S= Sankei Shinbun)
So |
08.01.17 |
12.30 |
Neujahrsessen der DJG Berlin |
Daitokai |
Mo |
09.01. |
17.30 |
„Sayonara Dahlem“- Abschied
vom MAK Führung mit Dr. Alexander Hofmann |
MAK |
So |
15.01. |
12.30 |
Neujahrsessen Nr. 2 der DJG Berlin |
Daitokai |
Di |
17.01. |
16.00 |
Begrüßung der neuen Mitglieder |
JDZB |
Di |
17.01. |
18.00 |
Vortrag Dr. Kenji Kamino (Hannover) „Okinawa – das japanische Ferienparadies!?“ |
JDZB |
Sa&So |
21.01. 22.01. |
10.00-18.00 |
Teilnahme mit einem DJG-Stand am Japan-Festival |
Urania |
Mi |
08.02. |
18.30 |
Zum 150. Geburtstag
von Natsume Soseki: Musikalisch umrahmte Lesung aus den Romanen „Der
Bergmann“ und „Sanshirôs Wege“ in Zusammenarbeit mit dem be.bra verlag, Vortrag
Prof. Klopfenstein, Zürich, Nozomi
Mizuguchi (Klavier), Yuki Ito (Sopran) und
Frederick F. Günther (Sprecher) |
Botschaft |
Di |
21.02. |
18.00 |
Vortrag Dr. Gerhard Krebs „Die japanisch-polnische Zusammenarbeit auf
dem Gebiet der Spionage 1919-45“ |
JDZB |
Do |
23.02. |
17.30 |
Mitgliederversammlung der DJG Berlin mit anschließendem
Umtrunk |
JDZB |
Mo |
06.03. |
18.00 |
Vortrag Yasuhisa TOYOTA (führender Konzertsaal-Akustiker) |
JDZB |
Di |
07.03 |
18.30 |
Vortrag Toshiaki KAMEI (ex-Bürgermeister von Naruto, Ehrenvorsitzender
der „Japanischen Vereinigung zum Singen der Neunten“) |
Botschaft |
Di |
14.03. |
18.00 |
Vortrag Herbert Eichele „Der Barbar und die Geisha –
die Geschichte von Townsend Harris und O-Kichi“ |
JDZB |
Do |
16.03. |
18.30 20.00 |
Einführung Besuch der Opern-Vorstellung
„Kurofune“ |
Neuköllner Oper |
Willkommen Neujahr!
Glänzt du geheimnisvoll.
Schicksalhaft allen.
(Haiku Barbara Link)
Wir wünschen allen Mitgliedern der DJG
ein erfolgreiches Neues Jahr!