Philipp Franz von Siebold und Giacomo Meyerbeer – eine Verbindung durch die Musik
Vortrag von Dr. Martina Friedrichs mit Musikbeispielen
Philipp Franz von Siebold (1796-1866) und Giacomo Meyerbeer (1791-1864) waren große Europäer, Kosmopoliten und Brückenbauer, zwei Persönlichkeiten zwischen den Kulturen. Jeder in seinem Wirkungsbereich repräsentierte einen europäischen und einen internationalen Kulturtransfer
Siebold war ein deutscher Arzt, Naturforscher und Japanologe, der durch riskante Reisen (1823-1829 und 1859-1862) in das damals verschlossene Japan zu bedeutenden Erkenntnissen über die japanische Kultur, Natur und Medizin gelangt ist und heute als Wegbereiter der Japanforschung gilt.
Der Komponist Giacomo Meyerbeer aus Berlin gehört zu den berühmtesten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts und kreierte mit seiner Grand opéra in Paris diese bedeutende Operngattung. In seinem musikalischen Kosmopolitismus vereinigte er deutsche, italienische und französische Stilelemente in der Oper.
Der „Weltbürger der Musik“ und der „Humboldt Japans“ kannten sich und hatten in Alexander von Humboldt einen wertvollen Freund und Förderer.
Siebold brachte aus Japan selbst aufgezeichnete Musik nach Europa. Neben einer sehr interessanten Abhandlung über japanische Musik hatte Siebold außerdem den Opernstoff der japanischen Tragödie „Imoseyama“ im Gepäck – für Meyerbeer bestimmt?
Dr. Martina Friedrichs ist Musikwissenschaftlerin und Vorstandsmitglied der Giacomo-Meyerbeer-Gesellschaft e.V. Berlin.