Herausforderungen bei der Übersetzung von Manga
Selbst aus so vertrauten Sprachen wie dem Englischen halten literarische Übersetzungen Hürden bereit. Beim Übersetzungspaar Japanisch-Deutsch ergeben sich darüber hinaus Schwierigkeiten, die aus den strukturellen und lexikalischen Unterschieden der beiden Sprachen resultieren. Ein Beispiel dafür ist die Vielzahl an unterschiedlich genutzten Personalpronomina des Japanischen, die im Deutschen keine Entsprechung haben.
Nach einem Streifzug durch diese Besonderheiten betrachten wir konkrete Beispiele für Herausforderungen, die beim Übersetzen auftreten – insbesondere Phänomene wie Onomatopoesie, Dialekte oder auch die organisatorischen Gegebenheiten bei der Zusammenarbeit mit einem kommerziellen Comic-Verlag.
Der Vortrag richtet sich an ein allgemeines Publikum, Japanisch-Kenntnisse sind nicht vorausgesetzt.
Nora Bartels ist Referentin für Bildungsarbeit an der Mori-Ōgai-Gedenkstätte der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie schloss ihr Studium der Japanologie und Sinologie in Berlin und Peking ab und promovierte, nach einem Forschungsaufenthalt in Osaka, an der Universität Heidelberg zu einem Thema der japanischen Literatur. Ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit ist Übersetzungstheorie und -praxis. In der Vergangenheit hat sie freiberuflich Bücher, Filme, Anime und Manga ins Deutsche übersetzt.