Hallo, da bin ich wieder. Diesmal, um über die sehr gelungene Veranstaltung Anime Messe Berlin, einer Convention, zu berichten. Die gelungenste Con seit langem. Das Besondere war hier auch der Ort, direkt am Filmpark Babelsberg.

Man steht an, wartet dass man an einer separaten Kasse seine Eintrittskarte bekommt, nachdem man die Rechnung von der Onlinebuchung vorgelegt hat. Oder man kauft ein Ticket vor Ort. Ich hatte eine 2-Tageskarte, mit welcher ich sogar in den Filmpark gehen konnte. Ein sehr schöner Bonus.


Nachdem man Bändchen und Karte erhalten hatte, begab man sich zum Eingang, vorbei an einem „Pokemon-Streichelzoo“. Eine sehr lustige Idee mit selbst gebastelten Pokemon. Die Sicherheitskräfte vor Ort waren sehr freundlich, das kenne ich leider auch anders.

Nun war es aber soweit, ich betrat den ersten von zwei Räumen. In der Mitte waren Händler mit vielen japanischen Manga- und Anime-Artikeln, die dort verkauft wurden. Da man als langjähriger Con-Gänger mittlerweile eine recht große Sammlung hat, kauft man doch eher nur noch wirklich besondere Dinge. Zwei Anime-Firmen waren auch dort, welche in Deutschland Animes lizensieren und synchronisieren. Dort konnte man auch einfach plaudern und sich über neue Animes informieren. Auch gab es einige kostenlose Werbegeschenke, wie eine Postkarte von Super Sonico. Diese nahm ich gerne mit.

Zwei relativ unscheinbare Tische standen an den Fenstern ganz links. Autogramme konnte man von manchen Ehrengästen bekommen, aber nur zu bestimmten Zeiten. Eine richtige Musikbühne bot der Veranstaltungsort auch, diese war ebenfalls im ersten Raum zu finden. Aushänge zeigten, wer wann auftrat.

Der zweite Raum war ein kompletter Händlerraum. Dort gab es eine Fülle an Produkten: Daikimuras, Plüschtiere, Tassen, DVDs, Mangas, Poster, lustige Tierohren, T-Shirts und, und, und. Alles hatte zumindest entfernt mit Manga zu tun. Auch wenn sich manch ein Stand ein sehr gemischtes Sortiment vorbehielt, mit Comicartikeln zum Beispiel.


Einen Stand möchte ich besonders hervorheben: von Nipponbashi, ein Laden, welcher ein Angebot japanischer CDs führt. Es gab in einer temporären Welle vor ca. 15 Jahren japanische Musik in Deutschland zu kaufen. Heute wurde diese Musikrichtung leider durch koreanische Pop- und Rockmusik fast verdrängt. Was ich persönlich sehr schade finde.

Daher ist ein Laden, der wieder CDs von authentischen Musikern aus Japan anbietet für ältere Fans von Visual Kei und Japan Pop und Rock sehr wertvoll. Hörproben konnte man dort auch genießen, um einen besseren Eindruck von dieser Musik zu bekommen. Zur speziellen Musikrichtung des Visual Kei möchte ich auch noch einen speziellen Bericht verfassen. Nur kurz: Visual Kei sind vor allem sehr auffällig gekleidete Bands, die viele Hardrock-Elemente verwenden. Aber auch klassische Musik mit Gesang einbinden. Dazu sind die Bandmitglieder meist stark geschminkt, ähnlich wie im Kabuki.

Das Showprogramm fand ich außergewöhnlich für heutige Conventions, da japanische Musiker dort waren. Einmal die Sängerin Miku Sawai: Diese hat ganz allein auf der Bühne gesungen und Keyboard gespielt, was einfach schön war.

Nach dem Konzert konnte man sich auch vor Ort gekaufte CDs bei ihr signieren lassen. Auch ich kaufte eine CD.

Als Höhepunkt trat die Japanrockband „Burnout Syndromes“ auf. Diese war wirklich großartig und ein wohltuender Gegensatz zu vielen, eher enttäuschenden Programmen anderer Conventions. Das Konzert ging eine Stunde, bei den Proben konnte man aber auch schon mithören. Bemerkenswert waren die Bemühungen der japanischen Musiker, ihre Lieder auf Deutsch anzukündigen. Worte wie „Weihnachtsmarkt“ fielen ihnen sehr schwer, das Publikum unterstützte.

Es gelang den Veranstaltern der Anime Messe auch noch, eine international bekannte Gruppe von Cosplayerinnen mit dem Namen „V-Projekt“ für einen Auftritt zu gewinnen. Diese tanzten zu Anime-Liedern mit einer sehr ausgefeilten Choreographie. Die Aufführung war erstaunlich gelungen und hat viel Spaß bereitet. Am Samstag wurden Cosplays von Love Live aufgeführt, am Sonntag dann mit Vokaloid Cosplays. Dieser letzte Programmpunkt war dann auch für mich das Ende der gelungenen Convention.

Neben vielen Musikbeiträgen waren Manga Zeichner, wie Satoshi Shiki aus Japan anwesend, welcher auf einer kleineren Bühne vor dem Publikum zeichnete. Dieser Manga-ka arbeitete an „Attack on Titan“ mit. In dem mit ihm geführten Interview ging es hauptsächlich um die Schwierigkeiten, die ein Manga-ka bewältigen muss sowie um die Beeinflussung seines Stils.
Die Zeichnung selbst wurde dann für einen guten Zweck verlost.


Außerdem war ich noch beim Konzert von Shiroku, einer deutschsprachigen Sängerin und Cosplayerin. Dieses lebhafte Konzert auf der kleinen Bühne fand ich ebenfalls sehr gelungen. Vor allem, da Shiroku als Alleinunterhalterin auftrat, war ihr Konzert ein sehr stimmiges Gesamtbild.

Für den Eintritt von ca. 50 EUR für Samstag und Sonntag wurde mir sehr viel geboten. Zwischendurch habe ich mir auch nochmal im Filmpark einiges anschauen können. Dort waren sogar Autos von Manga-Fans aufgestellt mit Bildern und Lieblingscharakteren personalisiert. Für mich die beste Convention der letzten Jahre, daher freue ich mich schon auf das nächste Mal.

Euer Stephan Fuhlert