Iwo Jima – Drama im Pazifik
Vortrag von unserem Ehrenmitglied Herbert Eichele
Dieses Bild von der Flaggenhissung auf dem Vulkanberg Suribachi der Insel Iwo Jima wurde zum wohl meist publizierten Foto des Zweiten Weltkriegs. Ein ihm nachempfundenes Denkmal der US-Marines steht im Arlington-Friedhof in Washington DC.
Iwo Jima, oder Iōtō (硫黄島), die Schwefelinsel, war vor 80 Jahren, Anfang 1945, Schauplatz einer der schwersten Schlachten des Pazifikkrieges, ihre Einnahme durch die Amerikaner der erste Verlust japanischen Bodens.
Die kleine Insel, nur etwa 20 Quadratkilometer groß, aber mit zwei Feldflugplätzen, auf halbem Weg zwischen den US-Luftwaffenbasen auf den Marianen-Inseln und Japan gelegen, wurde dringend gebraucht als Stützpunkt für die Bomber und Begleitjäger der Amerikaner bei den Einsätzen gegen die japanischen Hauptinseln.
Die amerikanische Führung ging davon aus, dass Iwo Jima nach einer amphibischen Landung innerhalb von 5 Tagen fallen würde; tatsächlich benötigten die US-Marines 36 Tage, bis sie, selbst weit mehr Verluste erleidend als die japanischen Verteidiger, die Insel unter Kontrolle hatten. Grund dafür war die einfallsreiche und unkonventionelle Verteidigungsstrategie des japanischen Kommandeurs, Generalleutnant Kuribayashi Tadamichi, der Jahre in Amerika verbracht und eigentlich keine Illusionen über den Ausgang des Krieges gegen die USA hatte.
Die Ereignisse jener Tage regten Clint Eastwood, den US-Schauspieler und Regisseur, zu zwei Spielfilmen an, die er zusammen mit Steven Spielberg produzierte und die 2006 in die Kinos kamen: Der erste, „Die Flaggen unserer Väter“, behandelt die Vorgänge aus amerikanischer Sicht, stellt dabei die Flaggenhisser als Individuen vor, aber auch, wie sie zu Helden stilisiert und als Propagandisten zum Verkauf von Kriegsanleihen in den USA herumgereicht wurden. Der zweite, „Briefe aus Iwo Jima“, zeigt die japanische Seite; Eastwood war hier angeregt von Briefen, die japanische Soldaten, insbesondere General Kuribayashi (dargestellt von Ken Watanabe, bekannt als „der Letzte Samurai“ – Berlinale 2007), an ihre Familien geschickt hatten. Beide Filme zeigen die menschlichen Seiten der in einen unmenschlichen Krieg verstrickten Soldaten.
Diese schicksalhafte Episode aus dem Pazifikkrieg, soll, unter Bezug zu den beiden Filmen, im Vortrag dargestellt werden.