Über die Ursachen für die japanische Liebe zur europäischen Musikkultur ist schon viel gerätselt worden. Eine noch junge Liebe! Sie entstand vor ziemlich genau einhundert Jahren und ist immer noch frisch wie am ersten Tag.

Jahr um Jahr sind deutsche Orchester und Chöre unterwegs auf Japantournee, etliche japanische Orchester arbeiten mit europäischen Chefdirigenten. Auch die Berliner Klangkörper erkunden regelmäßig die japanischen Konzertsäle –zuletzt reiste der Rias Kammerchor im Herbst 2018 nach Tokyo, Osaka und Komazawa sowie, im März 2019, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin nach Tokyo, Nishinomyia und Nagoya. Dass umgekehrt einmal japanische Orchester in Deutschland gastieren, ist eher eine seltene Ausnahme. Auch sind Säle, Dramaturgien und Programmgestaltung in deutschen und japanischen Städten so unterschiedlich, wie es die Erwartungshaltung des Publikums ist, aber auch seine Vorbereitung, sein Verständnis und Verhalten.

Dr. Eleonore Büning, studierte an der FU Berlin Musik-, Theater- und Literaturwissenschaften.Seit 1978 veröffentlichte sie zahlreiche Aufsätze in Musikfachzeitschriften und war von 1997 bis 2017 Musikredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 2011 ist sie Vorsitzende des Preises der deutschen Schallplattenkritik.Sie begleitete mehrfach deutsche Orchester auf ihren Japan-Tourneen und evaluierte 2014 auf Einladung der „Association of Japanese Symphony Orchestras“ japanische Orchester. Sie wirkte in Tokyo auch an einem internationalen Symposion mit.

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