Die künstlerischen Aspekte traditioneller japanischer Schwerter

Vortrag von Eckhard Kremers und Dieter Kraft

Wer bereits die Gelegenheit genutzt hat, das neu eröffnete Samurai-Museum in der Auguststr. 68 zu besuchen, wird von die Fülle und vor allem der Qualität der ausgestellten Objekte überrascht worden sein. Neben Samurai-Rüstungen nehmen japanische Schwerter und Klingen dabei einen zentralen Platz ein.

Es ist uns gelungen, zwei Spezialisten auf diesen Gebieten für einen Vortrag zu gewinnen: Herr Eckhard Kremers fungiert seit 2016 als Präsident der europäischen Sektion der Nippon Bijutsu Token Hozon Kyokai – EB (NBTHK – EB), also der  „Gesellschaft zur Erhaltung des japanischen Kunstschwertes – European Branch“. Der Hauptsitz der 1948 gegründeten Gesellschaft befindet sich am Schwert-Museum Tokyo in Ryogoku.

Wichtig ist, dass bei den Schwertklingen die Betonung auf dem Aspekt der Kunst liegt. Als „Kunstschwert“ zählt jedes japanische Schwert, das nach den komplexen traditionellen Methoden hergestellt wurde und das über künstlerische Qualitäten wie Material- und Verarbeitungsqualität, über „gute Form“, exzellente, geschmackvolle Härtung und zeittypische Schönheit verfügt. Was solches im Einzelnen bedeutet, soll der Vortrag erläutern. Von der Herstellung des Grundmaterials, dem Tamahagane-Erz, bis zur fertigen und polierten Klinge werden die einzelnen Produktions- und Verarbeitungsschritte in ihren historischen, qualitativen und sich verändernden künstlerischen Aspekten erläutert.

Als besondere Verpflichtung sieht die NBTHK die Sorge um die Erhaltung japanischer Kunstschwerter. Richtige Aufbewahrung, Behandlung und Pflege spielen dabei eine wichtige Rolle, so dass die Meisterklingen noch Jahrhunderte überdauern können und für Kenner und Interessierte genießbar sind. Solche künstlerisch hochwertige Klingen werden von erfahrenen, lizenzierten, japanischen Polierern restauriert bzw. poliert. Die Lehrzeit beträgt in der Regel zehn Jahre, wonach der Restaurator noch einige Jahre unter entfernter Aufsicht eines weiteren, erfahrenen, selbständig arbeitenden Polierers arbeiten muss bevor er „Mukansa“ d.h. selbständig und ohne Aufsicht arbeitender Restaurator und Polierer sein kann. Nur diese strenge und lange Ausbildung garantiert, dass auch die ältesten Klingen ihre Qualitätsmerkmale und Schönheit zeigen und so auf Ihre Entstehungszeit, Schmiedeschule, Werkstatt bzw. den einzelnen Schmied überprüfbar sind. Ein spannendes Thema, das sicherlich auch zu Fragen und Diskussionen anregt.

Die Teilnahme am Vortrag ab 19:00 Uhr ist frei. Wer sich vorher die Ausstellungen des Museum anschauen möchte ,wird gebeten den regulären Eintritt zu entrichten. (12 Euro bzw. 8 Euro)

Buchungen

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