Das „Christliche Jahrhundert“ in Japan  1549 – 1639

Online-Vortrag von Herbert Eichele

(Wiederholung des Vortrags vom 25.10.2016)

Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e. V

1549 kamen mit Francisco de Javier (Franz Xaver), einem spanischen Jesuiten in portugiesischen Diensten, die ersten christlichen (katholischen) Missionare nach Japan.  Von Kyūshū aus gelang es ihnen in kurzer Zeit, eine bemerkenswerte Wirksamkeit zu entfalten. Bis ca. zum Jahr 1600 stieg die Zahl der japanischen Christen – je nach Quelle – auf  zwischen 300.000 und  700.000.

Kreuzigung der „26 Märtyrer von Nagasaki“, 5. Februar 1597

Die drei Reichseiniger spielten für das Christentum eine ausschlaggebende Rolle. Während Oda Nobunaga die Missionierung unterstützte, begann bereits unter seinem Nachfolger Toyotomi Hideyoshi die Verfolgung der Christen, weil dieser nicht akzeptieren konnte, dass Gott und dem Vatikan mehr Gehorsam geschuldet war als den Herrschern in Japan. Auch befürchtete er Kolonialisierungsbestrebungen der Europäer im Gefolge der Missionierung. Tokugawa Ieyasu setzte die Christenverfolgung weiter fort, und der von Christen angeführte Aufstand von Shimabara 1637-38 führte unter Shōgun Tokugawa Iemitsu nicht nur zur fast endgültigen Ausrottung des Christentums, sondern auch zur quasi  totalen  Abschottung des Landes  für fast 250 Jahre.

Als erste Missionare nach der Öffnung des Landes durch Commodore Perry Mitte des 19. Jh. wieder das Land betreten durften, stellte sich heraus, dass in und um Nagasaki eine Anzahl vom Christen als „verborgene Christen“ ihren Glauben über Generationen weitergegeben hatte. Heute spielt das Christentum in Japan –  gerade etwas mehr als 1 % der Gesamtbevölkerung bekennt sich zu einer der verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen – nur eine untergeordnete Rolle.

Der Vortrag wird, unterstützt von vielen Bildern, einen Überblick über die Geschichte des „christlichen Jahrhunderts“ in Japan  und einen kurzen Ausblick auf die weitere Entwicklung des Christentums in Japan bis heute geben.

 

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