かわら版
(Kawaraban)
Monatsblatt der Deutsch-Japanischen Gesellschaft
Berlin e.V.
Juli/August 2014年 7/8 月
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und
Freunde der DJG Berlin,
trotz des etwas durchwachsenen Wetters war unser diesjähriges
Sommerfest wieder ein großer Erfolg. Selbst Petrus hatte nach dem anfänglich
starken Regenguss ein Einsehen und bescherte uns mit angenehmem Wetter. Allen,
die sich aktiv eingebracht haben, danken wir sehr herzlich.
Unser Jubiläumsprogramm anlässlich der 20-jährigen
Städtepartnerschaft wurde mit einem Beitrag zur wechselvollen Geschichte des
Grundstücks der heutigen Botschaft fortgesetzt und kurzfristig haben wir uns an
einem Tokio-Berlin-Art-Festival in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg unterstützend
beteiligt. Ein großes Erlebnis mit vollem Haus war das vom JDZB mit unserer
Kooperation organisierte Konzert mit Jôrury-Gesang aus dem Bunraku-Theater.
In den beiden von diesem Doppelheft umfassenden
Monaten bieten wir Ihnen eine Vielzahl von Aktivitäten an, darunter allein drei
Veranstaltungen, die dem Jubiläumsprogramm der Städtepartnerschaft Berlin-Tokio
zuzurechnen sind. Es folgt eine Teeverkostung und im August freuen wir uns auf
das schon traditionelle Jugendklavierkonzert in der Botschaft.
Das Kriegsgefangenenlager Bando und die 15 weiteren
Lager in Japan entstanden als Folge des Ersten Weltkriegs, dessen Ausbruch sich
in diesem Jahr zum 100. Mal jährt. Wir haben dies zum Anlass für ein Projekt
genommen mit dem Titel „Alle Menschen werden Brüder – Deutsche Kriegsgefangene
in Japan 1914 -1920“. Leider ist der Initiator dieses Projekts, Herr Hans K.
Rode (Mitglied der DJGen Berlin und Trier) kürzlich völlig überraschend
gestorben. Seine unermüdliche Vorarbeit war uns Verpflichtung, das Projekt in
seinem Sinne zu Ende zu führen und uns bei ihm dafür und für seine bisherigen
interessanten Vorträge zu bedanken.
Titelbild: Cosmea-Feld bei Sasebo (Kyushu),(Foto:
Katrin.-S. Schmidt)
Impressum: |
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Herausgeber: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V. |
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Präsident: Kurt Görger |
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Anschrift: Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin, Tel: (030) 3199 1888, Fax: (030) 3199 1889 |
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Bürozeiten: Mo, Do und Fr von 9-13 Uhr, Di von 13 – 17 Uhr |
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E-Mail: djg-berlin@t-online.de Web: www.djg-berlin.de |
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Redaktion: Katrin-Susanne Schmidt (Geschäftsführerin) |
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Web-Master: Jan Thomsen, Markus Willner Japanische Übersetzungen: Tomoko Kato-Nolden |
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Postbank Berlin |
BLZ 100 100 10 |
Kto-Nr. 5512-103 |
Vortragsveranstaltung der Deutsch-Japanischen
Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Freien Universität Berlin /
Japanologie zum Thema „Die Lokalisierung
japanischer Videospiele am Beispiel von Bionic Commando Rearmed“ Referent:
Florian Seidel |
Japanische Videospiele
erfreuen sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit – nicht nur im eigenen Land,
sondern weltweit. Während amerikanische oder europäische Spiele in Deutschland
notfalls auch auf Englisch veröffentlich werden können, ist eine Lokalisierung
japanischer Spiele für den hiesigen Markt zwingend nötig. Dabei kann (oder
besser: sollte) eine gute Lokalisierung mehr sein, als nur eine simple Übersetzung
des Originaltextes; im Optimalfall erfolgt neben der sprachlichen auch eine
kulturelle Anpassung der Spielinhalte.
Florian
Seidel arbeitet, nach mehreren Jahren als Videospieljournalist und einem
Studium der Japanischen Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum, seit 2006
als Übersetzer und Schlusskorrektor bei Capcom Japan in Osaka. In dieser Zeit
hat er an über 50 Titeln mitgewirkt und über viele Wochen hinweg die deutsche
Fassung von Bionic Commando Rearmed bearbeitet, an dessen Beispiel er aus erster
Hand von seinen Erfahrungen berichten wird.
Worum
geht es bei der Lokalisierung von Spielen und was unterscheidet sie von bloßen
Übersetzungen? Was muss man vor Beginn eines Projekts bedenken? Welche
Hilfsmittel stehen zur Verfügung? Warum werden manche Spiele bereits Monate vor
dem Deutschlandstart schon in Japan veröffentlicht? Warum war das bei Bionic
Commando Rearmed anders? Und wie lief die Lokalisierung in diesem Fall genau
ab?
Termin: Dienstag, den 08. Juli 2014 um 18.00 Uhr Ort: Freie Universität Berlin, Raum
L 113, Seminarzentrum Habelschwerdter
Allee 45, 14195 Berlin Anfahrt: U-Bhf. Thielplatz, Busse
M11 und X11 Haltestelle Habelschwerdter Allee/Ecke Hittorfstr. Busse
110 und N3 Haltestelle Thielallee/Ecke Löhleinstr. Teilnahme: frei Anmeldung: Erwünscht unter djg-berlin@t-online.de
oder Tel. 3199-1888 Eine spontane Teilnahme ist möglich. |
20 Jahre
Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen
zweier Städte ************************** Das Große
Kantō-Erdbeben aus deutscher Perspektive, Geschichte und Erinnerung Von Frank
Käser, FU Eine Veranstaltung der
Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei
Berlin |
Am 1. September 1923 ereignete sich um 11.58 Uhr ein
gewaltiges Erdbeben in der japanischen Kantō-Region. Besonders betroffen
waren die urbanen Zentren Tokio und Yokohama. Schnell um sich greifendes Feuer
verwandelte die Metropole in ein einziges Inferno. Dem Erdbeben und dem Feuer
fielen schätzungsweise 140000 Menschen zum Opfer. Im Jahre 2013 wurde durch
Gedächtnisveranstaltungen sowohl in Tokio als auch in Yokohama aus Anlass der
90. Wiederkehr des Ereignisses an das Erdbeben erinnert.
Zum Zeitpunkt des Erdbebens war der gebürtige Berliner
Wilhelm Solf (1862-1936) deutscher Botschafter in Japan. Briefe und Berichte
von ihm und aus seinem Umfeld erlauben heute einen Blick auf das Ereignis vom
1. September 1923. Diese einzigartigen Selbstzeugnisse zeigen, wie deutsche
Mitbürger das Erdbeben erlebten und überlebten und wie sich Deutschland an
Hilfsmaßnahmen für das schwer getroffene Land beteiligten. In diesem Vortrag
möchte ich das Große Kantō-Erdbeben aus deutscher Perspektive beleuchten
und insbesondere auf die Erinnerungskultur des Erdbebens am Beispiel der
zentralen Gedenkstätte in Tokio (Yokoamichō) eingehen.
Termin: Mittwoch, den 14. Juli 2014 um 18.30 Uhr Ort: Säulensaal des Berliner Rathauses, Rathausstraße 15,
10178 Berlin Eintritt: frei Anmeldung: erwünscht unter djg-berlin@t-online.de bzw. |
Tee-Verkostung mit Frau Misako Lelong-Nohsoh |
Misako Lelong-Nohsoh
hat im März 1985 an der Musashino-Universität ihr Musikstudium
abgeschlossen und war nach der Graduation im Sinfonieorchester von Gunma als Bratschistin tätig. Im Herbst 1996 nahm sie ein Jahr
lang eine Auszeit von ihrer Tätigkeit im Orchester, um in Berlin ein
Auslandsstudium zu absolvieren. Danach setzte sie ihre Arbeit als
professionelle Bratschistin bis August 2004
fort. 2007 folgte sie ihrem Ehemann nach Frankreich, pendelte aber zwischen Frankreich und Japan
häufig, um trotzdem ihre musikalische Tätigkeit in kammermusikalischen Ver-einigungen
und in Regionalorchestern fortzusetzen.
Seit ihrem Weggang aus
Japan verstärkte sich mehr und mehr ihr Interesse an der japanischen Kultur,
speziell war Misako von der japanischen Teekultur fasziniert und ging
deshalb einer Ausbildung zur Tee-Expertin nach.
2012 hielt sie viermal eine Teeverkostung für das „Espace Daniel Sorano“
Center in Vincennes ab. Im Herbst 2012 gründete sie zusammen
mit ihrem Ehemann den Verein "Le Thé vert, un Art de vivre".
Bei der Veranstaltung
im Büro der DJG am 15.7. wird Misako Lelong, unterstützt durch ihren Ehemann
Claude Lelong, über die Geschichte des Tees, die komplizierten Techniken der Teezubereitung
(Wasserqualität, Temperatur, Infusion etc.) und die Verarbeitung
von wertvollen Teesorten sprechen. Danach lädt sie zu einer Verkostung ein. Frau Lelong
spricht Japanisch, die Erklärungen werden übersetzt.
Termin: Dienstag, den 15. Juli 2014 um 17 Uhr Ort: Büro der DJG, Schillerstr.
4-5, 10625 Berlin BVG: Ernst-Reuter-Platz Anmeldung: bitte bis zum 12. Juli 2014 im Büro der
DJG Teilnahmegebühr: 5 Euro |
20 Jahre
Städtepartnerschaft Berlin – Tokio Wechselbeziehungen
zweier Städte ************************** Berlin in
Japan – Tokio in Deutschland: Eine
transmediale Spurensuche Vortrag
von Oliver Kühne, Wiss.Mitarbeiter der FU Berlin Eine Veranstaltung der
Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin in Kooperation mit der Senatskanzlei
Berlin |
Zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tokio
möchte
sich der Referent auf eine Spurensuche begeben: Welche
Bilder dominieren unsere Vorstellung von Tokio in Deutschland und wie sieht
wiederum Berlin in der Imagination japanischer Medien aus und wo befinden sich
historisch die Wurzeln dieser unbewusst kollektiven Bilder?
Es scheint, dass auf japanischer Seite bis heute das
Bild Berlins von Mori Ōgai, und speziell jenes seines Romans "Maihime"
(Die Tänzerin), zu dominieren scheint. Doch finden wir auch eine
Takarazuka-Revue von 1995, die sich (unglaublicher Weise) um den Fall der
Berliner Mauer dreht.
Auf deutscher Seite entdecken wir beim Schauen von
Doris Dörries Filmen ein fremdes und bizarres Tokio, weit ab von klassischen
Geisha- und Samurai-Orientalismen, doch wo identifizieren wir dort Spuren
unbewusster Stereotypen und worauf gehen diese zurück? Wo wird uns diese Reise
zu national verankerten Bildern dieser Metropolen in Deutschland und Japan
führen? Mit welchem Ergebnis exotisieren wir uns jeweils gegenseitig?
Termin: Dienstag, den 29. Juli 2014 um 18.30 Uhr Ort: Säulensaal des Berliner Rathauses, Rathausstraße 15, 10178 Berlin Eintritt: frei Anmeldung: erwünscht unter djg-berlin@t-online.de
bzw. Tel. 3199-1888. Auch eine spontane
Teilnahme ist möglich. |
9. Jugendklavierkonzert der DJG Berlin |
Midori Itsuda wurde 1988 in Kyoto
geboren. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von acht Jahren. Sie
studierte im Hauptfach Klavier am Doshisha
Women’s College of Liberal Arts, das sie 2011 mit einem Bachelorabschluss
verließ. In Ergänzung zu ihren Studien nahm sie an Soloklavier-, Kammermusik-
und Liedgestaltungs-Meisterkursen teil.
Seit April 2012 studiert
Midori Itsuda an der Hochschule für Musik Karlsruhe im Masterstudiengang
Klavier in der Klasse von Prof. Kaya Han. Sie ist Preisträgerin mehrerer
nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe und seit 2013 Stipentiatin in
der Förderung von Live Music Now
Oberrhein e.V.
Rie Ito, die uns bereits letztes Jahr mit ihrem Besuch ehrte, wurde 1986 in
Hokkaido geboren. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie bereits mit vier
Jahren. Seit September 2010 studiert sie Klavier bei Professor Karl Barth am
Konservatorium der Wiener Privatuniversität. Sie erhielt den zweiten Preis bei
der Choukou International Music
Competition und den vierten Preis beim Yokohama
International Music Competition 2010. Sie hat am Third Japan J. S. Bach Music Concours teilgenommen und im Finale
2013 den ersten Platz belegt. Zusätzlich wurde ihr als besondere Auszeichnung
der Sonderpreis für die beste Bach-Interpretation zuerkannt.
Termin: Freitag, den 08. August
2014 Veranstaltungsort: Botschaft von Japan, Hiroshimastr. 6, 10785 Berlin Zeit: 18.30 Uhr Eine namentliche
Anmeldung (Vor- und Zuname) aller Teilnehmer unter djg-berlin@t-online.de oder Tel.
030 3109 1888 ist bis zum 06. August 2014 notwendig, der Eintritt ist
frei. |
“Alle Menschen werden Brüder“ Deutsche Kriegsgefangene in Japan 1914 – 1920 Ausstellung und Erinnerungsveranstaltungen der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin vom 22.8. – 5.9.2014 |
Das
Kriegsgefangenenlager Bando und die 15 weiteren Lager in Japan entstanden als
Folge des Ersten Weltkrieges, dessen Ausbruch sich in diesem Jahr zum 100. Mal
jährt. Die Gefangenschaft war zunächst ein Schock für die deutschen Soldaten
und Reservisten. Zwar waren sie dem unmittelbaren Kriegsgeschehen entzogen,
aber sie gingen doch einem zunächst ungewissen Schicksal fern der Heimat
entgegen. Bedrückend war insbesondere der Verlust der Freiheit.
Andererseits begannen die
Gefangenen sehr bald, die Zeit ihrer Gefangenschaft sinnvoll zu gestalten. Sie
unternahmen sportliche Aktivitäten, legten Nutzgärten an, malten, druckten,
dichteten, hielten Vorträge und musizierten auch. Berühmt geworden ist die
allererste Aufführung der 9. Symphonie von Beethoven in Japan im Juni 1918 im
Lager Bando auf der Insel Shikoku, wobei der Schlusschoral Ode an die Freude in
späteren Jahren zur heimlichen Nationalhymne der Japaner geworden ist.
Mit einer umfangreichen
Foto-Ausstellung, ausgeliehen von der „Deutschen Gesellschaft für Natur- und
Völkerkunde Ostasiens (OAG), Tokio, soll ein wichtiger Beitrag zur Geschichte
der deutsch-japanischen Beziehungen erbracht werden. Folgendes Programm ist
vorgesehen:
1.
Freitag, 22. August 2014 um 18:30 Uhr
Ausstellungseröffnung “Alle Menschen werden Brüder“ Deutsche
Kriegsgefangene in Japan 1914 – 1920, mit einem Vortrag „Japan und der Erste
Weltkrieg“ von Dr. Gerhard Krebs
Ausstellungsdauer: 22.August bis 05.September.2014
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10 Uhr bis 17
Uhr; Freitag 10 Uhr bis 15:30
2.
Dienstag, 26. August 2014 um 18:30 Uhr
Dokumentarfilm von Brigitte Krause „Feinde – Brüder Kriegsgefangene in
Japan“ (78
min. Dt. Version mit jap. Untertitel)
Anschließend Podiumsdiskussion mit der Regisseurin
3.
Dienstag, 2. September 2014 Beginn: 18:30 Uhr
Vortrag „Schicksal japanischer Internierter im 1. Weltkrieg in
Deutschland“ von Professor Naraoka Sôchi
gefördert vom Japanischen
Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation)
4.
Vorgesehen: Freitag, 5. September 2014
Film „Ode an die Freude“ von Deme Masanobu über das Kriegsgefangenenlager
Bando mit
Bruno Ganz und Matsudaira Ken (134 min.).
Ort der Vorführung steht noch nicht fest.
Japan und der Erste Weltkrieg Vortrag von Dr. habil Gerhard Krebs Anlässlich der
Eröffnung der Ausstellung „Deutsche Kriegsgefangene in Japan 1914 – 1920“ |
Bei der Behandlung des Ersten
Weltkrieges wird Japan gewöhnlich kaum Beachtung geschenkt. Das liegt daran,
dass die Kampfhandlungen in Ostasien gemessen an Europa sehr gering waren und
für Japan ohnehin keine Beitrittspflicht bestand, denn das verbündete
Großbritannien war in Asien keineswegs angegriffen worden. Die Umwälzungen, die
der Konflikt im Fernen Osten zur Folge hatte, waren jedoch von weltgeschichtlicher
Bedeutung. Japan nutzte die Tatsache, dass sich seine Bundes-genossen ganz auf
die Kampfhandlungen in Europa konzentrieren mussten, um im Windschatten des
Konfliktes Forderungen an China zu stellen und sie zum großen Teil auch von den
anderen Großmächten billigen zu lassen. Nach Ende des Krieges aber sah die Welt
ganz anders aus: Großbritannien brauchte seinen Verbündeten Japan nicht mehr,
das immer stärker als internationaler Störenfried angesehen wurde, und ließ den
Bündnisvertrag 1922 auslaufen Gleichzeitig wurde Tokio gezwungen, Tsingtau an
China auszuhändigen, auf Sonderrechte im Reich der Mitte zu verzichten und
seine Marinerüstung zu beschränken. Die Übernahme der deutschen Südseekolonien
nördlich des Äquators, die im Gegensatz zu Tsingtau kampflos erfolgt war,
verschärfte den Gegensatz zu den britischen Dominien Australien und Neuseeland.
Japan sah sich nun einer
schier unangefochtenen Vorherrschaft der angelsächsischen Mächte gegenüber und
hatte zunehmend das Gefühl, mit dem Krieg gegen Deutschland das falsche Land
bekämpft zu haben. Die vorübergehend gestärkte demokratische Regierungsstruktur
wurde zunehmend als Instrument der angelsächsischen Mächte angesehen, Japan in
Abhängigkeit zu halten, und verlor bald wieder an Boden. China wurde zum
ständigen Zankapfel, der zusammen mit den japanischen Ambitionen auf die
Besitzungen der westlichen Mächte, die immer schwächer wurden, schließlich zum Pazifischen Krieg führte.
Herr Dr. Krebs studierte
Geschichte, Germanistik und Japanisch in Hamburg, Freiburg/Br., Bonn und Tokio.
Unterrichtete an Universitäten in Tokio, Freiburg/Br., Trier und Berlin. Er
arbeitete an Forschungsinstituten in Tokio und Potsdam.
Termin: Freitag, 22. August 2014,
18:30 Uhr Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum
Berlin, Saargemünder Str.2, 14195 |
Anschließend: Offizielle
Eröffnung der Ausstellung Ausstellungsdauer:
22. August bis 05. September 2014 Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag 10 Uhr bis 17 Uhr; Freitag 10 Uhr bis 15:30 Uhr Alle Veranstaltungen
sind kostenlos. Anmeldung erwünscht unter djg-berlin@tonline.de |
Bando
Feinde
| Brüder Deutsche Kriegsgefangene in
Japan (Dokumentarfilm von Brigitte Krause) Anschließend
Podiumsdiskussion mit der Regisseurin Die
Geschichte eines außergewöhnlichen Kriegsgefangenenlagers während des 1.
Weltkrieges, die von Respekt und Annäherung erzählt. Kunst und Handwerk
erleichtern nicht nur das Gefangenenleben, sondern werden an die japanischen
Sieger weitergeben, und wurden dadurch zu einem bemerkenswerten Teil
japanischer Lebensart. |
1914:
Die mit England verbündeten Japaner greifen im 1. Weltkrieg die deutsche
Kolonie Tsingtau in China an. Etwa 5000 deutsche und verbündete Soldaten
geraten nach ihrer Kapitulation in japanische Gefangenschaft.
Hans-Joachim Schmidt aus dem
saarländischen Kutzhof findet vor 10 Jahren auf dem Dachboden seines neu
erworbenen Hauses Fotos und Notizen des Vorbesitzers Andreas Mailänder, der als
Kriegsgefangener während des 1. Weltkrieges in Japan interniert war. Schmidt
beginnt eine beispiellose historisch-biografische Suche.
Kazue Shinoda sucht ihren
Großvater, von dem sie erst spät erfährt, dass er ein deutscher
Kriegsgefangener war – Viktor Walzer. Nach fast 100 Jahren gibt es eine
deutsch-japanische Familienzusammenführung,
Renate Bergner blickt mit ihren Alben in die Geschichte ihres Vaters Herman Schäfer,
der 1917 im neu errichteten Lager Bando durch Konzerte, Theater, Vorträge und
Sport den Lageralltag bewältigt.
Bando
wird zum Musterlager und Sinnbild Deutsch-Japanischer Freundschaft, was vor
allem der Verdienst von Lagerkommandant
Matsue ist. Er behält Respekt vor denen, die ihm ausgeliefert sind.
Das
Dorf Bando mit einigen Hundert Einwohnern wurde unverhofft Basis für den
Austausch mit einer völlig fremden Kultur. Die Kriegsgefangenen bauen Brücken:
Brücken des Geistes und Brücken aus Stein.
Am Ende der langen Gefangenschaft werden
sie unter anderem die Neunte Symphonie von Beethoven spielen, deren ‚Ode an die
Freude‘ zur heimlichen Nationalhymne Japans wird.
Bei
der Rückkehr im Januar 1920 verabschiedet sich der Repräsentant der
Kriegsgefangenen:
„In
Zukunft werden wir in irgendeiner Form an Menschen, die sich in unglücklicheren
Umständen befinden als wir, Ihren Geist weitergeben. ‚Alle Menschen sind
Brüder‘, … – Sayonara.“
78 Min. / Dt. Version
voice over / 16:9 HD
Termin: 26.
August 2014 um 18.30 Uhr Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin |
Bando
„Schicksal japanischer Internierter im 1. Weltkrieg in Deutschland“ Vortrag von Professor Naraoka Sôchi
(奈良岡 聰智) |
Die Geschichte deutscher Kriegsgefangener in Japan während des Ersten
Weltkriegs ist, insbesondere durch die populären Veröffentlichungen zum
Kriegsgefangenenlager Bando, vielen bekannt. Die andere Seite der Geschichte,
nämlich die Internierung von japanischen Zivilpersonen in Deutschland ist so
gut wie nicht bekannt. Deshalb haben wir zur Abrundung unseres Projektes den
japanischen Wissenschaftler Naraoka Sôchi um einen entsprechenden Vortrag
gebeten.
Professor Naraoka Sôchi wurde 1975 in Aomori, Japan, geboren. Nach dem
Studium und anschließender Promotion an der Kyoto Universität ist er seit 2004
tätig als Associate Professor an der juristischen Fakultät der Kyoto
Universität. Als Hauptforschungsgebiet befasst er sich mit der Geschichte der internationalen
Beziehungen Japans, insbesondere im Hinblick auf die japanisch-europäischen
Beziehungen. Zu seinen Publikationen zählt u.a.: „Der Japaner, der den
‘Kanonendonner im August[1]’ hörte
– Der erste Weltkrieg und Uemura Hisakiyo: Tagebuch eines Eingesperrten“ (nur
auf Japanisch erhältlich).
[1] Bezug auf
das Buch von Barbara Tuchmann „The Guns of August“ von 1962
Termin: Dienstag, 2. September 2014 um 18.30 Uhr Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum
Berlin Gefördert vom
Japanischen Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation) |
Als Abschluss des gesamten
Projekts ist am Freitag 5. September 2014
eine Filmvorführung geplant: „Ode an die
Freude“ von Deme Masanobu über das Kriegsgefangenenlager Bando mit Bruno Ganz
und Matsudaira Ken (134 Min.). Ort
der Vorführung steht noch nicht fest. |
Das Projekt kam auf
Initiative von Herrn Hans K. Rode, Mitglied der DJG Berlin und DJG Trier
zustande.
Vorankündigung
Neue Japanisch –
Sprachkurse der DJG Berlin 2014/15 |
Herbstkurs
2014:
Dieser Sprachkurs findet vom 18. Sept. 2014 bis
zum 4. Dez. 2014 statt
18.
Sept. 25. Sept.. 02. Okt.. 09. Okt.. 16. Okt..
06. Nov.. 13.
Nov., 20. Nov.. 27. Nov. 04. Dez. 2014
Anfänger 1 17:00 -
18:30 (ohne Vorkenntnisse)
Anfänger 3 18:30 - 20:00 ( mit HIRAGANA-Kenntnissen)
Neujahrskurs
2015:
Dieser Sprachkurs findet vom 08. Jan. 2015 bis zum 19. März. 2015 statt.
Anfänger 1
17:00 - 18:30 (ohne Vorkenntnisse)
Anfänger 2
18:30 - 20:00 (mit Vorkenntnissen)
Ort: Friedrich-Ebert-Oberschule, Blissestr. 22,
10713 Berlin, Raum 205
Gebühren: Mitglieder der DJG 80 € (erm. 70
€), Nicht-Mitglieder 100 €
Dozentin: Frau Mieko Fisch (Tel.: (030)
62989168, Handy: 0160-9668 4208)
E-Mail: m.fisch@ach-so.com).
Beginn eines neuen Tanzkurses der Tanzfreunde der DJG
Berlin |
Auf ausdrücklichen Wunsch der
bisherigen Teilnehmer werden wir ab September 2014 einen weiteren Tanzkurs für Fortgeschrittene anbieten. Interessenten
werden gebeten, sich zu melden – möglichst mit einem Tanzpartner.
Gelehrt und
geübt werden die üblichen Standard- und lateinamerikanischen Tänze. Der
Tanzkurs wird wieder von unserer bewährten Tanzlehrerin, Frau Lachmann,
geleitet.
Der neue Kurs beginnt voraussichtlich am
28.9.2014 und findet an folgenden Sonntagen jeweils von 18.30 – 20.00 Uhr im
Nachbarschaftshaus am Lietzensee statt:
28.9. – 5.10. – 12.10. – 2.11. – 16.11. - 23.11. – 30.11. –
14.12.2014
Die Kosten
werden umgelegt und richten sich nach der Teilnehmerzahl.
Ort: Nachbarschaftshaus am
Lietzensee, Herbarthstr. 25 14057
Berlin-Charlottenburg |
講演 《ヴィデオゲームのローカリゼーション
》
日本のヴィデオゲームの翻訳等を担当しドイツ語圏に紹介しているFlorian Seidel氏がゲーム
開発についてお話くださいます。無料
とき : 7月8日(火)18時
ところ: Freie Universität
Berlin, Raum L 113, Seminarzentrum
Habelschwerdter Allee 45,
14195 Berlin
BVG :
U3 Thielplatz, Bus M11, X 11
Habelschwerdter Allee/ Ecke Hittorfstr.
講演 《 関東大震災を体験したドイツ人 》
14万人が犠牲となった1923年の関東大震災。当時駐日大使であったWilhelm Solfの記録など、ドイツ人の視点から捉えた震災についてベルリン自由大学のFrank Käser氏が講演します。無料
とき : 7月14日(月)18時30分
ところ: ベルリン市庁舎Säulensaal、Rathausstrasse 15、 10178 Berlin
BVG
: S/U Alexanderplatz
講座 《 日本茶を美味しく飲みましょう! 》
日本茶のインストラクターMisako Lelong氏(在フランス)が、ベルリンのお水でも美味しい
緑茶の淹れられるコツなど、お茶にまつわるあれこれををレクチャーしてくださいます。
DJG事務局にて日本語とドイツ語で行います。 参加費は5€
とき : 7月15日(木)17時より
ところ: Deutsch-Japanische Gesellschaft,
Schillerstr. 4-5, 10625 Berlin
BVG : U2 Ernst-Reuter-Platz下車
問い合わせと申込み: DJG事務局まで。Tel: 030-3199 1888
mail: djg-berlin@t-online.de
講演 《ベルリンの東京 - 東京のベルリン 》
日本人がベルリンに抱くイメージ、ドイツ人が東京、と聞いて思い浮かべるイメージがあります。それはどこから来るのか、映画の影響か、などの考察をお聴きください。 講師はベルリン自由大学の研究員、Oliver Kühne氏です。無料。
とき : 7月29日(火)18時30分
ところ: ベルリン市庁舎Säulensaal
夏祭り 《アジアの夕べ 》
日本大使館と独日協会が後援の第7回アジア祭り『炎と水』がポツダムで開かれます。会場には
日本食コーナーや茶席が設けられ、折り紙、挿花、ファッション・ショウやダンス、スポーツの
多彩なプログラムをお楽しみいただけます。23時には花火が打ち上げられます。
とき : 8月2日(土)18-23時
ところ: Lange Brücke,
14467 Potsdam (S- Potsdam 中央駅から 450m)
入場料: 10 €
大使館にて 《 ピアノコンサート 》
若手ピアニストのコンサートは毎夏の行事となりました。今年はMidori Itsudaさんと
Rie Itoさんの演奏をお聴きください。無料
とき : 8月8日(金) 18時30分
ところ: 日本大使館、 Hiroshimastr. 6,
10785 Berlin
BVG : Bus 200, M29
申込み(必須): 8月5日までにDJG事務局まで
ダンス講習会
皆様のご要望にお応えして、今秋もダンスの上級クラスを設けました。講師はおなじみのLachmann先生。できればダンス・パートナーとご一緒にお申し込みください。
レッスンは日曜日の18:30-20:00です。
とき : 9月28日、10月5/12日、11月2/16/23/30日、12月14日
ところ: Nachbarschaftshaus am Lietzensee, Herbartstr. 25, 14057 Berlin
申込み: DJG事務局まで。費用は参加人数が決まり次第、お知らせいたします。
Neuer
Praktikant im Büro der DJG |
Mein Name ist Matthias Koch und ich möchte mich Ihnen
als neuer Praktikant bei der DJG vorstellen. Gebürtig im zurzeit (meist)
sonnigen Berlin, bot sich mir über mein Studium an der Freien Universität für
Japanstudien und Ostasienwissenschaften die Gelegenheit, ein dreimonatiges
Praktikum bis Ende August bei der Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu
absolvieren.
Der Juni hielt unter anderem mit dem Sommerfest
bereits einige interessante und schöne Erfahrungen für mich bereit.
Somit hoffe ich, mit Ihnen einen angenehmen und
erfolgreichen Sommer verbringen zu können und freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit!
Shinseido TokyoBerlinArtBox
Chiyomi
Nishioka Ausstellung: „Wunschtraum“ |
Die Künstlerin
Chiyomi Nishioka stammt aus Kyoto und stellt seit 2012 regelmäßig in
Deutschland aus. Diesmal möchten wir Ihnen zwei ihrer Techniken vorstellen, die
durch ihre Freundlichkeit und Frische zum Sommerbeginn passen.
Zum einen arbeitet
Nishioka mit Filz und kreiert Bilder, die vom Wunsch und dem Sehnen nach Nähe
unter den Menschen, als auch von der vertrauten Bindung innerhalb einer Familie
erzählen.
Des Weiteren
beherrscht sie die traditionell japanische Technik des Shibori (Schnürbatik).
Inspiriert von der frühsommerlichen Windbrise entstanden Kimono und
alltagsgebräuchliche Gegenstände wie Tischsets, Servietten und
Stoffbeutel.
“Mittagsschlaf”,
2012, 60x70cm, Filz |
Shibori
Tischsets, 2014, 32x43cm, 5 Sorten |
© Shinseido TokyoBerlinArtBox
Vernissage: Fr. 04.07.14, 18.00 Uhr (mit
japanischem Sake) - Eintritt frei Ausstellung: 04.07.
bis 26.07.14, Fr. 12-20Uhr, Sa. 12.00-18.00
Uhr und
nach Vereinbarung http://www.tokyoberlinartbox.com Ort: Galerie
Shinseido TokyoBerlinArtBox im Aufbauhaus (Stadtterasse 1.OG), Prinzenstr. 85
D, 10969 Berlin |
Kalligraphie-Kurse mit Juju Kurihara |
Sowohl für Anfänger,
als auch für Fortgeschrittene – jeder ist willkommen!
Zeit: immer Mittwochs, 18.30 Uhr - 20.30 Uhr |
Ausstellung und Asia-Fest
Malerei
von Sado Oishi |
Die Galerie Sheriban Türkmen
verfolgt seit über zehn Jahren das Konzept der Symbiose von
Goldschmiedewerkstatt und Kunstgalerie. Die Inhaberin bietet in ihren
Galerieräumen nach eigenen Entwürfen gefertigten Schmuck an und stellt in
6-wöchig wechselnden Ausstellungen Werke nationaler und internationaler zeitgenössischer
Künstler aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Bildhauerei und Keramik aus.
Noch bis zum 30. Juli 2014 ist hier die Malerei von Sada Oishi zu sehen. Die
heute 98 jährige Künstlerin lebt in Berlin und Tokio und beschäftigt sich seit
den 50-iger Jahren mit Kalligraphie und Malerei.
„Ihre Tuschfederzeichnung
zeigt schwarzgrau schattiert und mit einem winzigen Hauch Grün im
Blütenkelch eine geöffnete Blume, vermutlich eine Orchidee, auf dem Blatt in
einem zarten Goldrahmen gefasst. Für unsere westlichen Augen ein Bild der
alterslosen Kalligraphie, der uns oft fremd gewordenen Schönheit des Zeichens
und Zeichnens, sehr fein, fast ätherisch und doch so lebendig stark wie ihre
Schöpferin.“ (P. von Becker) |
|
Ort: Galerie
Sheriban Türkmen, Bleibtreustr. 1, 10623 Berlin-Charlottenburg Zeit: bis zum 30.
Juli 2014, immer Di.-Fr. 11.00-19.00 Uhr, Sa. 11.00-16.00 Uhr |
Feuer
und Wasser - Asia-Fest auf der Freundschaftsinsel Potsdam |
Die
Freundschaftsinsel in Potsdam lädt am 2. August ab 18 Uhr zu ihrem 7. Asia-Fest
"Feuer und Wasser" ein. In diesem Jahr ist es Japan gewidmet und wird
vom Verein der Freunde der Freundschaftsinsel zusammen mit der Deutsch-Japanischen
Gesellschaft und der japanischen Botschaft organisiert. Die Gäste erwarten
typisch japanische kulturelle und sportliche Aktivitäten wie Origami, Ikebana,
Modevorführungen, Tanz und Sportschauen. Junge Leute werden mit dem
Manga-Zeichnen bekannt gemacht und im Ausstellungspavillon ist eine
Bonsai-Ausstellung zu sehen. Es ist original-japanische Musik zu hören und es
tritt der Chor der DJG Berlin auf. Eine Märchenerzählerin wird den Kindern
japanische Märchen nahebringen. Natürlich ist auch für Essen und Trinken
gesorgt und es gibt eine Teezeremonie durch eine japanische Tee-Zeremonie-Meisterin.
Den Abschluss des Festes bildet gegen 23 Uhr eine Feuershow. Der Eintritt
kostet 10 Euro.
Termin: Samstag,
02. August 2014 Zeit: 18-23
Uhr Ort: Lange
Brücke, 14467 Potsdam (ca. 450 m vom S-Bhf. Potsdam Hbf.) Eintritt: 10,00 € |
Ikebana
|
8. Europäische Regional Konferenz Ikebana
International mit Ikebana- Ausstellung und Demonstrationen |
Unter diesem bunten Motto findet vom 20.-24. August
dieses Jahres die Ikebana International 8. Europäische Regionalkonferenz zum
ersten Mal in Deutschland und zwar in Potsdam statt. Veranstaltet wird dieses
besondere Großereignis für Ikebana – und natürlich auch Blumenfreunde
allgemein - vom IKEBANA INTERNATIONAL
BERLIN e.V. gemeinsam mit I.I. Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz – es ist eine europäische Konferenz!
Berlin und Potsdam haben sich allerdings als so
attraktiv erwiesen, dass nun 278 Ikebana International Mitglieder aus der
ganzen Welt an dieser Konferenz teilnehmen!
Mehr als hundert dieser internationalen
Ikebana-Experten gestalten eine Ikebana Ausstellung im
Konferenzhotel, dem SEMINARIS SeeHotel am Templiner See in 14471 Potsdam, An
der Pirschheide 40, die am Samstag, 23.08. 10.00-22.00 Uhr und Sonntag,
24.08. 10.00-17.30 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird zum
Eintritt von € 3,-.
Am Sonntag, 24.08., ab 11.00 Uhr bis 17.30 Uhr gibt es im SEMINARIS Hotel außerdem
Kurzvorführungen von je ca. 30 Minuten verschiedener Ikebanaschulen,
die kostenlos besucht werden können – Da muss Jeder Gewesen
sein! Für ein ganz besonderes Ikebana-Erlebnis am Samstag, 23.08., ab 15.00
Uhr im Hans Otto Theater Potsdam gibt es noch wenige
Restkarten: die Direktorin (Iemoto) der SOGETSU Schule Tokio, Akane Teshigahara,
zeigt eine Ikebanavorführung!
Wer an dieser außergewöhnlichen Präsentation
interessiert ist, kann sich anmelden unter IIERC2014.engineering@t-online.de und dort
Preise und alles, was geboten wird, erfahren.
Weitere Info: www.ikebana-international-2014.de
Schloss Mitsuko
Veranstaltungen
im Schloss Mitsuko – Sommer 2014 |
Steinsetzung – 05. Juli, 15.00 Uhr
Das heutige Schloss Mitsuko ist das frühere Gutshaus
der Familie Nahmmacher und Weise. Mit der Setzung eines Gedenksteins wird an
das frühere Wirken der Familie an diesem Ort erinnert.
Tanabata-Fest – 07. Juli, 14.00-21.00 Uhr
Der Überlieferung nach begegnen sich die beiden
Liebenden Wega und Altair an diesem Abend am Firmament, die sonst durch die
Milchstraße getrennt ist. Es wird ein Bambusbaum aufgestellt, an dessen Zweigen
Zettel mit Wünschen aufgehängt werden. Das romantische Sternenfest stiftet die
Hoffnung, dass sich diese erfüllen.
Hiroshima-Gedenktag – 06. August, 17.00 Uhr
Am 6. August 1945 warf ein US-Bomber eine Atombombe
über Hiroshima ab, infolge dessen zwischen 90 und 200 Tausend Menschen ihr
Leben verloren. Mit 108 Schlägen auf der buddhistischen Glocke wird bei einer
Andacht im Deutsch-Japanischen Hain der Opfer des Krieges Gedacht. Der Eintritt
ist frei, eine Spende wird erbeten.
Japanische Kampfkunst – 30. August, 15.00 Uhr
Die Tokugawa-Gruppe der Abteilung Kampfkünste des PSV
Cottbus ‘90 e.V. lässt im Deutsch-Japanischen Hain die Schwerter zischen. Eindrucksvolle
Kampfübungen der Kampfdisziplinen Iaidō und Kendō zeigen, wie die
Samurai den Weg des Schwertziehens praktizieren. Es werden japanischer Tee und
hausgebackener Kuchen angeboten.
Eintritt 3,-€
Ort: Schloss
Mitsuko, Kastanienallee 21, 17168 Berlin An der B108 Teterow –
Rostock, Abzweig Todendorf Webseite: www.schloss-mitsuko.de |
Judo-
Veranstaltung: Kata-Lehrgang mit Shiro Yamamoto, 9. Dan - Veranstalter:
Judo-Verband Berlin e. V. - 27.-29.8.2014 |
|
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|
Dozenten:
|
Shiro
Yamamoto, 9. Dan, ehemaliger Judo-Trainer der Tokioter Polizei und
langjähriger Kata-Lehrer des Kodokan. |
Lehrgangsleitung
und
Organisation: |
Astrid
Machulik, 5. Dan, Prüfungsreferentin JVB e.V. |
Datum/Zeitplan:
|
27.
August 2014, 17:00 - 18:30 Uhr „Kime no kata“ Teil 1 27.
August 2014, 19:00 - 21:00 Uhr „Kime no kata“ Teil 2 28.
August 2014, 17:00 - 18:30 Uhr „Kime no kata“ Teil 3 28.
August 2014, 19:00 - 21:00 Uhr „Kodokan Goshinjutsu“ Teil 1 29.
August 2014, 17:00 - 18:30 Uhr „Kodokan Goshinjutsu“ Teil 2 29.
August 2014, 19:00 - 21:00 Uhr „Kodokan Goshinjutsu“ Teil 3 |
Ort: |
LLZ des
JVB e.V. im Sportforum Hohenschönhausen, Weißenseer Weg 51-54, 13053 Berlin |
Thema/Inhalt:
|
Schwerpunkte
sind das Vermitteln und Üben der Kata in der Kodokan-Version sowie
Erklärungen zu den Hintergründen der Kata. |
Teilnehmer/innen:
|
Alle
Judoka des JVB e.V. und angeschlossene Vereine des DJB/EJU/IJF |
Meldungen:
|
Per
e-mail bis 22. August 2014 an: Astrid
Machulik, Prüfungsreferentin des JVB e.V.
(astrid.machulik@judo-verband-berlin.de). Die
Meldung muss folgende Angaben enthalten: Name,
Vorname, Geburtsdatum, Verein, Graduierung, Prüferlizenznummer, Name der gewählten
Kata. Wenn möglich bitte als Excel-Datei (.xls) senden. |
Teilnahmegebühr:
|
Für die
Teilnahme an beiden Kata beträgt die Gebühr 55,00 €. Für die
Teilnahme an einer Kata beträgt die Gebühr 30,00 €. Die
Teilnehmergebühr ist bis zum 22. August 2014 auf das Konto des JVB e.V., mit dem
Verwendungszweck: Kata Yamamoto; Name der zu besuchenden Kata; Name und
Vorname des Teilnehmers, zu überweisen. |
Bemerkungen:
|
Ausschließlich weiße Judogi sind gestattet. Für
Danträger gilt das Tragen des schwarzen Gürtels. Als Waffen sind nur
Attrappen zugelassen. Eine vollständige Kata (Teil 1 bis Teil 3) wird mit
jeweils 5 UE für die Verlängerung der Prüferlizenz anerkannt. Bei
vollständiger Teilnahme an beiden Kata werden 15 UE für die Verlängerung der
Trainer C-Lizenz anerkannt. |
Weitere
Informationen: |
Astrid
Machulik astrid.machulik@judo-verband-berlin.de
|
Wir danken
folgenden Sponsoren und Einzelpersonen für die Bereitstellung von Gewinnen für
unsere Tombola sowie für weitere Spenden zum Sommerfest 2014:
be.bra Verlag Chasen Bettina
Wohlleben |
Derag Livinghotel |
Deutsche Bank |
Euro Arts Music |
Grün Berlin GmbH
|
Hotel Grand Hyatt
Berlin |
Hotel Holiday Inn |
Hotel InterContinental Berlin
|
IUDICIUM Verlag |
Japan-Salon Jana
Kirchberger |
Reederei Riedel |
Renaissance -
Theater Berlin |
Restaurant DAITOKAI |
Restaurant Ishin |
Windrose Finest Travel GmbH |
S&G Optik Rita
Sowitzkat |
|
Dagmar Ahrens |
Kurt und Gisela
Görger Linde
Kirchgatterer |
Christel Mohr |
Ursula Matthaeus |
Ruthild Maraun |
Marianne und Peter Pucks |
Kurt Niedtner Viola Nihle Ilka Schaale |
Noriko Jentschke |
Prof. Dr. Claus
Schnarrenberger |
Katrin-Susanne
Schmidt |
Mitarbeiter der
Botschaft von Japan |
28.
Sommerfest
der Deutsch‑Japanischen
Gesellschaft Berlin am 14. Juni 2014
In diesem Jahr überraschte uns pünktlich zu Beginn des
Festes um 15 Uhr zwar ein heftiger Regenschauer, aber im Laufe des Nachmittags
hatte der Wettergott doch ein Nachsehen mit uns und wir konnten alle
Sportdemonstrationen wie geplant im Garten durchführen. Die Kinder der
japanischen Schule führten ihre bunten Yukata vor. (siehe Fotos). Zuerst einmal
Dank allen Sportgruppen und Künstlern, die am Programm mitgewirkt haben, die
Nennung aller Namen ist hier leider nicht möglich.
Unser Dank gilt auch allen Sponsoren, hier besonders
Frau Jana Kirchberger, die durch viele antike Puppen unseren Basar bereicherte
sowie Frau Stark und Frau Auth für die Organisation der Tombola, Herrn Bommer
für seine Arbeit am Büchertisch, Frau Dr. Mizonobe, Mayumi und Yuki für den
Verkauf der gespendeten Dinge.
Ein besonderes Dankeschön aber besonders allen, die
sich um die Zubereitung von Sushi bemüht haben, allen voran Frau Nawrocki, Frau
Kato-Nolden, Frau Yamaguchi, Frau Weingärtner und Herrn Niedtner. Noch drei
Wochen vor dem Sommerfest war nicht klar, ob es in diesem Jahr Sushi geben
würde, aber dank der Initiative von Frau Nawrocki ist das am Ende dann doch
noch geglückt! Dank auch denen, die Kuchen mitbrachten und ihn verkauften!
Es gibt auch eine lustige Begebenheit zu berichten:
Zwei Damen des japanischen Geschäftes ENISHI hatten extra eine Kleintransporter
gemietet, um die Waren aus dem Laden im Prenzlauer Berg an die Krumme Lanke zu
bringen. Allerdings tauchten sie zu der vereinbarten Zeit nicht auf und ich
erhielt gegen 14.30 Uhr einen telefonischen Hilferuf: Durch einen längeren Stau
war kurz nach der Autobahnabfahrt der Sprit ausgegangen! Spontan erklärten sich
unser Mitglied Herr Claus Schnarrenberger (der eigentlich nur kurz im Clubhaus
vorbeischauen wollte) und unser Praktikant Matthias Koch bereit, den Gestrandeten
zur Hilfe zu eilen und sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Auch den
beiden sei herzlich dafür gedankt!
Hoffen wir schon heute auf ein schönes Sommerfest
2015!
(Katrin-Suanne Schmidt)
An dieser Stelle
wollen wir in unregelmäßigen Abständen Interviews mit unseren älteren
Mitgliedern veröffentlichen unter dem Motto: „Mitglieder interviewen ältere
Mitglieder.“ Heute: Interviewtes Mitglied: Herr Helmut
Reichow Interview von: Herrn
Bernhard F. Müller |
|
An dieser Stelle möchten wir ein weiteres Mitglied unserer Gesellschaft
vorstellen. Herr Helmut Reichow wird
in diesem Sommer 83 Jahre alt und lebt allein am Kurfürstendamm in Wilmersdorf.
Die Wohnung, in die Herr Reichow wenige Wochen vor dem Mauerbau 1961
eingezo-gen ist und in der er seit nunmehr 53 Jahren lebt, liegt in einem Haus,
in dem auch der österreichi-sche Komponist und Sänger Walter Jurmann einige
Jahre gelebt hat. Walter Jurmann ist u.a. durch das Lied „Veronika, der Lenz
ist da, die Mädchen singen tra-la-la“ berühmt geworden. Aber nicht nur ein
Schlagerkomponist, auch der Schauspieler Heinz Rühmann hatte 1929 dieses Haus,
das einerseits am Kurfürstendamm und andererseits doch weit zurückgesetzt in
einer Oase der Ruhe liegt, für kurze Zeit als sein Domizil gewählt. Es ist also
nicht nur eine allererste, sondern auch eine historische Adresse, die sich mein
Gegenüber direkt an der Schaubühne in bester Gesellschaft für seinen
Lebensmittelpunkt ausgesucht hat. Der Wert einer zentral gelegenen Wohnung
zeigt sich bekanntlich oft erst im Alter. So ist Herr Reichow heute froh, mit
wenigen Schritten, die ihm zugegebenermaßen schwer fallen, sich inmitten des
pulsierenden Lebens der City-West wiederzufinden.
Überhaupt ist Helmut Reichow ein Berliner durch und
durch. In Charlottenburg geboren, besuchte er in Schöneberg das
Prinz-Heinrich-Gymnasium. Am 1. September 1943 wurde die Schule kriegsbedingt
geschlossen und die Schüler nach Litzmannstadt (Lodz) evakuiert. Die Eltern von
Helmut Reichow, Gastronomen, widersprachen jedoch diesem Vorhaben für ihren
Sohn und gingen mit ihm nach Fürstenwalde, wo die Familie das Kriegsende
erlebte.
Nach dem Krieg war Helmut Reichow einer der wenigen
jungen und gesunden Männer, die mithalfen, zunächst einmal Berlin von Trümmern
zu befreien. Hätte das Grundstücksamt Tiergarten 1957 nicht die endgültige
öffentliche Abräumung der Gebäudereste der Kroll-Oper angeordnet, könnte sich
Herr Reichow mit seinen Aufräumarbeiten heute als einer der Retter dieser
traditionsreichen Berliner Institution rühmen. Indes, anstelle seine
Arbeitsleistung weiter ohne Ruhm in den
Dienst der Öffentlichkeit zu stellen, begann Helmut
Reichow in der Folgezeit eine Lehre als Herrenmaßschneider in Schöneberg, die
er 1949 erfolgreich abschloss.
Die Zeiten änderten sich noch einmal. Nach der
Währungsreform hatten die Berliner andere Sorgen, als sich Maßanzüge und
Maßhemden anfertigen zu lassen. Jedenfalls entwickelte sich in dem Berlin der
ersten Nachkriegsjahre keine massenhafte Nachfrage nach Maßbekleidung, so dass
Helmut Reichow keine Anstellung in seinem Lehrberuf finden konnte. Er besuchte
in Schöneberg eine Zuschneideschule und begann, Anzüge für die Konfektion zu
entwerfen und zu produzieren. Zunächst unter seinen Händen, später unter seiner
Verantwortung entstanden bezahlbare Anzüge für den Herren und schicke Mäntel
für die Dame, die einem breiten Publikumsgeschmack entsprachen und den
notwendigen wirtschaftlichen Erfolg mit sich brachten. Rund 20 Jahre verbrachte
Helmut Reichow in diesem Metier und sorgte für das gepflegte Erscheinungsbild
jener Jahre, wo die Herren selbst in Fußballstadien, an Würstchenbuden, auf
Demonstrationen und in Hörsälen noch Anzug und Krawatte trugen.
1971 wechselte Herr Reichow das Fach, blieb aber der
Mode treu. Er begann als Expedient in der Berliner Schuhbranche und beendete
eine beachtliche Laufbahn 1991 als Geschäftsführer des Schweizer
Schuhherstellers Bally. Das Unternehmen hatte in Berlin in 1a-Lagen
Ladengeschäfte am Kurfürstendamm, in der Steglitzer Schlossstraße sowie an der
Tauentzienstraße. Das Deutschlandgeschäft der Bally GmbH wurde von Frankfurt/M.
und München aus geführt, so dass Herr Reichow durchaus die berufliche
Möglichkeit gehabt hatte, Berlin zu verlassen. Er blieb. Er wurde ein
Schuhexperte, dessen Beratungen und Empfehlungen nicht nur von Berlinern,
sondern zunehmend von einer nationalen und internationalen Kundschaft
nachgefragt wurden. Dank hervorragender Materialien konkurrierte man mit
Budapester Schuhen auf qualitativ und preislich vergleichbarem Niveau, und man
behauptete sich. Heute ist Bally als internationale Luxusmarke am Markt
platziert, einen nicht geringen Anteil an dieser Prosperität darf sich Herr
Reichow mit seinen ehemaligen Berliner ‚Flagstores‘ zugutehalten.
(HR: Helmut Reichow, BM: Bernhard Müller)
BM: Lieber
Herr Reichow, wie geht es Ihnen?
HR: Im Großen und Ganzen geht es mir gesundheitlich gut,
sieht man einmal davon ab, dass ich nur noch mit dem Stock kurze Strecken gehen
kann. Auch die jetzt kommenden warmen Tage machen mir etwas zu schaffen und
strapazieren meinen Kreislauf. Aber ich will mich nicht beklagen. Ich führe
mein Leben weitgehend eigenständig, das Haus hat einen Aufzug, so dass ich mich
durchaus auf eine Tasse Kaffee auf den Kurfürstendamm begeben kann und dies
auch ab und an gerne tue.
BM: Sie haben mich mit den Schuhen herein gebeten. Was
sagen Sie zu meinen Lloyd-Schuhen, die ich heute trage und die ich für viel
Geld in Verona in der Via Mazzini erstanden habe?
HR: Da haben Sie sich in Italien einen guten deutschen
Schuh gekauft, mit anderen Worten, da haben Sie Eulen aus Athen wieder nach
Hause getragen. Ich würde mir in Italien immer einen italienischen Schuh, etwa
von Cavalli oder Gravati, kaufen. Andererseits ist auch heute noch mein
Schuhschrank gut gefüllt mit genähten Bally-Schuhen, die ich auch privat stets
geschätzt und getragen habe. Ein Markenschuh von Bally, oder genauer gesagt ein
Stiefel, mit dem 1953 Edmund Hillary die Erstbesteigung des Mount Everest
gelang, kann so schlecht nicht (gewesen) sein.
BM: Japan ist bekannt für seine Empfänglichkeit
westlicher Moden und Marken. Hatten Sie mit dem Schuh- und
Accessoires-Hersteller Bally auch in Japan beruflichen Kontakt?
HR: Nach meinem letzten Wissensstand gibt es in Japan
acht Bally-Geschäfte, von denen ich privat auch eines in Tokyo aufgesucht
hatte. Es gelang mir jedoch sprachlich nicht, den japanischen „Kollegen“ zu
vermitteln, dass ich ebenfalls ein Bally-Mitarbeiter bin. Wahrscheinlich
konnten sich die japanischen Schuhverkäuferinnen einfach nicht vorstellen,
dass ein ausländischer „Familienangehöriger“ unangemeldet nur „guten Tag“
sagen möchte. Ich wusste es natürlich, solche Überraschungen sind nicht gerade
typisch japanisch, ganz im Gegenteil, ich hatte wohl etwas zu viel Spontanität
an den Tag gelegt, bin aber über diese Erfahrung trotzdem nicht traurig gewesen
und konnte schmunzeln.
BM: Das heißt aber auch, dass Sie öfter in Japan waren
und Land und Leute recht gut kennenlernten?
HR: Unmittelbar nach meinem Eintritt 1963 in die DJG lernte
ich Herrn Horiguchi vom Konsulat in Berlin kennen. Die Beziehung zu Herrn
Horiguchi und seiner Familie entwickelte sich zunehmend zu einer Freundschaft,
so dass mich die Familie 1966 zu sich nach Yokohama einlud. Es wurde eine
wahrlich abenteuerliche Reise nach Japan. Zunächst ging es mit der Bahn von
Berlin nach Moskau, von dort mit dem Flugzeug nach Chabarowsk, von dort wieder
mit der Bahn in die Hafenstadt Nachodka und schließlich mit dem Schiff nach
Yokohama. So kam ich zwar zielgenau in Japan an, aber die Reise dauerte auch
rund eine Woche. Ich war dann 1977 und 1995 noch einmal im Hause Horiguchi in
Yokohama, wobei ich 1995 nur noch die Witwe besuchen konnte, Herr Horiguchi war
1985 früh verstorben. Frau Horiguchi brachte mich zum Grab ihres Mannes im
Bezirk Totsuka, es war letztlich ein trauriger Abschied von beiden, denn mir
war bewusst, eine solche Freundschaft zu Japanern würde sich wohl kein zweites
Mal mehr im Leben ergeben.
BM: Was hatte Sie bewogen 1963 in die DJG einzutreten?
HR: Zunächst lediglich das ganz allgemeine Interesse an
Asien, an China und Japan im Besonderen. Ich hatte mich bereits als Schüler für
diese beiden Länder interessiert und die DJG bot die damals seltene
Gelegenheit, in authentischer Weise über Japan verlässliche Informationen zu
erhalten. Im Laufe der Zeit fand ich besonderen Gefallen an den zahlreichen und
mitunter lehrreichen Ausflügen, die Herr Dr. Wattenberg organisierte. Kloster
Chorin, Bad Saarow und Werder an der Havel (mit dem Schiff) sind mir heute noch
in bester Erinnerung. Natürlich habe ich mich vergangenes Jahr auch sehr über
die Ehrung gefreut, die ich anlässlich meiner 50-jährigen Mitgliedschaft im
Rahmen der Mitgliederversammlung 2013 erfahren habe. Heute habe ich vor allem
noch Kontakt zu unserem ehemaligen Schatzmeister Erwin Grunwaldt.
BM: Neben der Urkunde über Ihre 50-jährige
DJG-Mitgliedschaft sehe ich eine ganze Reihe von Bildern, Rollbilder, eine
Noh-Maske und vieles andere mehr in Ihrem Wohnzimmer. Haben Sie die Kunstwerke
alle in Japan erworben?
HR: Ja, ich bin jedes Mal
von Yokohama nach Tokyo gefahren und habe in Kanda in
Antiquitätengeschäften herum gestöbert. Auch in Kamakura und Kyoto haben es mir
immer wieder die Geschäfte für Kunstdrucke und alte Meister angetan. Beim Kauf
habe ich mich dann mehr von meinem Instinkt und weniger von einem großen
Kunstsachverstand leiten lassen, aber Freunde haben mir schon oft Recht
gegeben, dass die Bilder hier im Rahmen wirken und keine Fehlinvestition
darstellen.
BM: Reisen scheint überhaupt Ihre große Leidenschaft
gewesen zu sein?
HR: Ich habe ausgedehnte USA-Reisen unternommen, war in
der Karibik und auf Ibiza gewesen, aber mein bevorzugtes Reiseziel seit den
1970er Jahren war immer wieder Lagos an der portugiesischen Algarveküste gewesen.
Diese Hafenstadt mit ihrem historischen Zentrum, der Festungsanlage und
Promenade hatte mich in ihren Bann gezogen, besonders in den Herbstmonaten. Die
Wintermonate hingegen waren mir in Lagos zu kalt und zu feucht, das konnte ich
auch in Berlin haben.
BM: In dem legendären Fragebogen des FAZ-Magazins lautete
die Schlussfrage stets: „Was ist Ihr Motto?“
HR: Ich bin auch ohne Motto ganz gut durch das Leben
gekommen.
BM: Vielen
Dank für das Gespräch, Herr Reichow!
An dieser Stelle veröffentlichen wir ausgewählte Berichte
aus den Politikbereichen „Arbeit“ und „Gesundheit“ der Deutschen Botschaft in
Tokio. Der Verfasserin, Frau Monika M. Sommer, von der Deutschen Botschaft in
Tokio, danken wir für ihre Unterstützung.
Arbeitslosigkeit
im März 2014 und Rückblick auf 2013
Die
Arbeitslosenquote im März lag unverändert bei 3,6%: bei Frauen 3,4% (plus 0,1
Punkt) und bei Männern 3,7% (unverändert). Rund 2,36 Mio. Menschen (plus
30.000) hatten keine Beschäftigung. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm um 140.000
auf 63,46 Mio. zu. Auf 100 Jobsuchende kamen 107 Stellenangebote (plus zwei
Punkte). Dieser Wert erreichte den höchsten Stand seit Juni 2007. Die
Jahresarbeitslosenquote 2013 lag bei 3,9% (minus 0,4 Punkte) und verbesserte
sich damit im vierten Jahr in Folge.
Lohnpolitik in
Großunternehmen: Löhne steigen zögerlich
Bei 60 % der
führenden Unternehmen Japans wurden in den diesjährigen Tarifverhandlungen
effektive Lohnerhöhungen erzielt, so das Ergebnis einer Befragung durch
Mainichi Shinbun. 45,8% beabsichtigen darüber hinaus eine Erhöhung der
Bonuszahlungen. Aber 33,3% der befragten Unternehmen standen weiteren
Lohnerhöhungen im kommenden Jahr skeptisch gegenüber, sollten sich die
Geschäftsergebnisse nicht nachhaltig verbessern. Auch die Stundenlöhne für
nicht-regulär Beschäftigte stiegen in 32,5% der befragten Unternehmen.
Gleichzeitig äußerten 20% der Befragten Kritik an den öffentlichen
Aufforderungen MP Abes zur Lohnerhöhungen, die sie als Eingriff in die Tarifautonomie
betrachteten.
50% der Japaner
wollen über 65 Jahre hinaus arbeiten
Nach dem
Ergebnis einer Umfrage der Regierung bei Bürgern und Bürgerinnen im Alter von
35 bis 64 Jahren wollen 50,4% der Befragten über 65 Jahre hinaus weiter
arbeiten. 20,9% der Befragten sind bereit, bis 70 Jahre einer Beschäftigung
nachzugehen. Die beliebteste Beschäftigungsform ist dabei mit 53,9% die
Teilzeitbeschäftigung. Als Grund für ein längeres Berufs-leben geben bei
Mehrfachnennung 76,7% die Sicherung der Unterhaltskosten an. Nur 23,3% der
Befragten hätten sich nach eigenen Angaben finanziell hinreichend abgesichert.
Beiträge zur
Pflegeversicherung steigen
Beitrage zur
gesetzlichen Pflegeversicherung werden 2014 für Versicherte im Alter von 40 bis
64 Jahren um 307 Yen auf 5.273 Yen (knapp 38 Euro) im Monat angehoben. In die
Versicherung zahlen 42,64 Mio. Versicherte dieser Altersgruppe ein, insgesamt
2,7 Billionen Yen ein. 29% der Leistungskosten abzüglich der Selbstbeteiligung
der Pflegebedürftigen werden durch diese Beiträge finanziert.
Lebenserwartung:
Japanerinnen auf Spitzenposition --
Mit 87 Jahren
durchschnittlicher Lebenserwartung rangierten 2012 die Japanerinnen wiederum an
erster Stelle im internationalen Vergleich der WHO (194 Länder). Ihre
männlichen Mitbürger nahmen mit einem durchschnittlichen Lebensalter von 80
Jahren nur den 8. Platz unter den Männern weltweit ein. Die durchschnittliche
Lebenserwartung der WHO-Erhebung lag bei 72,7 Jahre (Frauen) und 68,1 Jahre
(Männer).
Kinderzahl sinkt
weiter
Nach Angaben des
Innenministeriums lag Japans Kinderzahl zum 01.04.2014 bei 16,33 Mio. (minus
160.000) und nahm damit im 33. Jahr in Folge ab. Ihr Anteil an der
Gesamtbevölkerung erreichte mit 12,8% den tiefsten Stand unter 30 Ländern mit
über 40 Mio. Einwohnern (Deutschland: 13,2%). Okinawa hatte unter den
japanischen Präfekturen mit 17,6% den höchsten Kinderanteil. Dagegen belegte
Tokyo mit 11,3% den vorletzten Platz.
Mi |
02.07. |
18.30 |
Rakugo Veranstaltung Künstler: Ryuraku aus Tokio |
Botschaft |
Di |
08.07. |
18.00 |
Vortragsveranstaltung der DJG in Kooperation mit der FU
Berlin / Japanologie zum Thema: „Die Lokalisierung japanischer Videospiele am
Beispiel von Bionic Commando Rearmed“ Referent: Florian Seidel |
FU |
Mo |
14.07. |
18.30 |
Vortrag Frank Käser: „Das große Kantō-Erdbeben von
1923 aus deutscher Perspektive. Geschichte und Erinnerung.“ |
Rotes Rathaus |
Di |
15.07. |
17.00 |
Vortrag und Verkostung „Japanischer Tee“ mit Misako
Lelong-Nohsoh, Mitglied der "Nihoncha Instructor Association” |
Büro |
Di |
29.07. |
18.30 |
Vortrag „Transmediale Spurensuche - Berlin in Japan –
Tokio in Deutschland“ |
Rotes Rathaus |
Fr |
08.08. |
18.30 |
Jugendklavierkonzert mit Midori Itsuda und Rie Ito |
Botschaft |
|
22.08.-05.09. |
|
Bando-Ausstellung mit Vortragsreihe |
JDZB |
|
23.08.-24.08. |
|
Ikebana Ausstellung „Farbe ist Leben- Leben ist Farbe“ |
Seminaris See-Hotel Potsdam |
Fr. |
22.08. |
18.30 |
Eröffnung der Bando -Ausstellung
mit Vortrag von Dr. Gerhard Krebs: „Japan und der Erste Weltkrieg“ |
JDZB |
Di. |
26.08. |
18.30 |
Dokumentarfilm von Brigitte
Krause: Feinde – Brüder Kriegsgefangene in Japan Podiumsdiskussion mit der
Regisseurin |
JDZB |
Di. |
02.09. |
18.30 |
Vortrag Prof. Naraoka Sôichi Schicksal japanischer
Internierter im 1. Weltkrieg in Deutschland |
JDZB |
Fr. |
05.09. |
18.30 |
Ode an die Freude Film von Masanobu Deme über das
Kriegsgefangenenlager Bando |
noch nicht bekannt |
So |
28.09. |
18.30 |
Beginn des neuen Tanzkurses |
Nachbarschafts-haus Lietzensee |
Mi |
01.10. |
18.30 |
Vortrag „Japanisches und Deutsches Bildungssystem – ein
Systemvergleich vom Ende des 20. zum Beginn des 21. Jh.s am Beispiel Berlins
und Tokios“ von Dr. Dr. h.c. Günther Haasch, Ehrenpräsident der DJG |
Rotes Rathaus |
Di |
21.10. |
18.30 |
Vortrag „Vergleich von Kunstmuseen in Berlin und Tokio“
von Dr. Alexander Hofmann, Japan-Kurator im Museum für Asiatische Kunst |
Rotes Rathaus |
Kamen da Falter,
flattern über die Wiese,
trunken vom Nektar.
Haiku von Renate Huldschinky