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Die „Junge Gruppe“ beim Projekttag „Japan-Heimat des Manga“ an der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule am 05.10.2018

Schon einmal besuchten wir im Frühjahr 2018 den Profilkurs „Manga“ der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule. Schüler*innen der Schule hatten sich mit der spannenden Geschichte „Monsterblut“ am 7. Manga-Wettbewerb der DJG beteiligt.

Bei unserem ersten Besuch der Inklusionsschule trafen wir auf viel Engagement der Kursleiterin Frau Bärmann, die mit Leidenschaft den Schüler*innen einmal wöchentlich das Thema Manga und Anime vermittelt (wir berichteten darüber im Kawaraban Juli/August 2018). Schnell war damals klar, dass wir gemeinsam ein Projekt veranstalten wollten.

Dieses wurde am 05.10.2018 nun Wirklichkeit. Unter dem Motto „Japan-Heimatland des Manga“ vermittelte ich gemeinsam mit Mitgliedern der „Jungen Gruppe“ der DJG und Frau Bärmann nicht nur das Thema Manga und Anime, sondern auch Elemente der japanischen Kultur.
Es war eine Premiere im besonderen Sinne: Die „Junge Gruppe“, welche aus jungen Leuten (Schülern, Studenten, Berufstätigen) besteht, gründete sich im Sommer 2018, um unseren Mitgliedern auf der Homepage und im Kawaraban das „Junge Japan“ in Form von Berichten über die Kultur Japans aus jugendlicher Sicht näher zu bringen. Doch nicht nur das. Wir möchten als Teil der DJG durch Projekte an Schulen bestimmte Aspekte der Kultur Japans vermitteln.Während ich einem Teil der Gruppe von Schüler*innen zwischen 12 und 16 Jahren die Grundlagen des Manga-Zeichnens erklärte, weihten die Studenten des Fachs Japanologie der FU und Mitglieder der „Jungen Gruppe“ Herr Christoph Obst und Herr Klaus Wilhelm Nettmann die Schüler*innen in die Geheimnisse der japanischen Schrift ein.
Als wir um 8.00 Uhr unser Projekt starteten, war alles von Frau Bärmann bestens vorbereitet. Uns standen zwei Klassenräume zur Verfügung, jeweils mit Smartboards versehen. Insgesamt 28 Schüler*innen samt Betreuerinnen warteten bereits gespannt.

Zunächst stellten wir unsere Gesellschaft vor und erzählten von unserem Bestreben, die Kultur Japans vor allem jüngeren Menschen näher zu bringen.
Mit von uns entwickelten Arbeitsvorlagen konnte nun die eine Gruppe nach Herzenslust ein Gesicht im Manga-Stil zeichnen, während die zweite Gruppe parallel lernte, wie man den eigenen Vornamen japanisch schreibt.

Um 10.30 Uhr erfolgte dann der Wechsel der Gruppen. Um ca. 13.00 Uhr kamen beide Gruppen wieder zusammen, um gemeinsam den Film „A Silent Voice“ zu sehen. Wir trafen mit dem von uns ausgesuchten Film offensichtlich genau den Nerv der Schüler*innen.
Das Thema Mobbing und Inklusion, welches in diesem Anime auf meisterhafte Art sensibel thematisiert wurde, fesselte die meisten der anwesenden Schüler*innen. Auch für Mittagessen auf japanische Art wurde gesorgt. Frau Bärmann organisierte Onigiri für alle, sodass um 15.00 Uhr der Projekttag mit vielen Eindrücken für uns endete.

Für uns Studenten war der Tag besonders interessant. Nicht nur daher, weil unsere eigene Schulzeit noch nicht so weit zurückliegt und wir uns an vieles daraus erinnerten, sondern auch die Erfahrung, Schülern*innen einen Einstieg in die japanische Sprache zu bieten. Dadurch wurde es ein besonderer Tag.
Vor allem durch die Begeisterung der Schüler*innen machte das Unterrichten sehr viel Spaß. Durch ihre Fragen und unterschiedlichen Haltungen wurden auch wir immer wieder herausgefordert und gewannen neue Perspektiven. Daher wurde auch nach dem Gruppenwechsel der Unterricht für uns nicht langweilig, obwohl wir ja für beide denselben Unterricht vorbereitet hatten.
Die Inklusionsschüler*innen arbeiteten sehr motiviert mit und auch die Betreuerinnen zeigten eine Begeisterung für Japan und die japanische Sprache, die wir so nicht erwartet hatten.
Auch die Zusammenarbeit mit Frau Bärmann sollte an dieser Stelle noch einmal lobend erwähnt werden. Die von uns ausgesuchten Unterlagen waren schon in entsprechenden Mappen an die Schüler*innen verteilt worden. In den Klassenräumen hatten wir alles, was wir für unseren Unterricht brauchten.
Nachdem sich herausstellte, dass es nicht so einfach ist, mit einem gewöhnlichen Stift Kanji zu schreiben, ging Frau Bärmann kurzerhand los und besorgte für jeden Schüler einen Kalligraphie-Stift. Dieses Engagement beeindruckte uns sehr und der Unterricht hätte ansonsten weniger gut funktioniert.

Am Ende des Tages waren wir uns einig, dass dieser Tag eine sehr wertvolle Erfahrung war und wir gerne bereit sind, in ähnlicher Form noch einmal unsere Kenntnisse zu vermitteln.

Kirsten Hoheisel, Christoph Obst, Klaus Wilhelm Nettmann