Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin
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Kawaraban - Juli / August 2006

 

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Editorial

Sehr geehrte Mitglieder und Freunde der DJG Berlin,

Anfang Juni feierten wir unser 20. Sommerfest, bei dem wir wieder über 400 Mitglieder und Gäste begrüßen durften. Über den Besuch von S.E. Herrn Botschafter Toshiyuki Takano und seiner Gemahlin haben wir uns besonders gefreut. Erstmals seit mehreren Jahren spielte das Wetter so richtig mit. All die vielen Darbietungen konnten deshalb problemlos über die Bühne gehen und die Terrasse leerte sich erst nach 20 Uhr. Allen Helferinnen und Helfern sowie Spendern von Tombolagewinnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Die Sommerzeit gestalten wir in diesem Jahr besonders "ausstellungslastig" mit Führungen durch die beiden großartigen und interessanten Ausstellungen (Ägyptens versunkene Schätze und Berlin-Tokyo/Tokyo Berlin). Besonders hinweisen möchte ich auf den geplanten Ausflug ins Oderbruch und an das Grab des japanischen Arztes Dr. Koenuma in Wriezen. Viele von Ihnen erinnern sich in diesem Zusammenhang vielleicht noch an den spannenden Vortrag von Herrn Prof. Kawanishi im letzten Herbst.

Außerdem erfolgt bei diesem Ausflug ein Besuch im Atelier des japanischen Künstlerehepaares Tatsuhiko und Yoshiko Yokoo in Metzdorf.

Am 7. September beginnen wieder unsere beliebten Sprachkurse. Vielleicht denken Sie einmal über einen Grundkurs oder die Auffrischung Ihrer Japanisch-Kenntnisse nach.

Ich wünsche Ihnen allen eine sonnenreiche Sommerzeit, schöne Urlaubstage und gute Erholung.

Herzlich

Ihr Kurt Görger

Einladung zum Stammtisch der DJG Berlin

Bei unserem nächsten Stammtisch im "Takara" begrüßen wir als Gast Herrn Sebastian Schiller, Schering AG, der über "Leben und Arbeiten in Kobe" sprechen wird. Bitte beachten Sie die beschränkte Platzkapazität, weshalb wir um rechtzeitige Anmeldung bitten.

Termin: Donnerstag, den 13. Juli 2006 um 19:00 Uhr

Ort: Restaurant "Takara", Marburger Str. 2, 10785 Berlin (gegenüber Europa-Center) t

Yoshiko Yokoo - Besuch ihrer Ausstellung in Berlin

"Auf den ersten, vielleicht flüchtigen Blick, scheinen die Bilder von Yoshiko Yokoo einfach zu sein, wenn auch wunderschön. Der Betrachter denkt an die amerikanische Farbfeldmalerei von Mark Rothko oder Robert Ryman zum Beispiel, oder an deutsche Vertreter wie Edgar Hofschen und Ulrich Erben. Und eine optische Ähnlichkeit ist gewiß vorhanden, wir würden sie sonst nicht sehen. Aber die ursächlichen Gründe sind doch ganz anderer Art: Yoshiko Yokoo geht es nicht um koloristische Experimente. Man könnte auch an ein zugrunde liegendes konstruktives Konzept denken, dem zufolge Yokoo-san die Bildfläche in farbige Linien und Bänder und verschieden breite Streifen und Zonen aufteilt....Die Malerin verwirklicht in ihren Bildern eine tiefsinnige Idee. Ihre asketischen Bilder verzichten auf jeden äußeren Effekt. Sie sind pure Essenz! Deswegen wirken sie so heiter und froh. Ihre Farbflächen bergen die unergründliche Weisheit des Tao...." (R. Kulschewski)

Yoshiko Yokoo schult sich seit 1978 in der meditativen Form des Zen-Buddhismus beim Abt Rôshi Yamada Kôun im San'un Zendô in Kamakura und schöpft daraus die Kraft und Kreativität zur Gestaltung dieser asketischen und doch so wirkungsvollen Kunstwerke. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem bekannten Maler und Bildhauer Tatsuhiko Yokoo einen Teil des Jahres in Japan und einen Teil des Jahres in einem kleinen Dorf an der Oder. Wenn Sie sich entscheiden, an unserem Ausflug am 26.8. teilzunehmen, können Sie die beiden Künstler in ihrem Atelier besuchen und Ihnen bei der Arbeit zuschauen. Vom 13. Juli bis zum 6. August stellt Frau Yokoo ihre Bilder in der kleinen Orangerie am Schloß Charlottenburg aus. Für uns führt die Künstlerin (in japanischer Sprache mit Übersetzung) am Dienstag, dem 25.7. um 17.30 Uhr durch die Ausstellung, Sie sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.

Zeit: Dienstag, den 25. Juli 2006, 17.30 Uhr

Ort: Kleine Orangerie am Schloß Charlottenburg, Spandauer Damm

Anmeldung: bis zum 25.7. um 14 Uhr Eintritt: frei Öffnungzeiten der

Ausstellung: 13.7. - 6.8.06, Di-Fr 14 -18 Uhr, Sa + So 12-18 Uhr Vernissage: Donnerstag, den 13.7. um 19 Uhr

 

Ausstellung "Berlin-Tokyo" in der Neuen Nationalgalerie

Die erste offizielle Begegnung zwischen Berlin und Tokyo ist auf das Jahr 1873 datiert. Der deutsche Kaiser empfing die sogenannte "Iwakura-Mission". Deren Mitglieder waren geschockt, in der Akademie der Künste nackte Modelle für das Aktstudium zu sehen. Aber es dauerte nicht lange, da hielt die westliche Malerei mit ihren unterschiedlichen Malweisen und Materialien Einzug in die Ateliers von Tokyo. Schon im Jahre 1900 reiste Emil Orlik, der Leiter der Grafikklasse am Berliner Kunstgewerbemuseum nach Tokyo, um die Holzschneidekunst zu erlernen. Ein ästhetisches Erdbeben löste 1914 eine Ausstellung von Herwarth Waldens Expressionisten-Galerie "der Sturm" aus, die Studenten aus Berlin nach Tokyo mitgebracht hatten. Bis zum ersten Weltkrieg hatten mehr als 600 Japaner die Berliner Universität besucht, während in Tokyo die deutschen Architekten Hermann Ende und Wilhelm Böckmann das neue Regierungsviertel planten. Seit dieser Zeit haben sich die Kunstszenen der beiden Städte gegenseitig befruchtet und ergänzt, wobei der westliche Import nach Japan überwog.

Das gilt für Strömungen wie den Realismus, den Expressionismus ebenso wie für den Ausdruckstanz und das Bauhaus. In der Neuen Nationalgalerie in Berlin-Tiergarten ist noch bis zum 3.10. eine äußerst interessante Ausstellung zu sehen. "Berlin-Tokyo/Tokyo-Berlin- die Kunst zweier Städte", die mit über 500 Exponaten einen Zeitraum von 100 Jahren widerspiegelt. In kleinerer Form war sie zuvor im Mori-Art-Building in Tokyo bis zum April diesen Jahres als einer der Höhepunkte im "Deutschlandjahr in Japan" zu sehen. Im Untergeschoss der Neuen Nationalgalerie wird die historische Entwicklung der Beziehungen zwischen Tokyo und Berlin in 24 Kapiteln verdeutlicht. Im Obergeschoß hat der japanische Architekt Toyo Ito ein Wellenmuster aus Holz kreiert, ein "Manga Pod" aus Spanholz, ein bewohnbares Regal samt Comics zum Lesen. Man erhält Einblicke in ein typisches "Capsule-Hotel" in Tokyo für Reisende mit wenig Zeit und wenig Geld. Yoshiaki Kaihatsu, dessen Teehaus aus Styropor wir schon in den Ausstellungsräumen von Murata & Friends hier in Berlin sehen konnten, schuf aus diesem Material den "Stoff seiner Träume".

Frau Dr. Akane Nishioka, seit Anfang dieses Jahres Mitglied unserer Gesellschaft, wird Interessierte am Donnerstag, dem 24.8. ab 17.30 Uhr durch die Ausstellung führen. An diesem Tag ist die Ausstellung bis um 22 Uhr geöffnet, so daß Sie nach der Führung noch ausreichend Gelegenheit haben, die einzelnen Exponate noch einmal selbst zu betrachten. Frau Dr. Nishioka führt (in deutsch und japanisch) speziell zum Thema "Kunst-Avantgarde in Berlin um 1920 und die Tätigkeit von Tomoyoshi Murayama in Berlin und Tokyo".

Zeit: Donnerstag, den 24.8.2006, 17.30 Uhr

Ort: Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, Berlin-Tiergarten BVG: U-Bahn + S-Bahn bis Potsdamer Platz, M 29, M 41, 200, 347 (Philharmonie)

Anmeldung: bis zum 20.8.2006 im Büro der DJG

Eintritt: 10 € (erm. 6 €) + 2 € Schutzgebühr Führung

Ausstellung bis zum 3.10.06: Di, Mi, Fr 10-18 Uhr, Do 10-22 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr

 

Ausflug für Mitglieder und Freunde der DJG ins Oderbruch

Wir möchten die letzten Sommertage nutzen und Sie herzlich zu einem Ausflug ins Oderbruch einladen. Zuerst führt uns die Fahrt nach Altranft. Dort wurde ein Dorf zum Freilichtmuseum umgestaltet: mit den typischen Häusern Ostbrandenburgs, einer Einklassenschule, einer funktionierenden Schmiede, einem Fischerhaus, einer Korbmacherei, Wasch- und Backhaus u.a.

Die für die Besucher geöffneten Häuser stehen schon über 100 Jahre. 1375 wurde Altranft urkundlich erstmals erwähnt. Damals wohnten hier fast nur Fischer, denn das zweimal im Jahr überschwemmte Oderbruch war sehr fischreich. Das Oderbruch ist mit 2 bis 5 Metern über dem Meeresspiegel das am tiefsten gelegene Gebiet in der Mark Brandenburg. Bis ins 18. Jahrhundert wurde das Bruch regelmäßig zweimal im Jahr überflutet. Die fruchtbaren Flächen konnten nicht bewirtschaftet werden. 1747 ließ König Friedrich II schon früher ausgearbeitete Pläne zur Entwässerung des Oderbruchs verwirklichen. Die Oder erhielt ein neues, begradigtes Flussbett, 60 km wurden eingedeicht und Sumpfgebiete trockengelegt. Aus sumpfiger Wildnis wurde eines der fruchtbarsten Ackerbaugebiete, auch der "Gemüsegarten Berlins" genannt.

Unser Rundgang beginnt am Schloss in Altranft, das im 16. Jhd. von Jacob II von Pfuel errichtet wurde. Im Obergeschoss gibt es Möbel aus der Sammlung von Charlotte von Mahlsdorf zu sehen und im Erdgeschoss finden wechselnde Ausstellungen statt. Danach schauen wir uns die Handwerker- und Bauernhäuser an. Nach einer kleinen Stärkung im schlosseigenen Cafe geht es mit dem Bus weiter Richtung Osten. Die nächste Station unserer Fahrt ist der Friedhof von Wriezen, wo wir das Grab von Dr. Koenuma besuchen werden. Dieser japanische Arzt hat in den Wochen nach Beendigung des 2. Weltkrieges aus dem Osten kommende Flüchtlinge behandelt, sich selbst mit Typhus angesteckt und ist in Wriezen verstorben.

Sie erinnern sich vielleicht noch an den Vortrag von Prof. Kawanishi im letzten Jahr, bei dem das Schaffen dieses japanischen Arztes gewürdigt wurde. Danach fahren wir an die Oder und lassen uns von der einmaligen Flusslandschaft verzaubern, bevor uns der Weg nach Metzdorf zum Atelier der japanischen Künstler Tasuhiko und Yoshiko Yokoo führt. Herr Yokoo ist ein international renommierter Maler und Kalligraph, Sie haben sich vielleicht seine große Ausstellung im letzten Sommer im Sony Center angeschaut. Seine Frau Yokoo stellt im Juli in der kleinen Orangerie des Schlosses Charlottenburg aus (s. auch Seite 3) . Sie haben bei dem Besuch im Atelier die Gelegenheit, Herrn Yokoo bei einer Kalligraphie-Studie zu erleben und Bilder käuflich zu erwerben. Der Eintritt in das Museum kostet 4 €, das Mittagessen im Schlosscafé ist für "Berliner Verhältnisse" mit ca. 3-4 € sehr preiswert. Würstchen & Co. gibt es a la carte, für Rindergulasch mit Klößen (5 € !) müssten wir eine Vorbestellung abgeben, also bitte mit angeben.

Termin: Samstag, den 26. August 2006, 8.30 Uhr - ca. 18 Uhr

Treff: 8.30 Uhr am Busparkplatz Bahnhof Zoo

Kosten: 25 € (inkl. Bus und Führungen), Kinder 10 € Organisation und

Leitung der Fahrt: Katrin-Susanne Schmidt

Anmeldung: bis Montag, den 21.8. im Büro der DJG.

 

Ägyptens versunkene Schätze

Der Meeresarchäologe Franck Goddio entdeckte in den letzten 10 Jahren vor der Küste der heutigen Stadt Alexandria sowie in der Bucht von Abukir herausragende Zeugnisse der ägyptischen Geschichte aus der Zeit von 700 vor bis 800 nach Christus. Sie versanken vor über 1000 Jahren nach mehreren Naturkatastrophen im Meer. Monumentale Statuen, aber auch Münzen, Schmuck und Kultgeräte wurden mit neuesten technischen Methoden am Meeresboden geortet und in langjähriger, mühevoller Arbeit geborgen. Sagenumwobene Orte, wie der antike Hafen von Alexandria mit Teilen des Königsviertels, die verloren geglaubte Stadt Heraklion und Teile der Stadt Kanopus wurden wieder entdeckt.

Rund 500 Funde aus diesen spektakulären Unterwassergrabungen werden erstmals im Rahmen dieser Ausstellung in einer Weltpremiere einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die Exponate spannen einen Bogen von der Zeit der letzten Pharaonen über Alexander den Großen und die griechischen Herrscher am Nil bis hin zur Römischen Zeit. Diese einzigartigen Objekte spiegeln den Rang der drei Städte wieder, die in der Antike zu den berühmtesten Zentren des Handels, der Wissenschaft, der Kultur und der Religion gehörten. Die Ausstellung bietet darüber hinaus spektakuläre Einblicke in die faszinierende Arbeit von Tauchern und Meeresarchäologen.

Wir haben für Sie zwei Gruppenführungen gebucht und laden Sie herzlich zur Teilnahme ein. Die Ausstellung ist an beiden Tagen bis 21 Uhr geöffnet, so dass Sie nach der einstündigen Fachführung noch die Möglichkeit haben, selbst zu schauen.

Zeiten: Freitag, 14. Juli 2006, 17.15 Uhr (bereits ausgebucht!) und Donnerstag, 03. August 2006, 18.15 Uhr (noch 12 freie Plätze)

Ort: Martin-Gropius-Bau Berlin, Niederkirchnerstraße. 7, Mitte

Preis: 10 € (ermäßigt 6 €) Eintritt + 4 € Führungsgebühr Ermäßigungsberechtigt sind Schüler, Studenten, ALG-Empfänger und Rentner bei Vorlage der entsprechenden Ausweise (bitte bei Anmeldung angeben und mitbringen)

BVG: U und S-Bahn Potsdamer Platz, Bus M 29, M 41, 123

Anmeldung: bis 1 Woche vor der Führung im Büro der DJG Wenn Sie keine Rückmeldung von uns erhalten, sind Sie registriert. Bitte sagen Sie unbedingt ab, wenn Sie kurzfristig verhindert sind.

 
Vortrag über japanisches Puppenspiel : Ningyo Johruri Bunraku

u Ningyo Johruri bezeichnet das japanische Puppenspiel, das seit 1871 unter dem Namen Bunraku bekannt ist. Roland Barthes beschreibt zusammenfassend die wichtigsten Elemente des Puppenspiels: "Die Puppen im Bunraku sind ein bis zwei Meter hoch. Es sind kleine Männer und Frauen, deren Glieder, Hände und Mund bewegt werden können. Jede Puppe wird von drei sichtbaren Männern bewegt, die sie umgeben, stützen und begleiten (...)." (Roland Barthes: Im Reich der Zeichen) Auffallend bei dieser Theaterform ist die theatrale Trennung von Text und Darstellung, die sich für den Betrachter jedoch als Einheit präsentiert. Das Ningyo Johruri erlebte seine Blüte zwischen 1690 und 1790.

Chikamatsu Monzaemon (1653-1724), der ‚Shakespeare Japans', trug mit 120 Stücken maßgeblich zum Erfolg dieser traditionellen Theaterform bei. Im Jahr 2003 wurde das Ningyo Johruri Bunraku von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke nicht-stofflicher Kulturgüter aufgenommen. In diesem Vortrag werden wir versuchen, eine Brücke zwischen Deutschland und Japan zum Verständnis dieses bedeutenden Kulturerbes zu spannen. Dazu werden wir die einzelnen Elemente des Ningyo Johruri erläutern.

Die Vortragenden sind: Takahiko Makino, B.A. (Hons) Studierte Tourismusplanung in Oxford, bevor er sich 2004 im Studiengang World Heritage Studies an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus einschrieb. Auf der Weltausstellung Aichi arbeitete er als Gruppenleiter und Übersetzer. Sein Fachinteresse gilt der nachhaltigen Tourismusentwicklung über Elemente des nicht-stofflichen Kulturerbes.

Takiko Tanaka, B.A. Studierte in Indien, Japan und Rußland. Schloß in Tokyo ein sprachwissenschaftliches Studium ab und beschäftigt sich gegenwärtig im Studiengang World Heritage Studies an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus mit dem immateriellen Kulturerbe in der Form von mündlichen Überlieferungen und bedrohten Sprachen.

Klaus Zehbe, M.A. Studierte Schauspiel in London und Tallinn. Langjährige Beschäftigung mit Theateranthropologie. Spezialisierte sich im Studiengang Word Heritage Studies auf die Erforschung des nicht-materiellen Kulturerbes und traditioneller Theaterformen.

Zeit: Dienstag, den 5. September 2006, 18.30 Uhr

Ort: JDZB, Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin

Vor dieser Veranstaltung findet die traditionelle Begrüßung der neuen Mitglieder der DJG statt. Eine gesonderte Einladung dafür geht Ihnen noch zu.

 

Konnichiwa minasan

! Mein Name ist Jana Maroski und ich studiere seit Oktober 2004 an der Ruhr-Universität Bochum Japanologie und allgemeine Geschichte. Ich bin 22 Jahre alt und wohne seit einem knappen Jahr in Bochum. Bisher habe ich sehr viel Spaß an meinem Studium, auch wenn es gewiss nicht immer einfach ist, aber durch das persönliche Interesse ist die Motivation viel größer. Und natürlich genieße ich auch das Studentenleben.

Direkt nach meinem Abitur habe ich mir eine Auszeit genommen vom vielen Lernen und bin für ein Jahr nach London als Au-pair gegangen. Ich hatte dort eine sehr schöne Zeit und genug Abstand, um für mich herauszufinden, was ich weiterhin machen möchte. Alle meine Freunde, die direkt nach dem Abitur angefangen haben zu studieren, haben mir gesagt, wenn ich etwas studieren möchte dann sollte es etwas sein, was mich wirklich interessiert und woran ich viel Spaß habe. An diesen Rat habe ich mich gehalten und mich für die Japanologie entschieden, da ich mich seit langem schon für die Kultur, das Essen, die Musik und vieles mehr interessiere. Ich kann bis heute niemandem genau sagen warum mich gerade Japan so fasziniert.

Ebenso kann ich die Frage was ich einmal damit machen möchte auch noch nicht beantworten, da ich noch keine konkreten Vorstellungen habe, aber genau aus diesem Grund mache ich viele Praktika in verschiedenen Bereichen. Der Grund, weshalb ich vom 1.8.- 17.9. das Praktikum in Berlin mache und nicht eher in Düsseldorf, obwohl dies sehr nahe bei Bochum liegt, ist, dass Berlin für mich eine tolle Stadt ist, in der ich schon immer einmal länger bleiben wollte.

Außerdem möchte ich auch die Zeit nutzen, um meine Freunde, die hier wohnen, zu sehen und Spaß zu haben. Die nette Art und Weise, mit der ich von der DJG begrüßt wurde, hat mich in meinem Entschluss bekräftigt und daher freue ich mich auf eine gute Zusammenarbeit. (Jana Maroski)

Wir suchen noch Praktikanten für die Zeit 20.9. - 15.10. sowie für die Zeit ab November dieses Jahres. Wenn Sie Interesse an einem Praktikum oder junge Leute kennen, die für ein solches Praktikum in Frage kommen, melden Sie sich bitte in unserem Büro.

 

"The Twilight Samurai"

im Kino Der Samurai-Film ist ein Genre des japanischen Kinos, das Akira Kurosawa bravourös beherrscht hat. Er übte über Filme wie "Seven Samurai" (1954) auf europäische wie amerikanische Filmschaffende grossen Einfluss aus. Mit dem an der Berlinale 2003 gefeierten Spielfilm "The Twilight Samurai" des Altmeisters Yoji Yamada (Regisseur u.a. der Tora-san Serie) gelangt nun ein neuer Samurai-Film ins Kino, der das Genre in seinem schönsten Sinn pflegt und das Bild des einsamen Einzelkämpfers um jenes eines feinfühligen Liebhabers und Vaters bereichert. Es ist ein ein stiller, einfühlsamer Film über einen Mann, der zum Ende der Samurai-Zeit lieber bescheiden mit seinen Töchtern lebt, als um Ehren zu kämpfen.

In Berlin läuft der Film vom 17.-30.8. im fsk-Kino am Oranienplatz: www.fsk-kino.de

 

Japanische Trommler in Berlin

"Kaminari" - Donner" heißt das neue Programm der wohl bekanntesten japanischen Trommlergruppe "Yamato", die vom 21. -30. Juli diesen Jahres in der Komischen Oper gastiert. Nicht nur die Trommeln sondern auch andere traditionelle japanische Instrumente wie Shakuhachi und Koto kommen bei dieser Show zum Einsatz, die der bekannte Trommler Masa Ogawa inszeniert hat. Für unsere Mitglieder konnten wir einen Rabatt von 10 % aushandeln.

Bitte bestellen Sie Ihre Karten telefonisch unter Tel. 479 974 00 und geben Sie bei der Bestellung unbedingt das Codewort "SAKURA" an, dann erhalten Sie den entsprechenden DJG-Rabatt.

 

Theater-Workshop für Anfänger

Im Rahmen der Theatersport-WM veranstaltet am Samstag, den 8.7. eine Japanerin, Yuri Kinugawa, einen Improvisations-Theater-Workshop für Anfänger.

Zeit: Sa. 8.7. 14-18.00 Uhr Preis: 55 €

Ort: Galerie Unzeit, Erkelenzdamm 11-13 10999 Berlin, Aufgang B, 4. Stock

Infos/Anmeldung über "Improvisationstheater Berlin", Tel.: 43749626

 

Ikebana-Ausstellung

Es trifft sich, dass im Jahr 2006 die Sogetsu Ikebana Schule Tokyo ihr 80. Jubiläum, der Bundesverband Ikebana sein 25. und die Sogetsu Ikebana Schule Marianne Pucks ihr 20-jähriges Bestehen feiern können. Aus diesem Anlass findet vom 4.-17.8.2006 auf der Landesgartenschau Rathenow eine Ikebana-Ausstellung mit dem Titel "Den Farben auf der Spur" statt. Interessenten sind herzlich eingeladen!

 

 

Ogai-Vortrag

Prof. Dr. Ekkehard May, Emeritus der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/Main hält einen Vortrag mit dem Titel "Der Duft der Dunkelheit...", Bilder und Pointen in Versen des YOKOI Yayû (1702-1783) Yokoi Yayû ist als Verfasser von Haibun-Prosa bekannt. Der geistreiche Samurai aus einflußreicher Adelsfamilie war in vielen Künsten bewandert und hinterließ als Maler und Haiku-Poet ein bedeutendes Oeuvre. Von seinen 2.222 überlieferten Versen werden 24 vorgestellt und kommentiert.

Zeit: Donnerstag, 20. Juli 2006, 18 Uhr c.t.

Ort: Mori-Ogai-Gedenkstätte, Luisenstr. 39, 10117 Berlin-Mitte

Eintritt: frei

Ausstellung "Kewpie" in der Mori-Ogai-Gedenkstätte

Kulleraugen, Stupsnase, rote Bäckchen, verschmitztes Lächeln, hinter den Ohren und auf dem Kopf gezwirbelte blonde Härchen und blaue Flügelchen - das ist KEWPIE. In Japan wird dieses winzige Wesen auch als "Engel des Jahrhunderts" bezeichnet, weil es mit seinen kleinen Flügelchen vermocht hat, Zeit- und Ländergrenzen zu überwinden. Die nach dem römischen Liebesgott Cupido benannten Kreaturen stammen aus der Feder der Amerikanerin Rose O'Neill (1874-1944) und wurden als Biskuit-Puppen ab 1913 zuerst in Thüringen produziert. Der Kewpie-Wahn in Amerika ließ die Exportzahlen der hiesigen Spielzeugindustrie dermaßen in die Höhe schnellen, daß ständig neue Produktionsstandorte erschlossen werden mussten.

Durch die Engpässe des I. Weltkrieges und ein Schiffsunglück kam die Produktion in Deutschland nach einigen Jahren zum Erliegen. Japan, das ursprünglich nur für ein Jahr die Lizenz erhalten hatte und den Bedarf durch zusätzliche Importe aus Deutschland deckte, stieß blitzschnell an die Weltspitze vor. 1927-1937 wurden 70 -80% des weltweiten Zelluloid-Spielzeugs in Japan hergestellt. Kewpies wurden zum preiswerten, für jedermann erschwinglichen Maskottchen und Symbol dieses wirtschaftlichen Erfolgs. Es heißt, daß es bis in die Nachkriegszeit in jedem Haushalt mit Kindern auch eine Kewpie-Puppe gegeben habe. Mit Kewpie-Puppen lernte man Babys windeln, selbst im Schwimmunterricht wurden sie eingesetzt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst 1917 wird Mori Ôgai (1862-1922) zum Generaldirektor des Kaiserlichen Hofmuseums ernannt. In dieser Funktion reist er am 3. November 1918 nach Nara und Kyoto.

Seiner Tochter Anne kauft er zum Abschied eine Kewpie-Puppe - Umfragen zufolge waren die "Kyûpî" genannten Puppen 1917 das beliebteste Weihnachtsgeschenk für japanische Mädchen. Die ersten von Rose-O'Neill entworfenen Puppen waren die "Standing Kewpie" und "The Thinker" - eine Nachbildung von Rodins bekanntem Werk. Später folgten Gruppen von "Action Kewpies". Während man sich in Deutschland streng an die Vorgaben der Mutter der Kewpies" hielt, gab es in Japan von Anfang an Abwandlungen bis hin zu Japanisierungen in Form von Kabuki-Kewpies, Sumo-Kewpies oder Kewpies in traditionellen Festgewändern.

Aus der Produktwerbung ist Kewpie nicht mehr wegzudenken, ganz bekannt ist die Kiupi-Mayonnaise, aber auch für Baby-Nahrung flimmert Kewpie allabendlich über den Bildschirm und als Mischform Kewpie-Doraemon oder Kewpie-Ultraman ist Kewpie heute in die japanische Popkultur integriert. In Amerika erfreuen sich Kewpies bei Sammlern noch der Wertschätzung des Kenners, in Deutschland sind Kewpies, die 2009 bereits ihren 100. Geburtstag feiern, vergessen und selbst in einschlägigen Museen - außer im Puppenmuseum Waltershausen - weder bekannt noch vorhanden. Obwohl sie ihre einstige Vormachtstellung in Japan inzwischen mit Hello Kitty, Doraemon, Totoro, Ultraman u.a. Idolen teilen müssen, waren sie nirgendwo so massenhaft verbreitet und sind sie nirgendwo so sehr Teil der Populärkultur wie in Japan. Ihre Geschichte ist nicht nur ein Kapitel deutsch-japanischer Wirtschafts- und Kultur-Geschichte, sondern auch ein besonders niedliches Beispiel einer Objektgeschichte. Kewpie - das ist der älteste "character" der Welt, noch lange vor Donald Duck und Mickey Mouse. (Beate Wonde)

Noch bis in den Oktober ist die Ausstellung "Kewpie" in der Mori-Ogai-Gedenkstätte zu sehen, die auf der Seminararbeit der Japanologin Elena Polzer beruht. Luisenstrasse 39, 10117 Berlin, Öffnungszeiten: Mo - Fr 10 - 14 Uhr, Tel.: 282 6097, Fax: 281 506

 

Aufsatzwettbewerb des Japanischen Außenministeriums

Der diesjährige Aufsatzwettbewerb des Japanischen Außenministeriums ist ausgeschrieben worden: Zu gewinnen ist eine 12-tägige geführte Studienreise im Oktober oder November 2006. Alle Japan-Interessierten, die bisher noch nicht am Aufsatz-Wettbewerb teilgenommen haben im Alter von 18 bis 35 Jahren sind eingeladen, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Einsendeschluss für einen Essay von einer Seite auf Deutsch zum Thema: "Geburtenrückgang/Überalterung der Gesellschaft und Innovation: Möglichkeiten der japanisch-deutschen Zusammenarbeit" ist der 14. Juli!

Alle Informationen und weiteren Bedingungen unter: www.botschaft-japan.de/austausch/wett aufsatz.html

The Japanese Language Proficiency Testder

Dieser anerkannte Sprachtest der Japan Foundation (Tôkyô) findet in diesem Jahr am Sonntag, dem 3. Dezember statt. Die Prüfung kann auf vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen absolviert werden. Im Multiple-Choice-Verfahren werden "Schriftzeichen und Vokabular", "Hörverständnis" sowie "Grammatik und Leseverständnis" getestet.

Anmeldezeitraum: 17. Juli bis 29. September 2006

Gebühren: Stufe 1 bzw. Stufe 2: 50 €, Stufe 3 bzw. 4: 40 €

Weitere Informationen und Anmeldeformulare gibt es beim Prüfungszentrum: Humboldt-Universität zu Berlin, Zentrum für Sprache und Kultur Japans, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel. 2093 - 1151 E-mail jutta.borchert@rz.hu-berlin.de

Film- AG der Humboldt-Universität

Einführung in die japanische Filmgeschichte

Jeweils donnerstags 18.15 Uhr, Johannisstr. 10, Raum 301, Eintritt: frei

6. Juli: Seishun zankoku monogatari (Nackte Jugend) Regie: OSHIMA Nagisa, 1960, Dt. Fassung

13. Juli: Suna no onna (Woman of the dunes) Regie: TESHIGAHARA Hiroshi, 1963, OmE Japanischer Filmclub im Arsenal, Arsenal Kino 1, Potsdamer Platz Anläßlich des Todes von Imamura Shohei am30.5.2006

10. Juli, 19 Uhr Nippon sengoshi - Madamu Onboro no seikatsu Die Geschichte Nachkriegsjapans und das zerrissene Leben einer Barbesitzerin Regie: IMAMURA Shôhei, 1970, Original mit deutschen Untertiteln

Dank

Wir danken folgenden Sponsoren und Einzelpersonen für die Bereitstellung von Gewinnen für unsere Tombola sowie für weitere Spenden zum Sommerfest:

  • Air France
  • Botschaft von Japan
  • Buchholzer Kelterei
  • Daimler-Chrysler AG
  • Deutsche Bank AG
  • DIC Berlin
  • edition q Verlags-GmbH
  • Hotel Seehof Berlin
  • Hotel Inter-Continental Berlin
  • Hotel The Westin Grand Berlin
  • Hotel Dorint Sofitel Schweizerhof
  • Hotel Dorint Novotel am Tiergarten
  • Hotel Sylter Hof Berlin
  • Hotel Steigenberger
  • Jetro Berlin
  • LTK Reisebüro
  • MC Prestige Limousine Tours
  • Park - und Garten Berlin GmbH
  • Renaissance-Theater
  • Reederei Riedel GmbH
  • Restaurant Daitokai
  • Schering AG
  • Schlosshotel Grunewald
  • Siemens AG
  • T'ai Chi Kineo
  • Windrose Fernreisen AG
  • Zwilling J. A. Henckels AG

Familie Bachnika, Frau Renate Bortz, Familie Cießow, Herrn Erwin Grunwaldt, Frau Rente Huldschinsky, Frau Katrin-Susanne Schmidt, Frau Ingeborg Langer, Frau Bettina Wohlleben

Außerdem danken wir allen Mitwirkenden am Sommerfest, allen Losverkäufern und Helfern beim Aufbau, besonders den Familien Iwasaki und Takahashi für den Japan-Basar, Frau Stark u. Fr. Auth für die Gestaltung der Tombola und Fr. Mizuno und Fam. Müller-Mark für die Zubereitung der leckeren Sushis.

 

 

 

 

 

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Letzte Änderung: 26.06.2006 | mw
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