Yoshihito – der Taishō-Kaiser 1912- 1926 (1921), ein Vortrag von Herbert Eichele

Taishō-Krise und  Taishō-Demokratie

Genau vor einem Jahr hat unser Ehrenmitglied Herbert Eichele einen sehr interessanten Vortrag über den Meiji-Kaiser gehalten. Er wurde daraufhin von den Zuhörern angesprochen, ob er nicht auch über seinen Nachfolger, den Taishô-Kaiser, sprechen könnte. Dieser Bitte kommt er nun nach.

Yoshihito, der Taishō-Tennō, zuweilen als der tragische Kaiser bezeichnet, verblasst hinter der überlebensgroßen Gestalt seines Vaters Mutsuhito, des Meiji-Kaisers, unter dem Japan zur Großmacht wurde, und der seines Sohnes, des Showa-Kaisers Hirohito, dessen lange Herrschaftszeit die imperialistische Ausdehnung Japans über ganz Südostasien, die totale Niederlage im „pazifischen Krieg“ und den Wiederaufstieg zu einer der führenden Wirtschaftsmächte der Welt umfasste.

Doch in die kurze Herrschaftszeit von Yoshihito  (1912 – 1926) fallen für Japan wichtige Entwicklungen und Ereignisse – die Taishō-Krise direkt nach seiner Thronbesteigung 1912, die Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsgegner Deutschlands, der Streit mit China aufgrund der 21 Forderungen Japans von 1915, die Reisunruhen 1918, die Sibirien-Intervention 1918-1922, das große Kantō-Erdbeben 1923, und die Zurückdrängung des Einflusses der verbliebenen Meiji-Oligarchen zugunsten von Partei-Kabinetten, bekannt als Taishō-Demokratie – die eine nähere Betrachtung dieses durch Krankheiten gehandikapten und durch die Historiker stiefmütterlich behandelten Kaisers und seiner Zeit durchaus lohnenswert erscheinen lassen.

 

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